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Re: [A-DX] Bayerischer Rundfunk 6085


  • Subject: Re: [A-DX] Bayerischer Rundfunk 6085
  • From: Jürgen Martens <Martens.Eningen@xxxxxxxxxxx>
  • Date: Thu, 5 May 2005 10:55:32 +0200

Guten Morgen in die Runde,

mit den Spektrumsdarstellungen der DREAM software lassen sich
interessante Beobachtungen auf 6085 kHz anstellen:
Über dem DRM-Spektrum erhebt sich, wie in alten AM-Zeiten,
eine Trägernadel. Die Amplitude dieses Trägers ist um mehr als
20 dB grösser als das DRM-Spektrum.
Umgerechnet auf Leistung würde das einer DRM-Leistung von
weniger als 5 kW entsprechen, wenn der Sender mit seiner max.
(Träger-) Sendeleistung von 500 kW gefahren würde.
Dieses Leistungsverhältnis muss man sich mal durch den Kopf
gehen lassen. Einerseits beachtlich, mit wie wenig Leistung man
bei DRM auskommt. Ein gleich starkes AM-Signal wäre bei den
meisten Hörern im Rauschen bzw. im lokalen Störnebel versunken.
Andererseits eine riesige Energieverschwendung für den Träger,
der nur "heisse Luft", aber keine Information in den Äther abstrahlt.
Schon aus Kostengründen sollte der BR möglichst schnell
versuchen, den Träger weg zu bekommen.

Stellt man den Empfänger auf ca. 6090 kHz, so kann man sich die
Signalstärken der DRM-Signale von BR und RTL ansehen.
In stabilen Empfangsmomenten ist das Signalamplitude  von RTL
um ca.10 dB grösser. Da RTL mit 50 kW sendet, würde das beim
BR einer DRM-Leistung von 5 kW entsprechen.
Bedingt durch das Fading der launischen Kurzwelle schwanken
die Amplituden aber beträchlich, so dass dieser Vergleich nur einen
ganz groben Hinweis auf die tatsächlich vom BR ausgestrahlte DRM-
Leistung geben kann.
Liest hier jemand vom BR mit und kann uns genauere Werte mitteilen?

Mit der DREAM software kann man auch das Spektrum eines AM-
Senders beobachten:
So sieht man beim DW-Signal auf 6075 kHz deutlich, dass sich das
Spektrum über knapp 10 kHz Breite erstreckt. Gleich unterhalb des
DRM-"Kastens" vom BR bewegen sich die Nadeln im Takte der
Modulation nach dem Motto: Auf und nieder immer wieder ;-)

Sowohl AM- als auch DRM-Signale belegen auf  KW 10 kHz
Bandbreite. Der Unterschied liegt in der zeitlichen Belegung:
Bei DRM wird das Spektrum dauernd voll belegt, bei AM je nach
Modulationsinhalt. Dadurch kann man in leisen Passagen u.U.
noch etwas von einem schwächeren Sender auf der gleichen
Frequenz bzw. dicht daneben mitbekommen.
Dies ist für dann für einen DXer eine Herausforderung.
Für die Zielgruppe "Otto-Normalhörer" sind diese anderen
Sender wohl eher störend. Ansichtssache, dies nur nebenbei.

Soweit mein Beitrag zum Thema "DRM".

Einen schönen Feiertag wünscht
Jürgen Martens

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