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[A-DX] Radio-Geburtstag - Vor 80 Jahren stand in Muenster die Wiege des WDR - Matinee am 10. Oktober 2004


  • Subject: [A-DX] Radio-Geburtstag - Vor 80 Jahren stand in Muenster die Wiege des WDR - Matinee am 10. Oktober 2004
  • From: "Bernhard Weiskopf" <bweiskopf@xxxxxx>
  • Date: Wed, 6 Oct 2004 01:32:58 +0200

Hallo zusammen,

Dr. Hansjörg Biener informierte in MA-DX über die Geschichte
Jubiläums-Sendungen des WDR anlässlich des 80. Geburtstags des WDR.

Die Zeitschrift "WDR print", Heft 342 (2004-10) bietet ebenfalls einige
Infos dazu.

Gruß Bernhard
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Radio-Geburtstag - Vor 80 Jahren stand in Münster die Wiege des WDR

Der WDR erinnert mit einer musikalisch-kabarettistischen Matinee am 10.
Oktober in Münster daran, dass die Wiege des WDR vor 80 Jahren in der
westfälischen Metropole stand.


Im Karneval des Jahres 1924 bastelt sich ein Münsteraner Student eine
ungewöhnliche Kopfbedeckung - einen Hut mit einer Hochantenne, weil das
"Radio" zu dieser Zeit noch ein Wunderwerk war. Erst im Herbst dieses Jahres,
am 10. Oktober, ging die erste Sendung der WEFAG - der "Westdeutschen
Funkstunde Aktiengesellschaft" aus einem Studio in Münster in den Äther. Mit
dieser Sendung auf Welle 407 beginnt die Geschichte des Westdeutschen
Rundfunks. Heute, 80 Jahre nach dieser Premiere, ist Radio schon längst kein
Wunder mehr.

Einen ersten Sendeversuch gab es schon am 17. Juli 1924, aber der 10. Oktober
gilt als Gründungstag, weil die WEFAG von diesem Datum an täglich sendete.

Aus diesem Anlass bereitet die WDR-Öffentlichkeitsarbeit eine
Jubiläums-Veranstaltung vor, die am 10. Oktober 2004 im Saal der Stadtwerke
Münster stattfinden wird. Dort befand sich früher die erste "Sende­stelle" der
Westdeutschen Funkstunde.

Die WEFAG war in Münster gegründet worden, weil das Rheinland und das
Ruhrgebiet zu dieser Zeit militärisch besetzt waren. Von dort begann der
Siegeszug des Radios zunächst in Westfalen; so konnten am 18. und 19.
September 1925 bereits zwei Nebensender im Dortmund-Dorstfeld und in
Wuppertal-Elberfeld in Betrieb genommen werden. Nachdem die Besatzungstruppen
das Rheinland verlassen hatten, konnte der Sitz der ersten westdeutschen
Rundfunkgesellschaft im Jahr 1926, wie es ursprünglich auch geplant war, nach
Köln verlegt werden. Und am 1. Januar 1927 hat die "Westdeutsche Rundfunk AG"
schließlich in Köln den Betrieb aufgenommen.

Die Veranstaltung wird in Gestalt einer unterhaltsamen Revue durch die
Anfangsjahre des Rundfunks in Nord­rhein-Westfalen führen; moderiert wird sie
von Manfred Erdenberger. Die Feierstunde wird WDR-Intendant Fritz Pleitgen
nach dem Grußwort des Ministerpräsidenten Peer Steinbrück mit einer Festrede
eröffnen.

Im Rahmen der Veranstaltung wird das alte Radio noch einmal lebendig: Weil nur
wenige Original-Mit­schnitte der damaligen Zeit überliefert sind, ist Charly
Wagner, die "WDR 4-Stimme" engagiert worden; er wird alten Manuskripten von
Nachrichten und Kurzgeschichten neues Leben einhauchen. Mit einer bunten
Mischung aus Musik, Videos und Kabarett-Sketchen werden in dieser Matinee
aktuelle Bezüge zur heutigen Situation des Rundfunks entwickelt: vom Wert des
Rundfunks für die Allgemeinheit und der politischen Verantwortung des
Rundfunks bis zur Rolle der Frauen und den Publikumskontakten des Rundfunks.

Ein fünfköpfiges Bläser-Ensemble des WDR Rundfunkorchesters (WRO) wird mit der
Musik der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts das Publikum in die Zeit vor 80
Jahren zurückversetzen. Das musikalisch-kabarettistische Bühnenprogramm wird
ergänzt von Marianne Rogée (der Isolde Pavarotti in der Linden­straße), den
"Bullemännern" und Schauspielern der Niederdeutschen Bühnen unter Leitung von
Hannes Demming und verspricht, eine hinreißende und spannende Show zu werden.

Lebte der Student aus dem Münster des Jahres 1924 noch heute, dann würde er
keine Hochantenne basteln, um auf ein Wunderwerk der Technik und Kommunikation
hinzuweisen. Heute würde er vielleicht ein Handy auf den Hut montieren, den
Lautsprecher bis zum Anschlag aufdrehen und beweisen, dass man mit der kleinen
Stabantenne in bester Qualität WDR Wellen hören kann.

Dieser bezeichnende Tag in der Geschichte des Westdeutschen Rundfunks werde
noch mal zeigen, dass engagiertes, lebendiges Radio immer noch die Basis des
WDR-Programmangebots darstellt, hofft Ulrike Ries-Augustin, die die Matinee
als Leiterin der WDR-Öffentlichkeitsarbeit zusammen mit dem Historischen
Archiv, der langjährigen WDR-Autorin Eva Weissweiler und Dirk Schortemeier,
dem Manager des WRO, Regisseur Georg Habertheuer sowie Produktionsleiter Frank
Sachweh auf die Beine stellt.      A.M.Ro

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