[A-DX] Re: [A-DX] Re: [A-DX] 3.Oktober 2010

["Kai Ludwig" <KaiLudwig@xxxxxxxxxxx>]

> Am Bodensee habe ich den SFB auf MW so gut wie nie
> hören können.

Bei der anderweitigen Mitbelegung von 567 kHz kein Wunder.


> Und die beiden Stunden auf KW waren ja nicht so viel,
> dass man sich ein Bild machen konnte.

Ich kenne es eigentlich andersrum: Ursprünglich 22 Stunden SFB, zwei
Stunden Radio Bremen als Alibi. 1990 waren es dann in fast gleicher
Manier 21 zu 3 Stunden. Ist ja auch klar: Wer die Musik für sich
bestellt und bezahlt ...


> Es gab für mich 'nur' den RIAS. Sei es auf MW (855 khz und gejammt?)

Die Störsender wurden mit dem Inkrafttreten des Genfer Wellenplans
abgeschaltet, und zwar tagscharf, maximal einige Tage vorher. War halt
Politik. Gestört wurden auch immer nur die Mittelwellen, hingegen weder
die Kurzwelle noch die UKW-Frequenzen.

Ab 1978 gab es an RIAS-Mittelwellen aus Berlin 855 kHz mit 100 kW, die
nachts von Bukarest mit 1500 kW außerhalb des Raums Berlin plattgekloppt
wurde (ist mit 10 kW DRM gegen 400 kW AM aus Rumänien heute auch nicht
viel anders), und 990 kHz mit 300 kW, nachts über eine
Steilstrahlantenne mit zirkularer Polarisation. Dazu noch 684 kHz aus
Hof, die aber nur tagsüber lief und im Winter mit Einbruch der
Dunkelheit schon vor der Abschaltung in den 2000 kW aus Belgrad versank.


> Darum glaube ich auch nicht, dass die Bedeutung des SFB kleiner war.
> Aus räumlicher Distanz gabs halt nur den RIAS.

Nur dürften die von mir monierten Betrachtungsweisen eher nicht aus der
räumlichen Distanz heraus entstanden sein.

Leider bleibt z.B. unklar, was Alexander Osang mit der "schwirrenden
Mittelwelle aus Westberlin" meinte, die sie in Neubrandenburg gehört
hätten. Aber Leute in der DDR, die sich den Luxus einer eigenen Meinung
leisteten, fühlten sich mindestens tendentiell beim SFB besser
aufgehoben als beim RIAS.

Der Punkt dabei: Wer SFB sagt, sagt unweigerlich auch RBB. Das Thema ist
also aktueller, als es zunächst den Anschein haben mag.


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