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RE: [A-DX] Verrottungsfestigkeit von Koaxkabeln


  • Subject: RE: [A-DX] Verrottungsfestigkeit von Koaxkabeln
  • From: glechner@xxxxxxxxxxxxxxxx
  • Date: Tue, 4 Mar 2008 22:38:19 +0100


Werter Herr Moeller,

erlauben Sien mir bitte einen Beitrag zu Ihrer Frage:

Selbst als Empfangsleitung für so niedrige Frequenzen wie 30 MHz ist RG-58
meines Erachtens völlig ungeeignet, weil die Dämpfung für die angedachte Länge
viel zu hoch und die mechanische Festigkeit viel zu gering ist; vom
unzureichenden Schirmungsmaß
will ich gar nicht reden. RG-58 ist ein prima Kabel für NF oder Basisbandsignale
bis ca. 10 MHz bei kurzen Innenandwendungen. Es eignet sich sogar als
Lautsprecherleitung bei geringen Leistungen (max. 25 W).

Wenn jemand behauptet: "Gute Koaxkabel verrotten nicht !!!" so mag das dafür
gelten, dass daraus kein Kompost entsteht, aber einem Alterungsprozess
unterliegen sie allemal.  Weichmacher diffundieren aus der Kabelhülle,
Temperaturwechsel, UV-Strahlung, Feuchtigkeit, aggressive Atmosphäre und
mechanische Beanspruchung führen sehr wohl früher als später zu Rissbildungen
und danach aufgrund von eindringender Feuchtigkeit zum Ausfall durch
Grünspanbildung auf Kuperoberflächen, was sich durch erhöhte Dämpfungswerte und
Geistersignale im Empfänger bemerkbar macht.

Der Empfehlung von Herrn Grunow, gebrauchtes Cellflex zu verwenden, kann ich
mich nur anschließen. Alle Kabel mit Luftdielektrikum ( Aircell 7, etc.) sind
mechanisch äußerst heikel, und scheiden schon allein daher aus. Außerdem kann
Wasser in die Luftkanäle des Dielektrikums eindringen. Es friert im Winter, und
das Kabel platzt.

Als Alternative zum Cellflex käme vielleicht noch eine Low-loss Variante des
RG-213 oder ähnliches, aber mit geschlossenem Schaumdielektrikum, in Frage. Im
Katalog von Huber und Suhner findet sich sicher was passendes - ist aber eine
Preisfrage.

Beste Grüße aus Wien

Georg Lechner, OE1GLW
glechner@xxxxxxxxxxxxxxxx

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