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Re: [A-DX] Nochmal: Dokufunk
- Subject: Re: [A-DX] Nochmal: Dokufunk
- From: Name gelöscht <name.geloescht@xxxxxxxxxxxx>
- Date: Sun, 10 May 2009 11:33:39 +0200
Am 10.05.2009 um 08:40 schrieb Nils Schiffhauer:
Moin, moin - in dem eindrucksvollen Video heißt es ja auch, dass das Archiv die wissenschaftliche Arbeit fördert. Selbst als Historiker hatte ich nunSchwierigkeiten mir vorzustellen, aus dem Material auch nur eineMagisterarbeit zu schreiben. Auch wurde ich auf der Dokufunk-Seite bei der Suche nach wissenschaftlichen Erträgen aus dieser 20jährigen Arbeit nichtfündig. Mag mir da mal jemand die Augen öffnen? Ungleich spannender fand ich die kurz aufscheinenden Stasi-Akten. Hierwürden mich Kontinuitäten interessieren. Also der SS-Offizier, der Guernicamit bombardierte und dann Amateurfunkfunktionär ebenso wurde wie der Ulbricht-Hudler.
Und genau an diesem Punkt kommen mir so meine Zweifel. Man korrigiere mich wenn ich falschliege, aber Dokufunk.org ist doch aus der QSL- Collection heraus entstanden. Die QSL-Collection wiederum sammelt meines Wissens sowohl Amateurfunk-QSLs und Rundfunk-QSLs. Von Sammelaktivitäten bezüglich Utility-QSLs ist mir nichts bekannt. Aber wenn sich QSL-Briefe von Thimphu Air Control oder von Pitcairn Radios Meralda Warren darunter fänden, würde man die wohl auch nicht wegwerfen.
Mit "Sammeln" meine ich, die Sammlungen alter oder verstorbener Hobbyfreunde, die ihre Sammlungen vermacht haben zusammenzutragen, diese zu Sichten, Archivieren und teilweise der Öffentlichkeit zugängig zu machen, sei es bei einer Besichtigung in Wien, sei es beim Bodenseetreffen in Friedrichshafen oder sei es ein Abdruck der Sammlungs-Highlights in Bildbänden.
Im Bereich Amateurfunk ist das auch hervorragend gelungen, Mission accomplished. Es wäre wirklich ein Jammer, wenn dort etwas aus finanziellen Gründen aufgelöst werden müsste.
Beim Bereich Rundfunk-QSLs habe ich hingegen nicht den Eindruck, daß das gelungen ist. In Kisten gelagert und so vor dem Untergang gerettet: ja. Das ist ja sicher auch schon was, aber doch erst der Anfang.
Aber es wurde ein in meinen Augen riesiges zusätzliches Faß aufgemacht, Dokumentationen zur Funkgeschichte, Schwerpunkt Drittes Reich, dann Tonarchivierungen großen Ausmaßes usw. Das ist doch überhaupt nicht zu stemmen.
Und mal ehrlich: Wenn die "Media Network"-Sendung vom 14. August 1987 nicht abrufbar ist, dann ist meiner Meinung nach der Menschheit auch kein unersetzliches Kulturgut verlorengegangen.
Ich für mein Teil kann mich mit dem Ansatz, ein allumfassendes Dokumentationszentrum zur Geschichte des Funkwesens zu etablieren nicht recht anfreunden. Nicht weil ich es nicht für sinnvoll hielte, sondern weil ich das schlicht und einfach für ein zu großes Rad halte.
Ebenfalls spannend fände ich die Nutzung des Informationsfreiheitsgesetzes,dank dessen man ja wenigstens an Behördenakten rankommt (denn dieAmateurfunkverein halten ja wohl dicht, oder?). Ich hab mal in einem Fall über 100 Seiten gezogen, zu sehen, wie der Ton zwischen Behörde und Vereinen tatsächlich ist (Amateurfunkpolitik ist jetzt das Stichwort). Was ich dalesen mußte, ist schon stasimäßig. Auch dieses Material verschwindetübrigens lautlos. Unliebsam-peinliches sondert die Behörde selbst rasch aus, sobald sie dabei selbst im Regen stünde; für anderes ist ein langer Docht und manchmal auch anwaltliche oder parlamentarische Hilfe mitzubringen, um zu seinem Recht auf Akteneinsicht zu gelangen. Hier wäre meines Erachtens mehr Handlungsbedarf, als die Bestätigungsbriefe Meraldas von Pitcairn Radioauf ihre Unterschiede zu untersuchen ;-)
Genau das sehe ich völlig anders. Wenn Du was zur Stasi wissen willst, dann frag Frau Birthler. Und zur Amateurfunkpolitik wende Dich vertrauensvoll nach Bananental. (Oder schick einen vor der fragt, das ist in dem Fall vielleicht erfolgversprechender...)
Ich für meinen Teil meine, daß es sehr sinnvoll wäre, sich auf die Herkunft als QSL-Collection zu besinnen und sich darauf zu konzentrieren, statt sich hoffnungslos zu verzetteln. Ich weiß auch, daß es überhaupt nicht opportun ist, seine Meinung zu dem Thema zu äußern, wenn sie auch nur in Ansätzen wie Kritik erscheinen mag.
73 Nils, DK8OK (der selbsredend für den sk-Fall seine Sammlung Wien vermachthat!)
-- Tschüß, Martin http://webadresse.geloescht/(der für den sk-Fall seine Sammlung nicht vermacht hat und das wohl auch nicht tun wird, weil er seinen Hinterbliebenen nicht auch noch die Aktion aufbürden möchte, den Transport von drei oder vier Umzugskartons voller Ordner mit BC-QSLs nach Wien organisieren zu müssen, auf daß sie dort den Stapel "Rundfunk-QSLs! Bitte trocken lagern!" vergrößern. Und Archivalien zum Dritten Reich, der Amateurfunkgeschichte oder Afu-QSLs gibts keine. Also nur völlig uninteressantes Zeug)
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