[A-DX] SDR-Tests

Nils Schiffhauer
Do Feb 13 16:05:02 CET 2014


Danke, Willi, für Deinen Kommentar! Dazu:

> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: liste [mailto:] Im Auftrag von Willi Passmann
> Gesendet: Donnerstag, 13. Februar 2014 13:33
> An: 
> Betreff: Re: [A-DX] SDR-Tests
> 
> Hallo Nils,
> 
> Dein Vorschlag, jeweils Breitbandfiles verschiedener Empfänger zu
> Vergleichszwecken ins Netz zu stellen, ist absolut praxisnah.

Hatte ich es mir doch gedacht!

> 
> Die Durchführung ist nicht trivial:

Hmmmh - nach meinem Vorschlag doch idiotensicher, oder? Aber der Reihe nach:

> Zunächst muss der Tester über alle relevanten Geräte verfügen.

Das setze ich mal voraus. Ein professioneller Tester hat sowieso die
üblichen Verdächtigen beisammen, oder er kann sie sich schnell besorgen.

> Es muss ein(?) PC vorhanden sein, der ausreichend Power hat, um
> zeitgleich Aufnahmen mit mehreren SDRs vorzunehmen.

Das dürfte ja nur noch in einigen aboriginalen Regionen Südniedersachsen der
Fall sein, wo das eben nicht der Fall ist. Und als Tester sollte man eine
solche Investition in Werkzeug nicht scheuen!

> Es sollte eine passive Antenne zum Einsatz kommen (Stichwort
> Übersteuerung und Grundrauschen der Antennenelektronik), deren Signal
> über einen aktiven Splitter mit hoher Kanaltrennung verteilt wird.

Fast. Denn man kann durchaus eine aktive Antenne nehmen, wenn man ihr
Verhalten kennt und einen passiven Splitter oder eine passive Antenne und
einen passiven Splitter. Ich setze hier gerne auf meine 20 m Quadloop mit
Wellbrook-Aktvkopf und den passiven Splitter von Heros. Ja, wiederum eine
kleine Investition, aber dem Tester ist das, wie gesagt Werkzeug.

> Die Wahl der Aufnahmezeit / des Bandes sollte so gewählt werden, dass
> Unterschiede zwischen den Empfängern bzgl. Empfindlichkeit oder
> Großsignalverhalten überhaupt auffallen können.

Das steht außer Frage. Bewährt haben sich die Dämmerungsstunden hierfür, in
denen zudem das DX-Potential recht günstig ist.

> 
> Kurz gesagt: Ein Fall für DK8OK ;-)

Ach. Aber eigentlich will ich jetzt mal sehen, was die "anderen Kinder" so
können! Zumal ich ja schon heute keine Chance habe, in dem Spiel mitzumachen
(Wowereit!). Aber es gibt ja genügend bestallte Redakteure & Referenten, die
bestimmt schon mit den Hufen scharren und endlich loslegen wollen!

> Von Printmedien sind Netzaktivitäten in diesem Umfang kaum zu erwarten.

Ja. Das ist der dumpfe Status quo. Doch den wollte ich ja gerade ändern!

> Wer bedrucktes Papier verkaufen will, wird halt nur Papier füllen,
> keine Webseiten, die Printmedien entbehrlich erscheinen lassen.

Das kommt auf das Printmedium an. Und wenn Du den Status quo meinst, so
stimme ich aus vollem Halse zu. Aber "das Web" kann durchaus als Teaser
fungieren, neugierig machen auf dann erweiterte Dinge "im Blatt" (die
beliebten Meßtabellen, etwa). Oder man kann einen kleinen Schlüssel für
diese Zusatzinfos einbauen, die Abo-Nummer, etwa. Oder so. Da habe ich keine
Bange. Denn: Wer will schon lediglich bedrucktes Papier kaufen, wenn es
vernünftig gestrickte Webseiten oder You Tube-Videos mit Vergleichen gibt?
Nur in der Combo und unter dem Dach einer etablierten Marke wirds spannend,
denn sonst schießen auch die Papierboote in den Wind!

> 
> Wobei das interessierte Publikum beim Abhören von Breitbandfiles dann
> zusätzlich Erfahrungen bzgl. der Bedienbarkeit der verschiedenen
> Softwarepakete machen kann. Und sollte: Denn was als intuitiv oder
> umständlich empfunden wird, ist durchaus abhängig von ganz persönlichen
> Vorlieben und Vorstellungen.

Ja, aber das erst im zweiten oder dritten Schritt.
Im ersten Schritt sollte das pp. Publikum einfach mal Vorgehensweise &
Folgerungen des Testers "wie live" nachvollziehen. Das ist schon reizvoll
genug und könnte ja durch gabelfertige Videos zu diesem oder jenen Beispiel
unterstützt werden, so dass man sich dafür nicht mit den Tücken proprietärer
Software herumschlagen muss - das macht der Tester halt für einen, den man
dafür schließlich auch bezahlt! Doch der Umgang mit Software vermittelt dem
"Leser" darüber hinaus Lust & Wissen & Fertigkeiten. (So habe ich beim
FDM-S2-Video zwar allein für die Amateurfunksequenz mit FT5ZM gute vier
Stunden gebraucht, aber nun kann jeder nachvollziehen, wie man "Split"
arbeitet, was ja selbst für viele Funkamateure neu ist - wie die Rufe auf
der DX-Frequenz zeigen ...)
Im zweiten Schritt soll dann der "Leser" selbst tastende Versuche mit der
Software unternehmen. Völlig unbeeinflusst vom
Gefühl-und-Wellenschlag-Urteil des Testers. Denn, richtig: Was der für
kompliziert hält, mag dem Leser unmittelbar einleuchten und umgekehrt. 

