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[A-DX] RE: Richard Zierl


  • Subject: [A-DX] RE: Richard Zierl
  • From: Roger <roger.roger@xxxxxx>
  • Date: Sat, 06 Aug 2011 19:25:38 +0200

Rezensionen bei AMAZON:

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Ralf Radermacher "fotoralf"
Rezension bezieht sich auf: Kurzwellenempfang mit SDR und PC: Hardware, Software, Installation und Bedienung (Broschiert) Technisch oberflächlich und dürftig illustriert - es gibt z.B. keine einzige Grafik zur Erläuterung des Prinzips - wirft der Verfasser munter Blackbox-Empfänger nach dem klassischen Superhet-Prinzip, die bloß über einen Rechner bedient werden, und echte SDR, bei denen die gesamte Signalverarbeitung digital im Rechner erfolgt, munter in einen Topf. Die Informationen zu den einzelnen Empfängern gehen kaum über das hinaus, was auf den Websites der Hersteller kostenlos abrufbar ist. Jeder Testbericht in der Fachpresse ist um ein Vielfaches informativer.
Alles in allem ein vollkommen überflüssiges Buch. Schade um die Bäume.

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Mario "Max666"
Rezension bezieht sich auf: Lernpaket Fehlersuche in elektronischen Schaltungen (Sondereinband)
Was ich erwartet habe:
Ein Buch das Einsteigern Wege aufzeigt Fehler in elektronischen Schaltungen zu erkennen. Möglich wäre hier z.B. die rein optische Beurteilung von Platinen und Bauteilen. Das fängt bei Staubansammlungen an geht über verschmorte Leitungen, Widerstände, Transistoren und ICs bis zu inkontinenten Kondensatoren. Wie identifiziere ich Baugruppen von Elektrogeräten. Was ist eine Netzteilplatine und wo fasse ich dort besser nicht hin, wie sieht eine Verstärkerschaltung aus usw. Grob gesagt wo ist was in z.B. einem Kassettenrekorder. Wie Messe ich richtig an bestimmten Baugruppen wie z.B einen Netzteil. Wie Messe ich einzelne Bauteile in einer aufgebauten Schaltung. Speziell dafür habe ich mir auch die beigelegte Hardware vorgestellt.

Bekommen habe ich:
Ein gutes Kapitel 1 in dem die Funktion der einzelnen beigelegten Bauteile erklärt ist. Als erstes in Kapitel 2 wird klargestellt das man "ohne ausreichende Kenntnisse im Umgang mit hohen Spannungen" besser die Finger davon läßt. Wie man Risiken minimiert wird, bis auf "stecken sie Ihren Netztrenntransormator ein" (über den ja jeder Haushalt verfügt^^) leider nichts erklärt. Tja damit ist das Buch eigentlich auch schon aus. Wer trotzdem weiterliest bekommt Schaltbilder aller möglichen Netzteile + massenhaft Oszibilder in denen man Bauteildefekte ablesen kann. (Mein Taschenoszi ist leider gerade zur Reparatur - daher kann ich das nicht nachvollziehen ;) ) Kapitel 3: Wir bauen uns aus dem beigelegten Zeug eine Schwingtröte und lauschen was passiert wenn wir das an irgendein Verstärkerdings irgendwo anschließen. Es ist ja schön wenn ich gezeigt bekomme ein Ding zu bauen das rauscht. Aber was und vor allem wo ist auf einer Platine ein Verstärker 1 bis n und die dazugehörige Endstufe und wo schließe ich die 2 Drähte dieser Tröte an?
Wieder Oszibilder -.-
Einziges "Anfängerhighlight" ist irgendwo im Rest die Erklärung wie man mit einem Multimeter einen Transistor misst und beurteilt.
Das Finale ist das "Praktikum Messmittel"
Summe Seitenzahl aller vorgestellten Messmittel: 26
davon Oszilloskope 15 Seiten...
Fazit: Anfänger - Finger weg & ohne Oszi fühl ich mich jetzt als halber Mensch ;)

