[A-DX] Keirle Loop - War: Unerwünschte Mischprodukte bei Wellbrook ALA1530 / Keirle Loop

["Bernhard Weiskopf" <bweiskopf@xxxxxx>]

Hallo Matthias,

diese Schaltung habe ich schon öfters gesehen, teilweise mit geringen Variationen.

Die Transistoren sind sehr stark gegengekoppelt. Dadurch ist der Aufbau ziemlich unkritisch, die Verstärkung der Transistoren spielt ebenfalls fast keine Rolle mehr.
Bsp. BC546/547/548/549/550: Transitfrequenz = 100 MHz --> B = 1 @ 100 MHz, B = 10 @ 10 MHz, B = 100 @ 1 MHz. Bis etwa 10 MHz sind diese Transistoren in dieser Schaltung also okay, spezielle Hochfrequenz-Transistoren bringen unter 10 MHz praktisch keine Vorteile.

Ein stromgesteuerter Verstärker (sehr kleiner Eingangswiderstand, auch Transimpedanz- oder Norton-Verstärker genannt) ist für niederohmige Quellen in der Regel besser geeignet, aber ziemlich schwingfreudig. 

Bei der Keirle Loop fallen mir auf Anhieb zwei Nachteile auf: 
Durch den Trafo T1 fließt Gleichstrom, der den Ferritkern stark vormagnetisiert. Hier muss man Sättigungseffekte beachten, besonders bei vielen Windungen.
C5 und C6 müssen bei Hochfrequenz noch niederohmig sein. Keramische Kondensatoren sind geeignet. Da die Eingangsimpedanz relativ gering ist, sollte X7R- oder C0G-Keramik verwendet werden. Z5U-, Y5V- u. ä. Keramik ist nicht geeignet.

Umbau auf höhere Verstärkung ist aufwändig, da fast alle Bauteilwerte geändert werden müssen. Für tiefere Frequenzen müssen C3...C7 vergrößert werden und die Induktivität (Windungszahl) von T1 erhöht werden.

Das ist eigentlich eine schöne Schaltung für eine Simulation, dafür benötigt man allerdings die Daten des selbst hergestellten Trafos T1 (mindestens Induktivitäten und Koppelfaktor oder Streuinduktivität)

Bernhard

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> Datum: Mon, 25 Jan 2010 21:16:43 +0100
> Von: "Dr. Matthias Zwoch" <zwoch@xxxxxx>
> An: liste@xxxxxxx
> Betreff: Re: [A-DX] Unerwünschte Mischprodukte bei Wellbrook ALA1530  / Keirle Loop

> Eine andere Möglichkeit ist hier ja neulich diskutiert worden. Ich 
> meine diese hier:
> 
> http://www.pm.keirle.com/3_radio/hf_loop_ant/hf_loop_ant.htm
> 
> Ich habe das kleine Ding inzwischen auf Lochraster aufgebaut und unter 
> Dach mit 10m Litze im Giebel als Loop aufgespannt. Ich teste nun seit 
> einigen Tagen und es ist erstaunlich, was das kleine Ding leistet.
> Auf 19m (höchste während der letzten Tage kurzzeitig nutzbare Frequenz) 
> liefert sie etwas stärkere Signale als die ALA. Auf MW und im Bakenband 
> ist sie etwas schwächer. Auf 40m brachte sie WSPR-Baken aus AUS, AFG und 
> CAN. Neue NDB wurden damit auch schon etliche gefunden, da die Antenne 
> in manchen Bereichen deutlich ruhiger ist als die in der Nähe 
> befindliche ALA.
> Für sehr schwache  NDB müsste man noch etwas mehr Signal herausholen.
> Ich habe derzeit BC547C verbaut, da ich davon genügend hatte. Hfe um 
> 350. Will als nächstes mal BC550C verbauen, da die weniger rauschen. 
> Ausgangsseitig ist ein FT50-43 mit 12Wdg dünner verdrillter Litze 
> verbaut. Was könnte man noch tun um dieses Gebilde vor allem für die 
> unteren Bänder zu verbessern? Was sagt die Schwarmintelligenz dazu?
> Resonanter Betrieb mit Abstimmung ist mir zu langsam, so breitbandig, 
> wie sie jetzt ist, soll sie bleiben.
> 
> 73 de Matthias
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