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Re: [A-DX] MW DX Logs (mit und mit ohne K9AY)
- Subject: Re: [A-DX] MW DX Logs (mit und mit ohne K9AY)
- From: Name gelöscht <name.geloescht@xxxxxxxxxxxx>
- Date: Wed, 7 Dec 2005 18:38:49 +0100
Am 07.12.2005 um 16:24 schrieb Joachim Stiller:
Sogar gegen die recht langen Drähte eines Wilhelm Herbst hat die K9AY die Nase vorn, jedenfalls meint das ein bekannter DXer aus Golfsburg.
Einspruch, Euer Ehren! Das hat der bekannte DXer so nicht gesagt. Und um Legendenbildung vorzubeugen, hier noch einmal mein A-DX-Posting vom 28.9.2000:
Moin Moin, Hier nun die angekündigten Ergebnisse des Vergleichstests K9AY-Loop gegen Beverage-Antennen. Vom 20.9. bis zum 27.9. war ich zu Gast bei Wilhelm Herbst in Dänemark. Wilhelm hat sich im Norden Jütlands, 7 km von dem Provinzstädtchen Fjerritslev entfernt einen alten, einsam gelegenen Bauernhof gekauft und ihn zu einer DX-Empfangsstation umgebaut. Auf einer Fläche von 4,4 ha sind eine ganze Reihe von Antennen aufgebaut: Zwei Langdrähte von 25m und 44m Länge. Dann eine ganze Reihe von Beverage-Antennen, die alle auf einer Höhe von etwa 1,5 m auf Bambusrohren oder Tomatenstangen aufgeständert sind. Im Einzelnen gibt es folgende Antennen: 150° 160m 180° 140m 195° 160m 210° 160m 220° 120m 230° 90m, im Winter auf 290m verlängerbar, wenn die Bauern ihre Äcker abgeerntet haben. 245° 80m, im Winter 270m. 260° 80m 270° 75m 280° 75m, im Winter 250m. 290° 80m 300° 90m 315° 240m 330° 175m 345° 330m 0° 330m Eine beeindruckende Auswahl! Wilhelm bietet sein Haus als "Pension" für DXer an, es können bis zu 3 DXern dort gleichzeitig Hören. Die Unterkunft ist sehr preiswert, vom 1.4. bis zum 30.9. kostet eine Nacht 90 DKK (~ 25 DM), im Winter kostet es durch die Heizkosten 120 DKK. Auch für UKW-DXer ist gesorgt, es gibt eine 8 Element Yagi-Antenne samt Rotor und eine drehbare TV-Antenne. Auf UKW wurden dort bereits 32 Länder gehört, über 1.300 Stationen! Sehr gute Ergebnisse auch bei TV-Überreichweiten, selbst das syrische, jordanische oder iranische Fernsehen war dort schon zu sehen. Jeder ist dort gern gesehen, nur Katzenhaarallergiker dürften Probleme bekommen: Wilhelm ist großer Katzenfan und inzwischen ist seine Katzenschar auf 7 Stück angewachsen... Die Antennen lassen sich mit diversen Antennenumschaltern auf einen Empfänger geben, so daß ein Vergleich sehr einfach möglich ist. Ich hatte meine Wellbrook K9AY-Loop und den Spieth-Mast mitgebracht. Der Spieth-Mast ist ein 10 m langer Teleskopmast aus Fiberglas, ineinandergeschoben nur einen guten Meter lang und 1,5 kg schwer. Eine K9AY-Loop ist eine von dem amerikanischen Funkamateur Gary Breed, K9AY entwickelte Loop, die im Prinzip aus zwei senkrecht zueinanderstehenden Deltaloops besteht. Es ist möglich, den Beam jeder Delta-Loop umzuschalten, d.h. entweder Norden oder Süden (Osten/Westen) auszublenden. Die Ausblendtiefe liegt bei etwa 30 dB. Kommerziell wird diese Antenne nur von der englischen Firma Wellbrook gefertigt, Näheres unter www.wellbrook.uk.com Für sein Geld bekommt der Kunde zwei Teile: Einmal ein wetterfestes Gehäuse zur Außenmontage an der Antenne und ein