[A-DX] VDSL & BCDX

on5kq at on5kq.be
Mo Mai 4 15:59:00 CEST 2020


Hallo Tom!
Ich bezweifele, daß Du VDSL2 hörst wenn es Knattern sollte!

VDSL2 stört auch normalerweise nicht in den Downloadbereichen, sondern 
in den Uploadbereichen, denn die Powerdensity ist dort wesentich höher. 
Ausserdem knattert es eben nicht, sondern ist im Gegenteil nur sehr 
schwierig nachzuweisen. Grund ist die völlig gleichmäßige 
Leistungsverteilung auf einer sehr großen Bandbreite bei extrem hoher 
Kanaldichte. Es klingt wie weisses Rauschen, also ohne jeden 
Informationsgehalt. Am normalen Radio nur dadurch zu erkennen, daß aus 
"irgenwelchen Gründen" eben nix mehr ins Log kommt.
Von explizietem Knattern kann keine Rede sein!

Verwechselst Du am Empfänger die Ursache nicht mit PLC ?
Hast Du auch PLC in Deiner Umgebung ? Dann ist VDSL2 noch schwieriger 
nachzuweisen, denn es wird meist überdeckt von PLC und anderen 
Störungen...

Der Noise ist hier bei mir vor Jahren, als das Spektakel hier anfing, 
schlagartig um 15dbm angestiegen - der Uploadbereich zwischen 8.5Mhz und 
11.5Mhz tötet bei mir vor allem das 30m Band. Allerdings hat es auch 
gedauert, bis ich es wirklich messen konnte, denn ein gleichmässiger 
Anstieg des Rauschens über alle Frequenzen ist schwer zu erkennen - es 
schaltet ja niemand ständig ein und aus, sondern die Modems rauschen Tag 
und Nacht, 24/7 ohne Unterbrechung völlig Gleichmäßig ... eben KEIN 
Knattern!

Ich habe damals den Telekom-Regulator mit einer Störungsklage 
beauftragt, die das Netz hier daraufhin abgeschaltet haben - um zu 
sehen, ob es tatsächlich VDSL2 war.... es war so! Nach Abschaltung war 
Rauschen natürlich weg und der tatsächliche Bandnoise aus der Ionosphäre 
war gut 15dbm tiefer wieder zu hören...

Daraufhin hat man mir gesagt: "Wir schliessen Belgien nicht für Sie 
ab..." und ist von dannen gezogen - nicht ohne vorher den Mist wieder 
einzuschalten... Passiert ist nichts, weil ich keine Lust auf 
langwierige Rechtsstreitigkeiten habe....

Technische Ursache ist nicht das VDSL2 Netz selber, sondern die für die 
hohen Bandbreiten ungeeigneten Hausanschlüsse. Dort sind oftmals noch 
alte Telefondrähte in der Erde, wo nun auf einmal 1Gb/s drüber sollen - 
Pegel rauf, dann geht das schon... und nach mir die Sintflut....

Ob es Pflicht für die Hauseigentümer ist, die Hausanschlüsse sehr wohl 
normgerecht aufzurüsten oder ob der Telekomanbieter im Zweifel nicht 
anschliessen darf, müsste wohl ein Gericht entscheiden - geregelt ist 
jedenfalls nix und man überlässt das Chaos den offiziellen 
Frequenznutzern (gestörte Funkamateure in Ihren zugeteilten 
Frequenzbändern). Die Lobby der Funkamateure ist saft und kraftlos 
anstatt einen Musterprozess anzustrengen...

Ulli, ON5KQ

> VDSL knattert nun auch in meinem Kurzwellenempfänger. Durch die
> Auswertung der Upload-/Downloadbänder und der Guard-Frequenzen [1] kam
> ich dem auf die Spur. Der regionale Anbieter bn:t brachte die Seuche 
> ins
> Dorf. Ein Ausblenden mit einer Loopantenne ist nicht mehr möglich.
> 
> Genutzt wird VDSL2-Vectoring, Profil 17a nach ITU-T G.993.5 (Annex A)
> mit einer Frequenz zwischen 276 kHz und 17.664 kHz und einer Leistung
> von +14,5 dBm. Und hier sind es vor allem die Downloadbandbereiche [2],
> die den Rundfunkempfang in den folgenden Bändern stören: 49 / 41 / 25
> (teilweise) / 22 / 19 und 16 (teilweise) Meter.
> 
> Die Amateurfunkbänder sind bedämpft (-80 dBm/Hz). Immerhin, hier hat 
> der
> DARC gute Arbeit geleistet!
> 
> Dank der Unterstützung eines befreundeten Funkamateurs prüfe ich zzt.,
> ob es die Möglichkeit gibt, einen WebSDR remote an einem ca. über das
> Hamnet zu betreiben. Also ganz ohne PLC, VDSL oder überhaupt das WWW.
> 
> 73 Tom DF5JL
> 
> [1] jeweils 50 kHz breite Bereiche um 3,75 / 5,2 / 8,5 und 12 MHz
> 
> [2] DS1 276-3750 kHz; DS2 5200-8500 kHz; DS3 12000-17664 kHz
> 
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