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Re: [A-DX] Die Grenzen des Degen 1103


  • Subject: Re: [A-DX] Die Grenzen des Degen 1103
  • From: Jürgen Martens <Martens.Eningen@xxxxxxxxxxx>
  • Date: Wed, 23 Nov 2005 11:17:48 +0100

----- Original Message -----
From: Horst K. Schmidt <radio.sport@xxxxxxxxxxx>
To: Liste <liste@xxxxxxx>


> Hallo Winfried und Runde,
>
> die Störungen sind auch vorhanden, wenn ich keinen Kopfhörer oder
externe
> Antenne benutzte. Bei meinen verschiedenen Ausführungen von Sony
7600 gibt
> es solche Einstrahlungen auf LW- Und MW auch, aber deutlich
geringer.
>

Hallo Horst und die Runde,

in der Nähe starker (MW-) Sender kommen solche Portabelempfänger
schnell an ihre Großsignalgrenzen. Bei meist nur 3V Spannung für den
HF-Teil und geringer Stromaufnahme ist das auch nicht verwunderlich.
Das muß man akzeptieren.
Selbst teurere Stationsempfänger kommen im Raum Frankfurt an ihre
Grenzen, wie ich in Langenselbold selbst festgestellt habe.

> In den Abendstunden ist die Wirkung der Ferritantenne beim Degen
IMHO
> etwas besser, als bei den Sonys. Das muß ich aber noch mal genauer
testen.
>

Das sind halt so Nuancen, wie stark und wo die Ortssender
durchschlagen.
Auf andere Empfangsorte sind solche Erkenntnisse kaum übertragbar.

> Ich habe mir den Degen in erster Linie wegen seinem UKW-Teil, das
erheblich
> besser als bei den Sonys ist, gekauft.
>
Das ist richtig. Gilt besonders für den DE 1103 in der neueren
Version.
Dieser hat einen abgestimmten Vorkreis und als Zwischenkreis ein
zweikreisiges abgestimmtes Bandfilter !
Ursprünglich wurde nur ein breitbandiges (76 -108 MHz) monolithisches
Vorfilter und ein einfacher abgestimmter Zwischengkreis eingebaut.

> Gruß Horst
>

..und zur mail von Winfried:

> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: Winfried Schilke [mailto:winfried.schilke@xxxxxxxxxxx]

>
> Hallo Horst,
> hallo Liste,
> vielleicht hast Du ja schon abgeklärt, wie das störende Signal in
das Gerät
> kommt.
> Es gibt da verschiedene Möglichkeiten.
> Wenn es über die Aussenantenne hereinkommt, hilft oft ein
sogenanntes
> Sugfilter.

Soll sicher Saugfilter heißen.
Nun, das ist theoretisch richtig, die Praxis hat aber bei HF so ihre
Tücken.
Diese oft auch Ortssenderssperren genannten Kreise können als Reihen-
kreis gegen Masse (=Saugkreis) oder als Parallelkreis in den Signalweg
(=Sperrkreis) gelegt werden.
Wichtig ist dabei, die richtige Stelle in einer vorhandenen Schaltung
zu
wählen, um wenigstens eine Abschwächung des Signals zu erreichen.
Denn die Dämpfung eines einzelnen Kreises erreicht meist nur 20...25
dB.
In der Regel ist das ausreichend, aber Hochfrequenz geht ihre eigenen
Wege.
Sind die einzelnen Stufen nicht voneinander abgeschirmt, wie bei
Portabel-
geräten, so wählt sich die Hochfrequenz einfach einen leichteren Weg
neben
der Sperre. Da das Gehäuse aus Kunststoff besteht, hat der Empfänger
selbst noch nicht einmal eine Abschirmung. Da spuckt dann der starke
Ortssender direkt an alle möglichen Stellen der Schaltung herein.
Das kann man vergleichen mit einen hohen stabilen Tor auf einem
Weg mitten in der Landschaft, an dem man mit ein bischen Geholper
rechts oder links vorbeifahren kann. Faktisch wirkungslos :-)


> Ich habe jetzt keine konkrete Bauanleitung für Mittelwelle gefunden,
aber Du
> kannst ja oder auf anderen foren einmal nachfragen.

Da bekommt man bestimmt viele wohlmeinende Ratschläge von sog.
Spezialisten, die aber für den konkreten Anwendungsfall wenig nützen.


> So viel ich weiss, hilft manchmal schon ein Serienkreis (eine Spule
und
> ein Kondensator in Reihe) und das ganze in die Antennenzuleitung.

Das wäre auf MW die Leitung von der eingebauten Ferritantenne zum
eigentlichen Empfänger. Gewiss kein Projekt für Hobbybastler !
Ein Serienkreis in der Zuleitung würde übrigens genau das Gegenteil
bewirken. Eher müsste der Serienkreis nach Masse geschaltet werden ;-)

> Hier ein LINK, der noch ein paar Infos gibt,
> http://www.amateurfunkpruefung.de/dj4uf/a21/a21.htm

Wie schon gesagt, allgemeine Infos nützen meist wenig.
Es müsste sich schon jemand vor Ort die Mühe machen, einen
Portabelempfänger störfester umzubauen.
Aufgrund der schlechten Voraussetzungen bei solchen Geräten
ist das aber meist eine frustrierende und oft vergebliche
Angelegenheit.

Guten und störungsfreien Tag noch wünscht

Jürgen

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