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Re: [A-DX] 15440 DW Sines


  • Subject: Re: [A-DX] 15440 DW Sines
  • From: Bernhard Walle <Bernhard.Walle@xxxxxx>
  • Date: Sun, 6 Jun 2004 20:33:56 +0200

Hallo,

* EKugland@xxxxxxx <EKugland@xxxxxxx> [2004-06-06 20:06]:
> Meine Erfahrungen sind, dass DRM wesentlich höhere Anforderungen an  die 
> Reinheit des Signals stellt als das für AM-Empfang erforderlich ist. Ich  habe den 
> DRM Empfänger aus elektor 3/04 zusammengelötet. In meiner Wohnung  
> (Mehrfamilienhaus, Innenstadtlage) konnte ich bisher lediglich die  Stationsanzeige 
> einiger Stationen sehen, zum Audioempfang hat es noch nie  (!) gereicht. 
> An der auf einem Balkon stehenden ALA 1530 von Name gelöscht (freistehendes  
> Mehrfamilienhaus, Ortsrandlage) waren mit dem elektor-DRM-Empfänger mehrere  
> DRM-Sender zu hören. Am Empfänger liegt es also nur bedingt.
> Normale starke AM-Sender wie die DW auf 6075, BR 6085 sind bei mir zu Hause  
> einwandfrei in AM zu hören. Auch RTL (6095, 5955) ist im AM-Modus laut und  
> deutlich zu hören, aber zum Dekodieren von Audiosignalen reicht es  
> offensichtlich nicht.

Ich habe ebenfalls den Elektor-Empfänger zusammengebaut und betreibe ihn
mit einer 10-Meter-Draht-Antenne. Ganz so schlimm wie oben geschildert
kann ich das nicht bestätigen.

Ich kann hier insbesondere die Sendungen aus Rampisham/Großbriannien
sehr gut hören, d.h. stundenlang ohne einen einzigen Aussetzer. Konkret
sind die Wochenendübertragungen von Radio New Zealand Int., Radio
Australia, Radio Japan und Radio Taiwan International gemeint. In dieser
Qualität ist AM-Rundfunk nicht möglich. Zu bestimmten Tageszeiten kommt
aus RTL Radio störungfrei herein, ebenso die Deutsche Welle. Recht gut
zu hören auch der BBC World Service auf 7330 kHz oder Radio Schweden aus
Flevo/Niederlande.

Man muss sich aber auch anschauen, mit welcher Sendeleistung die Sender
senden. Beispielsweise habe ich hier Probleme mit dem Empfang von Radio
Nederland am Tag im 49-Meter-Band aus Flevo. Der Sender sendet aber auch
nur mit 40 kW. Würde man ihn wie bei AM mit 100 kW betreiben, sähe das
Ergebnis schon wieder anders aus.

Eines ist richtig: Bezüglich Interferenzen reagiert DRM weit sensibler.
Hier gibt es auch keinen Synchrondetektor, der das ungestörte Seitenband
nehmen kann -- weil es schlicht keine Redundanz in dieser Form
(natürlich aber gibt es FEC) gibt. Hier müssen sich die Sender wohl mal
mit ihren Frequenzen besser abstimmen, wenn sie gehört werden wollen.
Teilweise wird das Problem aber dadurch entschärft, dass Gleichwellen-
betrieb problemlos möglich ist.

Außerdem kann man einen selbst zusammengelöteten Empfänger nur bedingt
mit einem Sony-Weltempfänger vergleichen. Ein faierer Vergleich wird
wohl erst dann möglich sind, wenn die ersten Weltempfänger mit DRM-Chip
von Sony, Sangean oder Grundig im Handel erhältlich sind. 

Wenn man sich die Ergebnisse im DRM-Forum anschaut, sind da teilweise
auch ganz ordentliche Ergebnisse verfügbar, mit ganz normalen umgebau-
ten Empfänger wie dem SW7600G von Sony.

Ich bin da also recht zuversichtlich, auch wenn die Erfahrungen mit dem
Elektor-Empfänger nur teilweise zufriedenstellend sind.



Gruß,
Bernhard

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