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Re: [A-DX] Relevanz: Hörvermögen/Klang


  • Subject: Re: [A-DX] Relevanz: Hörvermögen/Klang
  • From: Tom DF5JL <df5jl@xxxxxx>
  • Date: Thu, 27 Sep 2012 22:33:57 +0200

Hallo Roger,

der Abfall der Hörkurve im Alter auf unter 12 kHz hat aber weniger Einfluss auf die Sprachwahrnehmung, betroffen ist vor allem die Wahrnehmung von Musik:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/c/ca/Hoerflaeche.png/440px-Hoerflaeche.png

Ab 65 Jahren aber reduziert sich der Frequenzgang noch weiter, im Alter von 80 bis herab auf 5 kHz:

    20 Jahre bis 18.000 Hertz
    30 Jahre bis 15.000 Hertz (Grillenzirpen)
    50 Jahre bis 12.000 Hertz (Hundepfeife)
    65 Jahre bis 9.000 Hertz
    70 Jahre bis 6.000 Hertz (hohe Orgeltöne)
    80 Jahre bis 5.000 Hertz.

Vor allem werden dann Konsonanten nicht mehr richtig verstanden. So sind "d" und "t" oder "f" und "s" und andere Konsonanten beim Zuhören kaum zu unterscheiden. Allerdings werden Vokale (a,e,i,o,u) deutlich besser gehört.

Im fortgeschrittenen Alter lässt aber nicht nur (durch Veränderungen der Haarzellen des Innenohres) der Frequenzgang nach - auch der Hörsinn wird stumpf, also die Fähigkeit, aus einem Mix von Geräuschen etwas herauszufiltern.

Wir kennen das: Wie groß auch der Schallpegel sein mag und wie verwirrend sich auch das Stimmengewirr in einer Party vermischen mag – jeder wird z. B. dennoch heraushören, ob irgendwo über ihn getuschelt wird. Das menschliche Gehör kann auch im schwierigsten Umfeld, wenn sich noch so viele Geräusche vermischen, aus diesem Chaos die wichtige und relevante Information heraushören.

Diese Unterscheidungsfähigkeit von Nutzschall (Signal, Botschaft) und Störschall (Lärm, Nebengeräusche) ist mit zunehmendem Alter jedoch deutlich erschwert. Viele ältere Menschen klagen darüber, dass sie Schwierigkeiten haben, Gesprächen zu folgen, insbesondere in einer lauten Umgebung mit störenden Hintergrundgeräuschen. So kann ein laufendes Radio oder Fernsehgerät im Wohn-Essbereich eines Altenheims eine entspannte Verständigung sehr behindern.

Das hat auch Folgen für die Medienrezeption: Wir können jung in der Regel Sprache von Hintergrundmusik oder Geräuschen etwa bei Kino- oder Fernsehfilmen trennen. Im Alter dagegen gelingt das nicht mehr so leicht, diese Trennfahigkeit ist zunehmend eingeschränkt.

tom df5jl


Am 27.09.12 21:38, schrieb Roger:
http://www.digitalefolien.de/biologie/mensch/sinne/schall.html
http://www.digitalefolien.de/biologie/mensch/sinne/tn10stat.gif

Also jenseits der 60 verschwimmt dann der Unterschied zwischen UKW und
AM-Rundfunk.......hinsichtlich Frequenzgang....

Bei mir geht gerade noch so:
http://www.digitalefolien.de/biologie/mensch/sinne/sound/15000.mp3

Für mich penetrantes Grillenzirpen (im Garten) ist für meine Eltern
(jenseits der 70) völlig unhörbar, auch wenn sie direkt daneben stehen.

Möglichen Tiefbass bei AM-Sendern hören viele nicht, weil KW-Empfänger +
spezielle Kopfhörer eher auf reine Sprachverständlichkeit getrimmt sind.
Selbst der Grundig Satellit650 mit seinem breitesten Filter und großen
Lautsprecher schafft nicht annähernd das,
was mit SDR-Demodulation und guten Soundkarten im/am PC möglich ist.
Ein von den Sendern her vermurkster Klang kann aber auch mit SDR nicht
wesentlich verbessert werden.


roger
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