Steuerungskästchen, das am Empfänger plaziert wird und zur Umschaltung der beiden Loops und zur Umschaltung der Richtung dient. Vom Kunden zu liefern sind 12V Netzteil und alle Drähte (Koaxkabel sowie zweiadriges Steuerungskabel). Und eine gute Erde am Antennenmast muß vorhanden sein. Die Drahtlänge einer jeden Deltaloop sollte zwischen 17 und 25 m liegen. Ich hatte 2 Litzen zu je 20 m genommen, wie sich herausstellte etwas wenig; längere Drähte bringen bessere Signale. Als Erdung habe ich ein etwa 1m langes Kupferrohr benutzt, die Erde war ziemlich feucht, so daß das gut hinlangte. Bei Aufbau der Antenne auf trockenem Sandboden, Fels etc. muß man mit Gegengewichten in Form von radial verspannten Drähten arbeiten. Der Aufbau der Antenne gestaltete sich recht einfach, zuerst einen Besenstiel mit dem Hammer in die Erde geschlagen, darübergestülpt den ausgefahrenen Mast, an dessen Ende ich bereicts beide Loops befestigt hatte. Natürlich hing der Spiethmast von Anfang an etwas schief, und an der Spitze krumm wie ein Flitzebogen aber ein gerader Spiethmast wurde ja wohl in freier Wildbahn noch nicht gesichtet :-) Danach habe ich 4 Tomatenstangen in die Erde geschlagen, eine Übung, die in dem verfilzten Gras nicht ganz einfach war. Dann die Litze um eine Tomatenstange herumgeführt, mit dem unten am Mast mittels Isolierband befestigten Antennenkopf verbunden und damit war der mechanische Aufbau beendet. Dauer der Übung etwa 40 Minuten, zu zweit wäre es schneller gegangen, ich wollte es aber allein aufbauen, um zu sehen, ob es irgendwelche Schwierigkeiten gibt. Die Konstruktion aus den Tomatenstangen erwies sich als nicht sehr stabil, deshalb habe ich das am nächsten Tag umgebaut. Ich wollte mir in Fjerritslev Zelthäringe besorgen, bin aber nicht fündig geworden. Da habe ich mir 4 Schaschlikspieße aus Metall besorgt, dazu eine Rolle Maurerschnur aus Nylon (Gesamtinvestition: 9 DM). Dann jede Loop an beiden Enden mit der Schnur abgespannt und die Grillspieße in den verfilzten "Rasen" gesteckt: Das hielt bombenfest, kleine Richtungsänderungen an der Antenne waren in Sekundenschnelle möglich. Die Verkabelung dauerte noch einmal etwa 20 Minuten, in einer Stunde ist die Antenne also startklar zu machen. Man kann sich jede Loop als gleichschenkeliges Dreieck mit etwa 7 m Seitenlänge vorstellen. Wem das Aussehehen immer noch nicht klar ist: Auf der Wellbrook-Seite sind Skizzen über den Aufbau. Ich hatte befürchtet, daß mir der Mast irgendwann kollabiert, das passiert des öfteren mal. Deshalb hatte ich beim Aufbau die Elemente mit leichter Gewalt gegeneinander verdreht. Die Antenne fiel nicht zusammen, aber das Gefluche beim Abbau war auch nicht ohne: Die Elemente ließen sich kaum wieder lösen... -- Tschüß, Martin http://webadresse.geloescht/ -- ----------------------------------------------------------------------- Diese Mail wurde ueber die A-DX Mailing-Liste gesendet. Admin: Christoph Ratzer, OE2CRM http://www.ratzer.at -----------------------------------------------------------------------Private Verwendung der A-DX Meldungen fuer Hobbyzwecke ist gestattet, jede
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