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onkel keks (Wien)
Rezension bezieht sich auf: Lernpaket Elektronische Schaltungen selbst entwickeln und aufbauen (Sondereinband) Die Idee dieses "Lernpakets" ist laut Packung, einen "praktischen Schnellstart in die Entwicklung eigener Schaltungen" zu geben. Soviel gleich vorweg: Davon kann keine Rede sein. Was man mit diesem Lernpaket bekommt ist ein niedliches Breadboard zum Aufbauen kleiner Schaltungen, eine Auswahl elektronischer Bauteile (ein paar Transistoren, Dioden, Widerstände, Kondensatoren etc.) und ein Büchlein (viel mehr ist es nicht) das einem all dies näher bringen soll. So weit, so gut. Fängt man jetzt aber an, das Büchlein zu lesen, ist das Staunen groß: nach einer kurzen Erklärung der einzelnen Bauteile ist die erste Schaltung nicht etwa ein einfacher Strom- oder Spannungsteiler. Nein, man fängt mit einem einstufigen Niedrigfrequenz-Transistorverstärker in Emitterschaltung, einmal mit, einmal ohne Gegenkopplung, an. Gut, auch nicht so tragisch, wenn man "eigene Schaltungen entwickeln" will, muss man schließlich ein gewisses Grundniveau voraussetzen. Was viel schwerwiegender ist: Mit keinem Wort wird erwähnt, wie die Schaltung eigentlich funktioniert! Es wird lediglich erklärt was die Gegenkopplung bewirkt und wie sie funktioniert. Warum man sie einsetzt? Um den "Arbeitspunkt zu stabilisieren". Dann wird ein bisschen über die Simulation dieser Schaltung und den darin ersichtlichen Klirrfaktor geredet, das war's. Nächste Schaltung: Entzerrervorverstärker.

In diesem Stil ist mehr oder weniger das gesamte Buch aufgebaut. Man bekommt irgendwelche Schaltpläne hingeknallt, von denen wenn überhaupt nur irgend ein Detail behandelt wird, und das recht oberflächlich. Dazu gibt's Fotos wie das ganze dann aufgebaut aussieht, was zwar nett ist aber keinerlei praktischen Nutzen bietet. Das letzte Drittel des Buches wird hauptsächlich von einer Bedienungsanleitung der beiliegenden Software eingenommen, die hier m.E. vollkommen fehl am Platz ist - das kann man in der Originaldokumentation der Software genauso lesen. Mit keinem Wort(!) wird erwähnt, wie man selbst Schaltungen planen könnte; der Leser wird nicht einmal dazu ermutigt, eigene Schaltungen zu entwerfen. Es gibt lediglich eine fertige Schaltung vorgegeben und wer lustig ist, spielt ein bisschem mit diesem Widerstand oder jener Kapazität.

Fazit: Wer sich erwartet, mit Hilfe dieses "Lernpakets" einen Einstieg in die Entwicklung eigener Schaltungen zu bekommen (wie die Verpackung vollmundig verspricht), ist hier leider ganz falsch. Am Buch selbst steht noch mal als Untertitel "Exakt layouten - Selbst entwickeln - Praktisch aufbauen" - _nichts_ davon wird im Buch behandelt!!! Es mag meinetwegen eine brauchbare Sammlung verschiedener Schaltungen sein, die man aber schon einmal verstanden haben muss um sie wirklich verwenden zu können. Ich hätte dem Produkt 2 Sterne gegeben angesichts der praktischerweise beiliegenden elektronischen Bauteile und der stellenweise ja doch vorhandenen Detailerklärungen. Die Verpackung und sogar das Cover des Buches allerdings lassen auch den 2. Stern unangebracht erscheinen; denn wenn die Packung dermaßen irreführend und nichtzutreffend ist, dass es wohl Absicht sein muss, ist die schlechteste Note die logische Konsequenz.

P.S.: man liest an anderer Stelle (auf amazon), dass auch die beiliegenden Bauteile aufgrund mangelnder Qualität praktisch nicht zu verwenden sind. Ich selbst habe nie eine Schaltung damit aufgebaut, kann dazu also nichts sagen.

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Mein Fazit zu den 3 Rezensionen:
Summa summarum: "multa, non multum", zu deutsch: vielerlei, aber nicht viel, steht in dieser Lektüre.....
73+55 roger

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