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Re: [A-DX] Gleichwelle (war RTL in DRM)


  • Subject: Re: [A-DX] Gleichwelle (war RTL in DRM)
  • From: Martens.Eningen@xxxxxxxxxxx (Juergen Martens)
  • Date: Mon, 3 Jan 2005 13:18:00 +0100

Klaus Schneider schrieb:
>
> >
> >Hinzu kommt das Gleichwellenproblem, das ja auch tagsüber da ist. z.B.
> >bei hr-info auf 594 kHz. Da kann man in Mittelhessen, bei den ganzen
> >Verzerrungen, nicht wirklich von einer Versorgung sprechen.
> >
> > Ist das so schlimm? Ich kann es hier in Oberursel natürlich nicht
> > nachvollziehen, weil ich viel zu nahe bei der 594/Weisskirchen wohne. Wo
> > wohnst bzw. machst Du diese Beobachtungen?
>

Hallo zusammen,

vor gut 2 Jahren war ich bei einer vom RMRC organisierten Besichtigung 
des HR Mittelwellensenders Weiskirchen dabei.
Dabei erwähnte der Sendetechniker auch das Verzerrungsgebiet:

> Das ist nicht nur in Mittelhessen, sondern fängt bereits hinter Korbach an,
> wenn du Richtung Willingen fährst. Plötzlich gibt es Verzerrungen, dass
> einem die Ohren abfallen. Normalerweise ist die Audioqualität, insbesondere
> da es sich um ein reines Wortprogramm handelt, völlig ausreichend. Der hr
> belegt, anders als die Telekom-Sender, satte 13 kHz. Wenn man diese
> Bandbreite einstellen kann, hört sich das wirklich gut an.
> Das Problem ist halt der Gleichwellenbetrieb bei AM. 

Und der HR hat auf 594 kHz auch noch den Sender auf dem Hohen Meissner 
laufen. Beide Sender sind hochpräzise synchronisiert.
(Der SDR hatte übrigend die damals 3 Sender auf 711 kHz auch mittels DCF77
synchronisiert. Ich weiss nicht, ob das heute noch so ist.
Vielleicht weiss Beter Beck näheres?)
Nur löst man damit nicht das Gleichwellenproblem, sondern schafft ein neues:
Irgendwo zwischen beiden Sendern sind beide Signale gegenphasig und
löschen sich (theoretisch, wenn sie gleich stark sind) aus.
Bei AM hört sich das so an, als ob das Signal übermoduliert wäre.
Dieses Problem haben selbstverständlich auch die Engländer.
Zeitlich begrenzen liessen sich diese Verzerrungen. wenn die Synchronisation
nicht so perfekt wäre. Dann würden die Verzerrungsgebiete über das
Land laufen.
Zum guten Klang eines Mittelwellensenders:
Wenn man die belegte Bandbreite über 9 kHz ausdehnt, klingt Musik natürlich 
besser mit mit Kappung der NF bei 4,5 kHz - logisch. 
Und ein altes Röhrenradio klingt deshalb so gut, weil im ZF-Verstärker
kritisch gekoppelte Spulenfilter mit üppiger Bandbreite vorhanden waren.
So etwas geht allerdings zu Lasten der Trennschärfe. Beides geht nicht.

Werde übrigens mal versuchen, ein Spektrum des DRM-Signals hier aufzunehmen.
Interesenten kann ich das Foto dann gerne direkt zuschicken.

Schönen Tag noch!

73,
Jürgen Martens 


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