Re: [A-DX] Kanada via Deventry

["Wolfgang Bueschel_web" <BueschelW@xxxxxx>]

----- Original Message ----- 
From: "Wolfgang Bueschel_web"
To: "Jürgen Martens"
Sent: Monday, October 25, 2004 12:07 AM
Subject: Re: [A-DX] Kanada via Deventry

Ja --  Jürgen hat die gängige Praxis dargestellt.

Bei VoA circa bis in das Jahr 1973, bei RCI/BBC bis zur Schliessung der
Station Tatsfield England in 1975.

Die Frequenz Tabellen bekam ich pro Saison von Ingenieur Bernard Bale vom
deutschen Dienst der BBC übersandt, der ein Klasse DX Programm in
vorzüglicher deutscher Sprache produzierte, und QSL Kartenaktionen der
Relays in HongKong, Singapur, Ascension und Seychellen organisierte.

Die RCI Programme wurden aus Drummondville-CAN zur BBC Empfangsstation nach
Tatsfield, near Westerham, Kent, in England überspielt. Dies geschah auch
mit VoA Sendungen aus Greenville mit 35 kW ssb mode, zur Wiederausstrahlung
über die VoA Woofferton in England.

Dieser VoA Dienst wurde auch in Überacker[Maisach] 4 km südlich der Autobahn
A8, der VoA Empfangsstation auf deutschem Boden zwischen München und
Augsburg aufgefangen, mit Lambda halbe Empfangs-Rhombus Antennen. Das
Programm wurde zur VoA Ismaning per Telefonleitung gesendet, und dort auch
wieder per 35 kW Collins Sender für Thessaloniki, Rhodos und Tangiers weiter
versandt.

Unaktuelle Sendungen, wie Jazz Hour u.a. wurden auch vorproduziert, die
Bänder eingeflogen, und in München [und ?Woofferton England] wieder
abgespielt, auch über die damalige LW 173 kHz in Eching. Monrovia wurde wohl
aus Greenville direkt versorgt.

Bei äusserst schlechten Bedingungen im Sonnenfleckenminimum oder bei Aurora
Flattering wurden auch reine vorproduzierte [Lagernde] Musikprogramme mit
Ansagen abgespielt.

Aber auch BBC Zypern und andere BBC relays wurde von England per ssb mode
aus versorgt, so auf 4467, 4471, 4765, 6867, 7417, 7510, 7519, 7523, 7582,
7684, 7848, 7972, 9247, 9317, 9854, 9858, 11070, 12124, 12127, 12130, 12176,
12182, 15846, 15849, 15852, 15907, 15910, 15913, 17645, 18173, 22930, 22936,
23185, 23191, 23194, 23197, 26434, 26440, 26446, 26484, 26490, 26496 kHz.


Oder R Liberty in Pals-Spanien und REE in Lissabon von Holzkirchen aus. Die
DW versorgte Sines und Kigali mit ssb Sendungen aus Juelich.

Jahrzehnte bekannt waren die RL/RFE Kanäle 4475, 4505, 4565, 5125, 5790, und
6995 ... 16065 kHz.
VoA Greenville auf 7651, 10869, 18275, 18782, 19721 kHz.

Drummondville sendete auf 4905, 5905, 5925, 6830, 6904, 7500, 9080, 9445,
11990, 15080, 16320 kHz. Die Aussendung erfolgte dann wieder über Daventry,
in England.

Radio Nederland aus Kootwijk auf 10735, 19710, 20780 bediente Madagascar und
Bonaire.

R Monte Carlo bediente das Cape Greco relay über die 35 kW ssb Aussendung
auf 5775, 13795, 19850 kHz.

Ein offenes Geheimnis war damals die Möglichkeit der ungestörten Empfangs
auf diesen Frequenzen, auch bei der DW aus Sines, oder RL/RFE aus Iberien in
Tschech., Russischer oder Bulgarischer Sprache. Diese Feedersendungen wurden
niemals von der USSR oder dem Ostblock gestört.

Ende der Siebziger Jahre [1976 bis 1978] wurden diese Programmzuführungen
mehr und mehr durch dann breit verfügbare Satelliten Kanäle ersetzt.

73 wb




----- Original Message ----- 
From: "Jürgen Martens" Sent: Sunday, October 24, 2004 8:46 PM
Subject: Re: [A-DX] Kanada via Deventry



----- Original Message -----
From: "Peter Beck" <pbghana@xxxxxx>
> während der 70er ist das Relais in Deventry über ein transatlantisches
> Kabel versorgt worden. Die Modulation klang recht telefonmäßig,

interessant, was Du über die Telefonübertragung von RCI nach GB
geschrieben hast. War mir nicht bekannt.
Aber davor, muss noch so um 1969 gewesen sein, wurden in GB die
originären KW-Austrahlungen aufgezeichnet und 45 Minuten später
wieder auf tieferen Frequenzen Richtung Mitteleuropa ausgestrahlt.
Erinnere mich an einen Tag, wo die Sendungen aus Canada miserabel
hier ankamen, egal ob auf 19, 16 oder 13 Meter. Später wurde die
"Wiederholungssendung" als vorproduziertes Reserveprogramm
angesagt, für den Fall, dass die Sendungen aus Canada in zu schlechter
Qualität in England zu empfangen wären. Das war so ein Tag :-)
Dieses Programm bestand aus unaktuelle Themen.
Interessant für mich war damals, dass auch die superteuren Empfänger
und grossen Antennen in England nicht in der Lage waren, die Launen
der Ionosphäre auszugleichen.



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