[A-DX] A-DX Archiv

Name gelöscht
Di Mär 18 08:18:33 CET 2014


Am 17.03.2014 um 23:07 schrieb Johannes Starosta <>:

> Name gelöscht schrieb:
>> das das A-DX-Archiv für uns Listenteilnehmer durchsuchbar ist, finde ich super. In Zeiten der Aufdeckung immer neuer NSA-Skandale... frage ich aber mal vorsichtig an, ob Deine Datenbank auch dazu führen könnte, das die Daten-Krake google alle unsere Mails irgendwann einmal durchscannen könnte und diese Mails dann den Namen der Listenteilnehmer zuordnen wird? 
>> 
>> Mit anderen Worten: Wenn ich demnächst meinen Namen in google eingebe, erhalte ich dann unter anderem auch alle meine Mails in der bisher relativ "geschlosssenen" A-DX-Liste aufgelistet? 
> 
> Auch wenn Christoph dazu schon geschrieben hat: Gerade wenn man sich die
> technischen Möglichkeiten der NSA vor Augen führt, sollte und wird es
> keinerlei Schranken für die NSA geben.
> 
> Ein Geheimdienst mit den Ressourcen hat 
> a) die Möglichkeit sich mit "Tarnidentitäten" bei jeder beliebigen
> Mailingliste der Welt anzumelden
> b) über eine passende Hintertür bei Providern sämtliche Mails mitzulesen
> 
> Und auch Google dürfte längst Zugriff auf sämtlliche A-DX emails haben,
> die je von- und an eine googlemail Adresse gegangen sind, nur halt ohne
> dies öffentlich verfügbar zu machen. 
> 
> Zu glauben, dass die Daten, nur weil nicht öffentlich abrufbar, nicht
> doch längst gesammelt sind, ist reichlich naiv.

Stimmt, ist aber dennoch falsch und geht am Problem vorbei. Daß ein Geheimdients mitlesen kann und daß Google- und Yahoomail vermutlich die Mails ihrer Nutzer scannen: geschenkt. Es wäre wirklich naiv zu glauben, daß dem nicht so wäre. 

> 
> Mit anderen Worten: Wer damit ein Problem hat, über an eine öffentlich
> erreichbare Mailingliste geschriebene Mails per Google auffindbar zu
> sein, sollte sich entweder eine gute "Tarnidentität" zulegen (und
> zusätzlich alles Mögliche und Unmögliche an sonstigen Schutzmaßnahmen
> nutzen, zur Methodik siehe Snowden, Assange et al) oder das mit der
> öffentlichen Kommunikation einfach sein lassen.

Da widerspreche ich Dir. Das Problem ist doch nicht, daß Geheimdienste und die Datenkraken Google, Yahoo et. al. mitlesen können, das Problem durch die Veröffentlichung ist doch, daß jeder auf der Welt mitlesen kann, auch wenn er nicht Teilnehmer dieser eigentlich geschlossenen Mailingliste ist.

Nehmen wir als Analogie mal die Telefonnummer: „Früher“ stand praktisch jeder Teilnehmer im Telefonbuch, da stand dann ein Teilnehmer mit der Nummer 123456 verzeichnet. Das war nichts Geheimes. Wenn der in der Zeitung ein Inserat schaltete „Wohnung zu verkaufen“, dann wusste bis auf ganz Wenige niemand, wer sich dahinter verbirgt. Seit der Einführung der Reverse-Suche ist es ein Klacks, herauszufinden, wer die Wohnung verkaufen will. 

Ähnlich ist es hier: Eine 500 Mitglieder starke Mailingliste ist zwar auch „öffentlich“, aber es ist eine eingeschränkte Öffentlichkeit. Was man sagt, bleibt quasi in der Familie. Und diese Postings werden nun an eine elektronische Litfaßsäule gehängt und für jeden Menschen weltweit zugänglich gemacht. 

Ich finde das nicht wirklich witzig. Ich weiß auch nicht, wo der Nutzen drin bestehen soll. Nur weil etwas technisch machbar ist, muß man es nicht machen.

Wenn ich im Usenet unter meinem Namen und nicht als Puttchen Bramme poste, dann mache ich das bewusst. (Ganz abgesehen davon, daß das Usenet ja eh keine Sau mehr kennt). In Foren, bei denen man weiß, daß sie öffentlich sind, ist es Usus, unter irgendwelchen bescheuerten Nicks zu posten (Pupsi2000). 

Hier sieht es etwas anders aus. Stell Dir vor, Du bewirbst Dich bei einer Firma und der gelangweilte Personalsachbearbeiter googelt nach Dir. Warum sollte der eigentlich Zugang zu all Deinen Äußerungen auf der A-DX-Liste haben? Muß man jetzt eine Schere im Kopf haben, wenn man auf der Liste etwas postet?

Ich halte es für eine ziemlich bescheuerte Idee, die Postings dieser Liste auf einer Website zu veröffentlichen. 

-- 
Tschüß,
Martin     http://webadresse.geloescht/