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Re: [A-DX] Bayerischer Rundfunk 6085



> Guten Morgen in die Runde,
> 
> mit den Spektrumsdarstellungen der DREAM software lassen sich
> interessante Beobachtungen auf 6085 kHz anstellen:
> Über dem DRM-Spektrum erhebt sich, wie in alten AM-Zeiten,
> eine Trägernadel. Die Amplitude dieses Trägers ist um mehr als
> 20 dB grösser als das DRM-Spektrum.

Das hat seinen Hintergrund in der Art und Weise, wie das Signal erzeugt
wird. In Ismaning wird das DRM-Signal anscheinend so aufmoduliert wie
vorher die analoge NF, und da kommt halt als erstes der Träger aus dem
Steuersender.


> Umgerechnet auf Leistung würde das einer DRM-Leistung von
> weniger als 5 kW entsprechen, wenn der Sender mit seiner max.
> (Träger-) Sendeleistung von 500 kW gefahren würde.

Was ich für sehr unwahrscheinlich halte.

M.E. müssen ohnehin schon viel früher irgendwelche Modifikationen an
diesem Sender vorgenommen worden sein, denn ab Werk bzw. ohne besondere
Eingriffe ist m.W. bei einem S4005 Teilleistungsbetrieb nur bis 125 kW
herunter möglich (wurde mitunter aus dem Wertachtal bzw. [dort mit dem
Nachfolgermodell S4105] aus Nauen für Kunden praktiziert, die 100 kW
gebucht hatten).


> Einerseits beachtlich, mit wie wenig Leistung man bei
> DRM auskommt. Ein gleich starkes AM-Signal wäre bei den
> meisten Hörern im Rauschen bzw. im lokalen Störnebel versunken.

Nicht unbedingt. Man kann doch schön studieren, wie sich im normalen
AM-Radio das Rauschspektrum noch vom Hintergrund abhebt. Und ein echtes
AM-Signal ähnlicher Leistung kann man sich auf 6190 kHz zu Gemüte
führen.


> Stellt man den Empfänger auf ca. 6090 kHz, so kann man sich die
> Signalstärken der DRM-Signale von BR und RTL ansehen.
> In stabilen Empfangsmomenten ist das Signalamplitude  von RTL
> um ca.10 dB grösser. Da RTL mit 50 kW sendet

... bei denen m.W. das abzustrahlende Signal bereits im DRM-Modulator
sozusagen als Endprodukt erzeugt wird. Der nachgeschaltete AM-Sender
wird dann als reiner Verstärker betrieben.


> Liest hier jemand vom BR mit und kann uns genauere Werte mitteilen?

In ihren eigenen Veröffentlichungen schreiben sie von 10 kW.


> So sieht man beim DW-Signal auf 6075 kHz deutlich, dass sich das
> Spektrum über knapp 10 kHz Breite erstreckt.

Ja, die NF ist dort bei 4,5 kHz begrenzt.


> Sowohl AM- als auch DRM-Signale belegen auf  KW 10 kHz
> Bandbreite. Der Unterschied liegt in der zeitlichen Belegung:
> Bei DRM wird das Spektrum dauernd voll belegt, bei AM je nach
> Modulationsinhalt.

Wobei es in letzterem Fall neben der übertragenen NF-Bandbreite auch
stark von der Dynamikbearbeitung und ggf. verwendeten Präsenzanhebung
abhängt.


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