[A-DX] Westfernsehen-Empfang in der DDR

[Peter DL1YAK]

habe neulich einen Artikel gelesen, der kundtat, daß die DDR-Führung ab
einem gewissen Zeitpunkt den Empfangs des Westfernsehens tolerierte:
"Man kann es einschalten und auch auschalten".
Das war sicher nach der 'Aktion Ochsenkopf'.

Ich bin 'Westler'. Und Funkamateur. Habe aber auch durch
Arbeitskollegen/innen von den Verhältnissen erfahren, so z.B. vom einem
Kriminalpolizeibeamten aus Erfurt (seinerzeit im Rang eines
Oberstleutnants).
Auf Wikipedia ist dieses zu lesen:
"[..]
Seit den 1970er Jahren sah die Staatsführung – begleitet von der
Entspannungspolitik zwischen der Bundesrepublik
<https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Bundesrepublik_Deutschland_(bis_1990)>
und der DDR – das Thema gelassener und nahm ihn hin. Damals sollen laut
Umfragen schon 70 Prozent aller Fernsehgerätebesitzer Westfernsehen
gesehen haben. Die Handhabung war aber regional und örtlich
unterschiedlich. [..]"
In staatlichen Einrichtungen (NVA, Polizei usw.) war das aber weiterhin
nicht erlaubt. Und wurde auch technisch unterbunden.

Wurden nicht auf Mehrnorm-FS-Empfänger vom RFT gebaut?

Alles spannende Geschichten.
Übrigens. Das 'Rothammel Antennenbuch' erfreute sich großer Beliebtheit.
Und auch im Westen. Bis heute (aktuell 13. Auflage, keine neue mehr
durch OM Krischke, Zukunft ungewiss)
Habe selbst zwei Exemplare aus DDR-Druck aus den 80ern. Im Westen gekauft.

73  Peter



Am 12.07.19 um 15:24 schrieb Jürgen Martens:
> -----Ursprüngliche Nachricht----- From: Roger
> Sent: Friday, July 12, 2019 12:01 PM
>
> ".....Mit der Einführung des ZDF in der Bundesrepublik hatte der
> Schmuggel von Konvertern und Fernsehteilen in die DDR rasant zugenommen,
> wie das MfS bereits Mitte der Sechzigerjahre registrierte.[22] Die
> technischen Bauteile waren nötig, um ZDF-Sendungen zu empfangen, die
> über Ultrahochfrequenz (UHF) gesendet wurden. .
>
> Hallo zusammen,
> mein früherer Chef berichtete mir vor Jahren folgendes:
> Damals (TM) waren Geschenkpakete an die Verwandten in der DDR
> gang und gebe. Er hatte auch Verwandte in Sachsen-Anhalt im Bereich
> des Senders Hoher Meissner. Damit diese auch das ZDF sehen konnten,
> versteckte er einen UHF-Konverter in einer (entleerten und wieder
> zugelöteten)
> Konservendose, damit es bei der obligatorischen Durchleuchtung nicht
> auffiel.
> Wochen später erhielt einen unverfänglichen Dankesbrief in den u.a.
> stand:
> Der Tölke macht ja tolle Späße!
> Da wusste mein Chef, der Konverter ist angekommen :-)
>
> Schönes Wochenende,
> Jürgen
>
> --
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