[A-DX] Relevanz: DAB+ / UKW - Qualität

Bernhard Weiskopf
So Jul 13 14:59:26 CEST 2014


> Von: Roger
> Gesendet: Sonntag, 13. Juli 2014 13:11
> ...
> SANGEAN DAB+ Geräte mit Aufnahmefunktion nehmen UKW 
> auch nur als 32kHz-WAV auf.....reicht ja dann für 16 kHz NF.

Die Tiefpassfilter beginnen mit der Dämpfung etwa 10 bis 20 Prozent
unterhalb der halben Abtastfrequenz, hier also vermutlich im Bereich 13 bis
14 kHz.

> Und die 15 oder 16 kHz hin oder her sind ja nicht das Maß aller Dinge,
> sondern:     DIE  AKUSTISCHE  AUFLÖSUNG, die logischerweise mit der
> Streamrate korreliert.
> Je geringer die Auflösung, desto weniger musikalische Feinheiten kann
> man später hören.  Töne verschwinden, Instrumente verschwinden, alles
> wird flacher.

... und bekommt subjektiv zusätzliche Töne hinzu. Wenn zu viel Daten
entfernt werden müssen, wird das verbleibende Spektrum verfärbt.

Ein weiterer Aspekt: je mehr mathematisch-psycho-akustische Verfahren
angewendet werden, desto besser klingend kann das Signal nach MPEG codiert
werden. Das braucht aber Rechenzeit. Zur Codierung eines Live-Streams muss
das Codieren immer schneller sein, als der Datenstrom. Mit zu geringer
Rechenleistung muss die Codierung dann sehr oberflächlich bleiben.

Mein erster Windows-PC mit Pentium-Prozessor benötigte zum Codieren einer
Datei von WAV nach MP3 bei Ausnutzung aller Algorithmen etwa vier mal so
lange wie das Lied selbst dauert. (LAME, 16 bit, joint stereo, 44.1 kS/s,
128 kbit/s, -q 0) 
Bei sonst gleichen Einstellungen, aber Weglassen einiger Algorithmen (bei
LAME: -q 9.999) war das Codieren schneller als das Lied, das Codieren wäre
damit also in Echtzeit (stream-fähig) möglich. Obwohl Abtast- und Datenrate
gleich sind, ist die Qualität damit deutlich schlechter.

Bernhard