> 
> Die Perseus Software bietet übrigens immer noch eine mehrwöchige
> Testphase, in der nach einer Erstinstallation ohne Hardware sowohl
> Breitbandfiles abgehört wie auch Remote Empfänger bedient werden
> können.

Dann wäre der Perseus da also mit von der Partie, schön! Aber nur ein
qualifizierter Tester kann anhand passender Beispiele vergleichen und dem
"Leser" bei einem Urteil helfen. Das letzterer dann entweder bestätigen oder
durch einen eigenen Eindruck verwerfen kann

Wenn sich da nix ändert, wird schon in ein, zwei Jahren die Frage am
Firmament stehen: "Warum lassen wir uns das Status quo so bieten?" 

73 Nils, DK8OK


> 
> vy 73,
> Willi
> 
> http://www.radio-portal.org/sdr.de.html
> SDR-Spezial
> http://www.mediafire.com/?2lve8wq6y1ou2
> Perseus Datenbanken - Third Party Software Guides & mehr
> 
> Am 13.02.2014 12:16, schrieb Nils Schiffhauer:
> > Moin, moin - der Start des FDM-S2 hat mal wieder die Frage beflügelt:
> > "Wie isser eigentlich wirklich - für sich und im Vergleich mit
> anderen?"
> > Da nun seit ziemlich genau sieben (mageren?) Jahren die "funk" aus
> der
> > Kioskionosphäre verschwand, habe ich mir versucht vorstellen, wie man
> > da heute und in Zukunft (die sieben fetten Jahre) diese Frage nach
> dem
> > Stand der Technik beantwortet hätte, ohne sich lange mit
> > Plastikfüßchen, sanftem Skalenrad oder dem (Un)verständnis aufhalten
> > zu müssen, mit dem dieser oder jene Tester dieser oder jener Software
> begegnet.
> >
> > Die Lösungen sind sehr einfach, transparent und von hohem Nährwert
> für
> > das pp. Publikum:
> >
> > * Man stelle mehrere zur selben Zeit an der selben Antenne
> > aufgenommene HF-Dateien verschiedener SDRs ins Netz - z.B. fünf
> > Minuten Länge/zwei MHz Breite. Darunter natürlich auch das neue
> Schätzchen.
> >
> > * Man stelle zudem die jeweils neueste Original-Software für jeden
> der
> > Receiver ins Netz, mit dem ein Offline-Abhören der Files möglich ist.
> > Wo eine solche Software nur dann läuft, wenn sie einmal eine Hardware
> > "gerochen" hat (Perseus z.B., ist das bei dem wirklich immer noch
> > so?!?), stelle man eine alternative Software zur Verfügung oder
> treffe
> > mit dem Hersteller ein kleines Arrangements für eine zeitlich
> limitierte Version.
> >
> > Diese Dateien & Software bieten somit den nachvollziehbaren
> > Hintergrund solcher vor zehn Jahren ja kaum anders als solcher
> > Aussagen, wie: "einen Hauch besser, lauter, leiser, präsenter,
> > schwammiger etc." Denn nun kann jeder selbst checken, wie er die
> Bewertungen des Testers nachvollzieht.
> > denn:
> >
> > * Im Vordergrund steht weiterhin der qualifizierte Test eines
> > erfahrenen Hörers und/oder Funkamateurs, der nun jedoch Vorteile wie
> > Nachteile eines Receivers mit Hinweis auf die HF-Files (Frequenz,
> > Einstellung, Zeit) genau belegen kann. Wenn er auch noch einen Hauch
> > dienstleistungsorientiert sein sollte, macht er aus, sagen wir: zehn
> > schlagenden Beispielen auch noch ein
> > MP3 oder, besser noch, ein MP4.
> >
> > Das wäre genau das, was meiner Erfahrung nach viele Hörer und
> > Funkamateure wünschten. Sie hätten nachvollziehbare und qualifizierte
> > Aussagen eines kompetenten Testers einerseits und können andererseits
> > selbst in den HF-Files auf die Jagd gehen und vergleich sowie
> schauen,
> > ob ihnen die Software zusagt und ob der bisherige Rechner die Files
> bewältigt.
> >
> > Wie denkt denn die "Schwarmintelligenz" über diese auf der Hand
> > liegende Idee? Ist es nicht sogar das mindeste, was man heute von
> > einem Test nach dem "Stand der Technik" nicht nur erwarten kann
> > sondern muss - und zudem ein schöner Ausweis dessen, wie die Experten
> > ihr Thema einigermaßen im Griff haben?
> >
> > Vielleicht kann sie dann ja wer entsprechend modifiziert den
> > "zuständigen Organen" zartverpackt (weshalb ich mich dafür nicht so
> > recht eigne) vorschlagen.
> >
> > Achso: Und wie wäre es, wenn jemand mit 20GB Speicherplatz, Freude am
> > technischen Fortschritt etc. sowas selbst ingang schöbe?
> >
> >
> > ---
> > 73, Nils, DK8OK
...