Re: AW: [A-DX] Preseus Software - war: Noxon-Firmware-Update 6394

[Juergen Fenn <juergen.fenn@xxxxxx>]

Stephan Schaa schrieb:

>> Das ist beispielsweise wie mit den Algorithmen für die
>> Datenkompression. Ein Standardverfahren wir ZIP, das allgemein
>> bekannt ist, kann man nicht mehr schützen. Es ist Stand der
>> Wissenschaft und Technik und wird mit jedem vernünftigen Computer
>> gleich mit ausgeliefert.
> 
> So lange niemand weiß, wie Zip von innen aufgebaut ist, kann man zwar
> ähnliche Komprimierungsverfahren bauen, aber in den meisten Fällen
> nichts 100%iges kompatibles. Ich gehe mal davon aus, das MS & Co
> kräftig für Zip zahlen, damit sie es in ihr Betriebssystem
> integrieren dürfen.

Das ist Microsofts Problem. Gzip existiert:

http://directory.fsf.org/project/gzip/

Als ich noch unter Linux arbeitete, hatte ich keine Probleme mit
Zip-Archiven.

> Großes Geheimnis zB. ist auch immer noch Google Algo zur
> Internetsuche. Google wäre megadämlich, wenn sie ihre Suchmaschine
> Open Source machen würden. Zig Million Dollar (oder gar Milliarden?)
> würden in dem Moment den Bach hinunter gehen. Selbst wenn der Algo
> total simpel (und deshalb genial) wäre, >no Chance< für
> Veröffentlichung.

Das ist ein großes Problem, weil es hier ja um die Verwaltung geistiger
und gesellschaftlich bedeutsamer Inhalte geht. Die Algorithmen gehören
deshalb offengelegt. Die Suchmaschinen werden sich aber bald überlebt
haben. Ich erwarte, daß sie zunehmend durch andere Angebote ersetzt
werden. Für die gezielte Recherche taugen sie schon längst immer
weniger. Wer nur "die Website von XY" sucht, ist meistens mit der
Wikipedia direkt schon besser bedient, zumindest wenn es um
Organisationen oder um Software geht. Dort erhält man dann auch gleich
noch zusätzliche Angaben um den Suchbegriff herum. Die Suchmaschinen
listen Wikipedia auch ganz oben, dann kann ich das auch gleich aufrufen.
Was übrig bleibt, ist ein aktueller Volltextindex, wie er von Google
News oder von der Google Blog Search bereitgestellt wird. Aber auch
dafür gibt es freie Alternativen, wie Romso.de.

> Ausserdem: kannst Du Dir vorstellen, einen Perseus für mehrere 100 €
> zu kaufen, bei dem es heisst: Software ist Open Source und wenn du
> die aktuelle Version kompiliert haben willst, musst du einen Support
> Vertrag mit uns machen (oder es halt selber versuchen)?

Software ist ein kulturelles Gut. Ich kann mir sehr gut vorstellen, das
über eine Kulturflatrate abzugelten, so wie ich auch für die Vergütung
anderer Urheber zahle. Das wirtschaftliche Schicksal des
Perseus-Herstellers ist mir aber, ehrlich gesagt, ziemlich egal. Er muß
selbst dafür sorgen, daß er sich nicht ins Abseits manövriert.

> Hatte ich mir mal angeschaut, GNU Radio ist aber selbst auf eine
> bestimmte (eben GNU Radio-) Hardware aufgebaut.
> 
> Brauchbarer wäre da eher die SDR 1000/5000 Software, die ja ebenfalls
> Open Source ist, man müsste aber den ganzen "Sendekram" rausstrippen.
> Dann ist noch die SDR-Shell ein ganz nettes Projekt, das wie die SDR
> 1000 ebenfalls auf dem DTTSP Core aufbaut. Aber zum "Konkurrenten"
> zur Perseus Soft wäre es noch ein langer Weg. Ebenso auch bei Winrad.
> Winrad ist ja auch Open Source und GPL geworden. Da liesse sich am
> ehesten was draus machen, aber, wie gesagt, die Man-Power, die das
> benötigt, ist sehr hoch.

Ja, sicher. Es dauert, bis man sowas aufgebaut hat. ;-) Aber es bietet
eben auch viele Vorteile. Ein GNU Radio enthielte zB keine Form von
Laufzeitbeschränkung und wäre auch nicht auf eine bestimmte Plattform
festgelegt.

Jürgen.


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