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AW: [A-DX] Relevanz: DAB+, aac


  • Subject: AW: [A-DX] Relevanz: DAB+, aac
  • From: "Stephan Schaa" <schaa@xxxxxxxxxxx>
  • Date: Sun, 27 Nov 2011 10:32:22 +0100

Hallo zusammen!


> "....Illusion wird in der psychiatrischen Fachsprache als 
> Sinnestäuschung verstanden. In Fällen, in denen bei der Wahrnehmung 
> wirklich Vorhandenes als etwas anderes erlebt oder für 
> anderes gehalten 
> wird, als es tatsächlich ist"
> 
> Willkommen in der MATRIX........(Scheinrealität.....)


So ist das doch mit allen Komprimierungsverfahren. Zunächst einmal versucht man rauszufinden, wie das Gehör des Menschen funktioniert. Dann lässt man alle die Teile (der Musik) weg, die der Mensch in der Summe gar nicht hört. In einem zweiten Schritt geht’s dann an die "Mathematik der Akkustik". Wenn Stimmen oder auch Instrumente für das menschliche Ohr ab bestimmten Frequenzhöhen nur noch quasi als Oberwellen wahrnehmbar sind, kann man sie theoretisch gleich weglassen und beim Empfang wieder hinzufügen. 

Wenn die Modelle stimmen und die Anwendung professionell durchgeführt wird, hört man bis zu einem gewissen Grad nicht viel von der Mathematik. Leider ist zweiteres oft nicht der Fall: wenn bereits komprimiertes Material nochmals stark komprimiert wird, geht der Ton ziemlich den Bach hinunter.

Letztendlich ist es aber einfach des Geldbeutels, der festlegt, ob AAC+ mit schmaler Bandbreite eingesetzt wird: bei 148 kbit kostet ein DAB+ Platz aktuell wohl eine knappe Million € im Jahr, bei 48 kbit 300 000 €. Wenn der Normalhörer bei Autofahren den Unterschied zwischen beiden Varanten nur marginal interessiert, welche Variante würdest du nehmen?


> Nordkoreanische AAC: MPEG-2 AAC LC (ohne sbr/ps, gibt es da 
> nicht) Maximale Dynamik


Ein anderes Thema ist die Dynamikkompression. Man mag darüber denken, was man will, aber es ist nunmal so, dass das Audio der meisten Sender darauf abgestimmt wird, wie die meisten Menschen Radio konsumieren. Und da ist es nunmal nicht so, dass sich jemand vor seine Stereoanlage setzt und sagt, er möchte eine Stunde Radiomusik geniessen. Der Normalfall ist, dass man das Radio nebenher zu Hause hört, bei der Arbeit, oder beim Autofahren oder zum wecken in der früh oder zum einschlafen am Abend. 
Und bei all diesen Nutzungsarten ist Dynamik nicht gefragt, ja eher hinderlich: die leisen Teile bei voller Dynamik reichen nicht zum wecken, übertönen nicht Bürolärm und Motorengebrumm, wenn man dann die Lautstärke hochdreht, "steht man vor Schreck" plötzlich morgens im Bett beim Aufwachen, das Radio muss beim Nebenherhören ständig lauter und leiser gedreht werden oder stört nur. Die meisten Nutzer wollen ein "Musikbett", das sie bei ihren täglichen Tätigkeiten begleitet und dafür sind die Einstellungen der Kompressoren sehr gut geeignet.

73, Stephan



 


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