[A-DX] Nur Info: AUT: Ein weiterer Artikel zu DAB+

Herbert Meixner
Di Sep 27 18:02:23 CEST 2016


http://www.horizont.at/home/news/detail/digitalradio-nimmt-nur-langsam-fahrt-auf.html?cHash=ddf06bad6948154f122d555df8b200ec

Digitalradio nimmt nur langsam Fahrt auf
Obwohl eine RTR-Studie eine schwache Basis für einen österreichweiten 
Ausbau von DAB+ sieht, kommt es ab 2017 zu einer bundesweiten Ausschreibung.

Deutschland hört immer mehr Digitalradio. Das ist das Ergebnis des 
Anfang September vorgelegten Digitalisierungsberichts, aus dem zum 
dritten Mal in Folge ein starkes Wachstum für Digitalradio hervorgeht. 
Demnach sei die Anzahl der DAB+-Empfangsgeräte innerhalb eines Jahres um 
29 Prozent auf 8,24 Millionen angestiegen – damit verfügt ein Siebtel 
der deutschen Bevölkerung über Digitalradio. In Österreich werden dem 
Übertragungsstandard DAB+, der sich hierzulande noch im Testbetrieb 
befindet, nicht so rosige Aussichten attestiert. Eine im Sommer 
veröffentlichte Studie im Auftrag der Rundfunk und Telekom 
Regulierungs-GmbH (RTR) sieht eine „schwache Basis“ für einen 
österreichweiten Ausbau von DAB+, da es an einer „überzeugenden 
Wachstumsstory“ und „realistischen Geschäftsmodellen“ fehlen würde. 
Erfolgsgeschichten aus dem Ausland seien aufgrund unterschiedlicher 
medienpolitischer Rahmenbedingungen nicht auf Österreich übertragbar.

Beim Verein Digitalradio Österreich plädiert man dennoch für einen 
weiteren Ausbau von Digitalradio. Zudem sieht das 
Digitalisierungskonzept der Medienbehörde KommAustria eine bundesweite 
Ausschreibung von DAB+ ab 2017 vor, damit 2018 der Regelbetrieb anlaufen 
kann. Laut dem Digitalisierungskonzept sollen neben Wien weitere 
Hörfunkcluster im Osten Österreichs sowie in den Landeshauptstädten 
entstehen – im Endausbau wären 24 bis 30 bundesweite Radioprogramme 
denkbar. „Die Entscheidung der KommAustria zeugt von Weitsicht in der 
Planung von digitalem Hörfunk in Österreich. Während DAB+ bereits heute 
europaweit der Standard für digitale Terrestrik darstellt, wird nun auch 
in Österreich die Infrastruktur für eine innovative Radiozukunft 
aufgebaut werden können“, sagt Wolfgang ­Struber, stellvertretender 
Obmann des Vereins.

Drei Millionen über drei Jahre

Laut RTR-Chef Alfred Grinschgl seien ab 2018 Förderungen in der Höhe von 
drei Millionen Euro über drei Jahre möglich. Förderungen könnte es für 
Radios, die erstmals DAB+ senden und für einen Parallelbetrieb von UKW 
und DAB+ geben. Denn selbst wenn DAB+ entgegen aller Skepsis zum 
Erfolgsmodell avanciert – mit der Abschaltung von UKW ist aufgrund des 
Widerstands etlicher Marktteilnehmer nicht vor 2024 zu rechnen. Dazu 
zählen auch UKW-Marktführer ORF und Kronehit, die aktuell keine 
Teilnahme an DAB+ planen. UKW oder DAB+, welches Modell sich letzten 
Endes auch durchsetzen wird oder ob beide nebeneinander existieren 
werden, wird sich erst in einigen Jahren abzeichnen.
[Sandra Schieder]