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[A-DX] Re: [A-DX] Re: [A-DX] Re: [A-DX] Powerline (war DRM-Empfänger auf der IFA)


  • Subject: [A-DX] Re: [A-DX] Re: [A-DX] Re: [A-DX] Powerline (war DRM-Empfänger auf der IFA)
  • From: Christof Proft <christof.proft@xxxxxx>
  • Date: Sun, 20 Aug 2006 17:58:12 +0200

Hallo,

Für CE-gekennzeichnete Geräte, da fallen auch Router, Modems etc. darunter, gilt prinzipiell - neben Kriterien, die u.a. die elektrische Sicherheit regeln - auch die EU-Richtlinie 2004/108/EG (Nachfolger der 89/33/EWG), welche Grundsätze der elektromagnetischen Verträglichkeit definiert. Ohne Einhaltung dieser Richtlinie *darf* der Hersteller/Importeur formal das CE-Kennzeichen nicht vergeben. Auch diese Basisprüfung ist schon nicht ganz billig...und wird möglicherweise deshalb manchmal "vergessen". Die E1-Zertifizierung, die Du erwähnst, geht über eine Reihe von Basisanforderungen hinaus, dann wird die Prüfung auch noch teurer. Es ist jedoch nicht so, dass ein Gerät ohne "E1" (d.h. nur auf Basis der CE-Kennzeichnung) in beliebiger Weise HF von sich geben darf.

Nun sind gerade die HF-Grenzwerte für PowerLine-Geräte so hoch, daß im Nahbereich dieser Geräte DX-Signale gnadenlos "zugemüllt" werden. Immerhin hat es u.a. der DARC geschafft, daß die Amateurfunkbänder ausgespart (ausgenotcht) werden, was manche Hersteller dennoch nicht davon abhält, Geräte auf den Markt zu bringen, bei denen diese Ausnotchfunktion abschaltbar bzw. nicht vorhanden ist. Kurzwellenrundfunk ist gar nicht weiter geschützt, wohl mit der Begründung, daß es reichlich andere Verbreitungswege gibt.

Andererseits garantiert die Einhaltung der CE-Kennzeichnung nicht, dass Du *keine* Störungen hast, wenn ein entsprechendes "legales" Gerät in Deiner Nähe arbeitet. Dazu ist die entsprechende Norm nicht "scharf" genug, d.h. die CE-Kennzeichnung umfasst nur eine eine Art "Grundschutz". Im Zweifelsfall sollte die RegTP informiert werden, die dann ggf. nachmessen kann, und wenn die laut CE geforderten Minimal-Grenzwerte überschritten werden, kann es für den Hersteller/Importeur unangenehm werden.

Leider werden gerne mal Prüfzeichen ohne Zertifizierung geklebt, in der Hoffnung, daß es nicht auffällt. Oder es wird gleich dreist gefälscht, z.B. steht dann schonmal "TÜV Reinlandt" auf dem Produktprüfzeichen. Abgesehen von chinesischen Mehrfachsteckdosen aus den Baumärkten, die schonmal intern mit Klingeldraht verkabelt oder Kaltgeräteanschlußkabeln, wo ein Steckkontakt der Steckdose mit dem Erdanschluß der Kupplung verbunden war...

Man sollte also der Zertifizierung nicht zuviel zutrauen.

Gruß

Christof

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