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[A-DX] [A-DX] Schutzklassen -- zurück zum Ursprung!


  • Subject: [A-DX] [A-DX] Schutzklassen -- zurück zum Ursprung!
  • From: "Karsten Simon" <karstenpg.simon@xxxxxx>
  • Date: Sat, 10 Jan 2004 23:40:54 +0100

Hallo Liste,
das Thema beginnt, in Richtung einer Normenzitatorgie abzugleiten. Wenn der einzelne betroffene A-Dxer durch bloßes Befolgen irgend welcher hier zitierter Normen sein QRM Problem lösen könnte, hätten wir diese große Zahl neben dem eigentlichen Problem liegender Beiträge wahrscheinlich nicht.
Deshalb unabhängig von allen VDE Vorschriften: wer sein lokales QRM Problem verstehen will, sollte folgendes vor Augen haben.
Antennenspannung entsteht zwischen ZWEI Punkten. Einer ist die Antennen-Niederführung an den Empfängereingang, der andere ist abhängig von der Art der Antenne: bei unsymmetrischen normalen Hochantennen ist es die Erde, bei symmetrischen Antennen (Dipol, T2FD) die ERDFREIE zweite Antennen-Niederführung.
Aus Sicht des Empfängers ist der zweite Punkt bei unsymmetrischen Antennen immer sein Erdanschluß. Wenn das nun z.B. der Schutzleiter aus der Schukodose ist, liegt zwischen der eigentlich für das empfangene Signal wirksamen realen Erde und der Stelle (Schutzleiterverbindung) an der der Empfänger seine Erde sieht (im ungünstigen Fall der Schutzleiteranschluß), die Induktivität der Drahtverbindung zwischen realer Erde und Schutzleiteranschluß der Empfänger-Steckdose. Durch die vielfältige Vermaschung z.B. in einem Mehrfamilienhaus fließen über diese Drahtverbindung aber noch alle möglichen anderen Wechselströme (Spektralanteile von Dimmerströmen, Fernseher Schaltnetzteilen undundund) aus hunderten anderer mit Schutzleiter angeschlossener Geräte. Diese erzeugen an der Induktivität der vom Empfänger gesehenen Erdverbindung eine Spannung die unser armer Empfänger dann natürlich als Antennenspannung sieht. 
Erkenntnis: die vielen anderen Störer können wir gar nicht beeinflussen. 
Schlußfolgerung: wir müssen ihren Einfluß unwirksam machen. 
Wie geht das:
A. Symmetrische Antenne. Sie ist erdfrei, deshalb tritt bei ihr das Problem gar nicht erst auf. Auch darum bin ich ein T2FD Fan. Diese Antenne ist einfach "ruhig".  Die T2FD oder auch ein Dipol ist eine Antenne für das E-Feld und funktioniert damit auch gut bei höheren Frequenzen. Die induktive Antenne (Spulenrahmen oder Ferritstab) ist ebenfalls erdfrei, aber für das H-Feld und damit für niedrigere Frequenzen. Ich habe mit solchen Antennen keine Erfahrung, denke aber daß sie aus den vorgenannten Gründen ebenfalls ziemlich immun gegenüber im Standby Betrieb laufende Fernseher u.ä. sind. Wie sonst könnten die damit erzielten häufig eindrucksvollen Empfangsergebnisse zustande kommen.
B. Direkter Erdbezug nahe der Antenne und galvanisch entkoppelte Weiterleitung des Signals über Trennübertrager, siehe den ersten Link in meinem letzten Posting. Das ist die Lösung z.B. für Beverages.

Anmerkung: auch der Akkubetrieb eines Empfängers löst nicht das Problem der unsymmetrischen Antenne mit verseuchter Erde. Grund s.o.  Der Akku ist also leider KEIN Allheilmittel. 

Gut DX und Gruß in die Runde!
Karsten

 
Weg dazu: erdfreie Antennealle möglichen noch   
unsymmetrische Antennen beziehen ihre Empfangsspannung auf Erde. Wenn ich nun alseine Erdung der Antenne z.B. über die Schukodose 
-----Ursprüngliche Nachricht----- 
Von: "Bernhard Weiskopf" <bweiskopf@xxxxxx>
An: "a-dx" <adx@xxxxxxxxxx>
Gesendet: Samstag, 10. Januar 2004 20:28
Betreff: Re: [A-DX] Schutzklassen


Hallo zusammen,

die hier oft erwähnten VDE-Vorschriften wurden inzwischen weltweit
harmonisiert (mit wenigen Ausnahme-Ländern), blieben aber im Wesentlichen
bestehen. Aktuell ist die Sicherheits-Grundnorm IEC 61140 (bzw. EN 61140 und
VDE 0140-1) "Schutz gegen elektrischen Schlag; Gemeinsame Anforderungen für
Anlagen u. Betriebsmittel" [Ersatz (auch teilweise) für DIN 57106-1, VDE
0106-1, HD 366 S1, VDE 0106-101].
__________________________________________________________

Zitat: aus EN 61140:2001

7.3 BETRIEBSMITTEL der Schutzklasse II
...

7.3.2 Schutzverbindung
Leitfähige Teile, die berührt werden können, und dazwischenliegende Teile
dürfen nicht absichtlich verbunden werden mit irgend einer Einrichtung zur
Verbindung mit einem SCHUTZLEITER.

7.3.2.1 Falls ein BETRIEBSMITTEL mit Mitteln für die Aufrechterhaltung der
Durchgängigkeit des SCHUTZPOTENTIALAUSGLEICHs vorgesehen ist, aber in allen
anderen Punkten die Anforderungen für ein BETRIEBSMITTEL der Schutzklasse II
erfüllt sind,
- müssen diese Mittel von aktiven Teilen und berührbaren leitfähigen Teilen
des BETRIEBSMITTELs durch BASISISOLIERUNG isoliert sein und
- muss das BETRIEBSMITTEL gekennzeichnet werden wie ein BETRIEBSMITTEL der
Schutzklasse I.
Das BETRIEBSMITTEL darf nicht mit dem Bildzeichen gekennzeichnet werden, auf
das in 7.3.3 Bezug genommen wird.

7.3.2.2 BETRIEBSMITTEL der Schutzklasse II dürfen mit Mitteln für
Verbindungen mit ERDE nur aus funktionellen Gründen (im Unterschied zum
Schutz) versehen werden, wenn die Notwendigkeit in den entsprechenden
IEC-Normen enthalten ist. Solche Mittel müssen von aktiven Teilen mit
DOPPELTEr oder VERSTÄRKTEr ISOLIERUNG isoliert werden.

Zitat Ende
__________________________________________________________

Ein Gerät der Schutzklasse I darf keinen Schutzleiteranschluss besitzen. Es
würde sonst in Schutzklasse I eingeteilt.

Das kann man selbstverständlich tun, muss dann aber alle Anforderungen für
Schutzklasse I (z. B. Kabelzugtest, Leiter-Querschnitt,
Strombelastbarkeit...)
einhalten.

Da ich - wie Lothar - auch oft mit Brummschleifen zu tun habe
(Bühnentechnik), möchte ich davon eher abraten. Insbesondere wenn (in
älteren Haus-Installationen) kein Schutzleiter verlegt ist, sondern an den
Steckdosen die Schutzleiterbügel mit dem Neutralleiter verbunden sind.

Gerade bei Videorecordern, Fernsehern oder HiFi-Receivern kann man eine
zusätzlich angebrachte Schirmung mit der Schirmung des koaxialen
Antennenanschlusses verbinden.

Bernhard

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