[A-DX] Geolokation via Kurzwelle statt GPS-System

Nils Schiffhauer
Mi Apr 10 20:32:57 CEST 2013


... wieso das denn? Das geht wesentlich genauer!

Schau' Dir mal an, was die Engländer sogar auf Mittelwelle schon gemacht
haben! Appleton, und zwar 1924.

Die Sache geht doch so:

Im Labor geht das das alles (Phasenverschiebungen messen, ist jetzt ein
Stichwort) prachtvoll. Jetzt kommt, Kommunikationsmodell, der "Kanal" mit
seinen bös-ionosphärischen Eigenschaften. Nachdem man den statistisch recht
genau beschreiben kann (das Stichwort hierzu: Internationale
Referenzionosphäre IRI), wird man nun immer aktueller.

Es ist umgekehrt wie beim Wetter: Das kann man für die nächste Stunde recht
gut prognostizieren, für nach zehn Tagen aber wirds dort heikel.

Hier bedient man sich nicht etwa der Ionosonden, sondern misst anhand von
GPS-Signalen den Gesamtelektronengehalt der Ionosphäre (TEC, zum
weitergoogeln).

Diese Messungen werden immer kleinräumiger, so dass man die geografisch wie
zeitlich großräumigen statistischen Modelle verfeinern kann. 

Auch ist man in der Umrechnung von TEC in (Senkrecht)grenzfrequenzen schon
recht weit.

Das also sind, grob skizziert, einige Ansätze, die man übrigens auch für
Funkamateur und Kurzwellenhörer nutzbar machen kann (z.B. Fokussierung von
Signalen). Zumindest bei ersteren - ich habe mal diverse Echolotmessungen in
dieser Sache gemacht - ist das Interesse jedoch unter Null. Allens zu
modernen Kraaam.

Je genauer man also den Kanal beschreiben kann, desto besser kann man seine
Einflüsse herausrechnen. Das ist das ganze Geheimnis. Und wenn man liest,
dass dieses transportable OTH-Radar, mit dem die Amis die Koreaner grillen,
aus 7000 km Objekte in Größe eines Golfballs ortet, dann scheint man da
schon recht weit zu sein.

Spannend, was?

73 Nils, DK8OK
 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ] Im Auftrag von Tom
DF5JL
Gesendet: Mittwoch, 10. April 2013 17:55
An: 
Betreff: Re: [A-DX] Geolokation via Kurzwelle statt GPS-System

Was der Artikel nicht sagt: GPS hat eine Genauigkeit von deutlich unter 30
cm, bei Wellenlängen von hundert bis zehn Metern und einem dynamischen
Reflektionsmedium dürfte man bei einigen Kilometern landen. Atomraketen
kämen au ch mit letzter Variante ins Ziel. Fürs Geocaching eher ungeeignet. 

Meint 
Tom DF5JL
...