[A-DX] Grönland sendet wieder auf 650 kHz.

Roger
So Nov 30 19:01:00 CET 2014


Am 30.11.2014 um 14:01 schrieb Clemens Paul:
> Polarisation und Phase sind zwei Paar Stiefel.
> Die Inosphäre kann beides verändern aber unabhängig voneinander.
Das ist schon klar.

> Für den Peiler ist ersteres von Bedeutung,für den
> phasenden DXer letzteres.
Nicht unbedingt:
"...Peiler die mithilfe eines Adcock-Antennensystems peilen zählen zu 
der Kategorie der Phasenpeiler 
<https://bergundtalfunk.wordpress.com/2013/02/06/phasenpeiler/>(Umwandlung 
der Phasenbeziehungen zwischen den Masten in eine Spannungsamplitude) 
und werden auch als Adcock-Peiler bezeichnet..."

Bei einer bestimmten Stellung der beiden Vertikalstrahler löschen sich 
hier auch im Idealfall die Wellen des anzupeilenden Senders aus und 
ergeben dann die Richtung, aber das dürfte dann nur für die vertikalen 
Wellen zutreffen.

Um bei meinem UKW-Beispiel zu bleiben:
Nur weil das  Störsignal vom Inselsberg permanent horizontal kam konnte 
ich es ausphasen.
- hätte man ständig die Polarisation gedreht oder sich der Berg bewegt 
(bei KW/MW:  sich bewegende Reflektionsschichten)   hätte ich keine 
Chance gehabt.

Was ich sagen will:   Diese Auslöschung durch 180°-Phasing schafft man 
meiner Meinung nach immer nur vernünftig für eine Polarisationsebene.
Je mehr Wellen die Antenne mit anderen Polarisationsebenen "sieht", 
desto größer der Störfaktor, desto geringer der Auslöschungserfolg.

Korrektur zu meiner Berlin-Geschichte:
- AFN Berlin 87.9 sendete damals ja Vertikal. Hauptempfangsantenne dafür 
war meine vertikale 5-E-Yagi in Vormastmontage. Trotz vertikal nach 
Berlin kam von hinten noch zu viel horizontal vom Inselsberg herein.
   (Hilfsantenne für das Anti-Phasingsignal war wie beschrieben ein 
horizontaler Dipol)



- Über reine Bodenwelle (rein vertikale Polarisation)  gab es hier 
Auslöschungseffekte z.B. auf der 801 kHz.
(hatte vor 20 Jahren auch 'mal so etwas wie reines Bodenwellen-DXing 
gemacht,   angematchte CB-Antenne+Verstärker)
*Hier* löschten sich permanent  (am Tage wohlgemerkt)  die Träger von 
Nürnberg und München aus und das ganze klang SSB-mäßig.
Nürnberg schwächer und näher d'ran, München weiter weg aber stärker -  
das ergab hier (vermutlich) einen identen Bodenwellen-Pegel.
Die Laufzeitunterschiede lagen wohl dann zufällig auch noch bei 180° - 
das ergab eine schöne destruktive Interferenzzone.

Irgendwann gibt es bestimmt Miniwhip-Arrays mit elektronisch 
schwenkbarer Keule....... ;-)



roger