[A-DX] Fwd: Digitaler Hoerfunk kommt in Schwung

Roger
Fr Mär 16 20:36:33 CET 2018


Am 16.03.2018 um 09:58 schrieb Roger:
> ".............Die Beobachtungen lassen erkennen, dass die 
> ursprüngliche DAB+-Sendernetzkonzeption mit
> wenigen Hochleistungssendern in einem weitläufigen Gleichwellennetz 
> mit großen auf das
> Guard-Intervall ausgerichteten Senderabständen wohl die insgesamt 
> besten Versorgungsergebnisse liefert...."


Ein Blick in die Struktur der empfangbaren Muxe ist mit dem Programm  
"QIRX" möglich.
Als Empfänger dienen DVB-T USB Dongles, die auf dem Realtek RTL2832U 
Chipset basieren.  (quasi auch Sticks für   "DVB-T-Alt"  in MPEG2)

https://www.rtl-sdr.com/qirx-sdr-a-new-multimode-rtl-sdr-program-with-built-in-dab-decoder/

So gesehen ist der Hardware & Software-Aufwand minimal.

Hier eine eigene Collage:
http://www.rhci-online.net/radiogram/SW_Radiogram_2018-03-11.htm#TII


9A - Sachsen-Mux  ist eigener Empfang. Hier dominiert bei mir, 
logischerweise, der Sender von "Leipzig-Messegrund". TII 3901
Durch eine Ost-West-ausgerichtete Doppelquad  kommen dann an zweiter 
Stelle die Signale vom Collmberg bei Oschatz  mit der  TII 3907.
Ansonsten gibt es in diesem Signal-Gemisch einen dritten Sender mit der 
TII 3903, bisher noch un-identifiziert, höchstwahrscheinlich Chemnitz-Geyer.

8B ist dann der MDR-Thüringen-Mux bei einem Bekannten in Halle-Dölau mit 
einer VHF/UHF-Kombiantenne ==> Leipzig, hier am stärksten: 
Gera-Langenberg mit TII 4203 und 3 weiteren schwächeren Sender-Signalen 
im Hintergrund.
Mit einer Ost-West-Doppelquad im Großraum Halle dominiert auf 8B 
allerdings Kulpenberg mit TII 4209.

Ein mögliches Szenario bei VHF-Überreichweiten wäre nun z.B. der Empfang 
eines noch weiter entfernteren Senders aus Thüringen, z.B. Sonneberg.
Der würde dann das brauchbare SNR auf 8B verschlechtern.     Das 
Multipath-Delay läge zeitlich außerhalb vom DAB+Schutzintervall, bezogen 
auf den Großraum Halle/S.
Mit QIRX könnte man dann sehen, wie sich bei Überreichweiten  die 
Empfangsfeldstärken zwischen den Sendern "verschieben".

Eine Verbesserung des Empfangs  der Muxe/SFN  innerhalb eines 
Bundeslandes kann durch "zeitliche Optimierung" erfolgen.
Jeder Sender bekommt dann eine "spezielle Verzögerung aufgebrummt", 
salopp gesagt.
Beispiel Bayern:
https://tech.ebu.ch/docs/techreports/tr029.pdf
Seite 36 pdf:
".... Static timing in the Bavarian DAB+ network
The upper delay spectrum represents the signal situation without delay 
optimization, the lower one
with  delay  optimization.  The  cyan  time  region  shows  the signals  
within  the  guard  interval.  They
contribute constructively to the wanted field strength which is 
indicated by a blue bar. Beyond the
guard  interval,  the  orange  time  region,  the  signals  have both  
constructive  as  well  as  interfering
components.  The  interfering  components  are  indicated  by  red 
bars.  In  order  to  keep  the  two
components together they are plotted in the same place on the time axis, 
the smaller component
being  put  in  the  foreground.  Thus  both  contributions  can always  
be  identified  and  are
visible - apart from the case where both components are equal; then only 
the red interfering bar is
visible. ...."

Man muss sich also nicht wundern, wenn ein DAB+Empfang aus benachbarten 
Bundesländern gerade bei "Überreichweiten" nicht mehr optimal ist.
Man muss sich auch nicht wundern, wenn solche Themen in der 
"DAB+Fachpresse"  nicht angesprochen werden.

Trotzdem möchte ich DAB+ nicht missen   Ein Aufenthalt in Bayern - ohne 
die Möglichkeit, den DLF mit seinen 3 Programmen empfangen zu können  - 
das wäre wirklich schlimm.

roger