[A-DX] "Zwangsgebühren Schweiz"

Martin Boesch
Di Jun 16 13:34:24 CEST 2015


Am 15.06.2015 14:40, schrieb Tom DF5JL:
> Dem Autor muss ich widersprechen: Die bisherige Abgabe in der Schweiz
> war, wie auch früher in Deutschland, geräteabhängig.

Nun ja, bisher musste für jeden Haushalt (nicht pro Gerät) eine Abgabe 
für Radio- & / oder TV entrichtet werden; der Einzug des Gelds wurde vor 
einigen jahren an die Billag "outgesourced"... - die Firma war ziemlich 
unbeliebt, mit ihrem Vorgehen gegen Schwarzseher. Vor Kurzem erging 
zudem ein Gerichtsurteil, dass jahrelang zu Unrecht Mehrwertsteuer auf 
den Konzessionsbetrag erhoben worden war.

Da viele die Medien des "Service public", d.h. die öffentlich - 
rechtlichen Radio- & TV-Sender auch auf dem PC und Mobiltelephon übers 
Internet beziehen, kam die tolle Idee zu einem Systemwechsel, neu wird 
anstelle der Radio- / TV-Konzession eine Steuer eingezogen.

Was die Selbständigerwerbenden (u.a. auch den Schreibenden) sauer 
gemacht hat, ist der Umstand, dass nun neben der Gebühr für den 
Haushalt, die als "Zückerli" für den Stimmbürger etwas gesenkt wurde, 
auch eine Abgeltung für kommerziellen Empfang der Aussendungen für das 
Geschäft fällig wird. Diese wird nach Umsatz erhoben, und da wir mehrere 
Teilzeitangstellte und grossen Umsatz (mit geringer Marge) in unserer 
Arztpraxis haben, werden wir Radio-/TV-Gebühren bezahlen müssen, ohne 
dass je einer der Mitarbeiter Zeit zum Fernsehen hat.

Aus diesem Grund hatte der Gewerbeverband, die Vereinigung der Schweizer 
Gewerbetreibenden das Referendum ergriffen und ist knapp gescheitert. 
Trotz der Prämienreduktion für Haushalte als Zückerli haben sich viele 
Stimmbürger gegen die SRG gestellt, das Resultat fiel unerwartet knap 
aus, was als Watsche für die öffentlich- rechtlichen Sender, die den 
"Service public" erfüllen, gewertet wird.

nur zur Klärung, 73
Martin