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Re: [A-DX] Re: Drahtlose Tastatur



Hallo zusammen,

amüsiert verfolge ich die Diskussion :-)

Insbesondere deshalb, weil bei den diskutierten Kurzstrecken-
funkanwendungen (SRDs) mit Sendeleistungen im unteren
Milliwatt-, meist aber im Mikrowatt- oder sogar im Nanowattbereich
gearbeitet wird. Bei solchen "Leistungen" glimmt noch nicht mal
das kleinste Birnchen, aber unserer Birne soll es schaden.

Viel schlimmer ist, dass es sogar Leute
gibt, die sich aus dem Zubehör gewinnbringende Antennen besorgen um
die Reichweite Ihres WLAN-Systemes zu erhöhen. Was da an Energie an
die Umwelt abgegeben wird, geht auf keine Kuhhaut...

Ähnliches habe schon vor über 20 Jahren gemacht, um beim Bayrischen
Bergtag auf 1,3 GHz größere Reichweiten zu erzielen. Die 200mW Sende-
leistung erhöhten sich dadurch auf >2 Watt ERP.
Ich habe keine Schäden davongetragen, die Kühe in der Nähe auch nicht
und von anderen Funkamateuren, die teilweise mit Strahlungsleistungen vom
1 Megawatt (!) arbeiten, habe ich auch noch nichts desgleichen gehört.

Noch mal zurück zu den Mikrowatts der Funkanwendungen:
Wenn der Nachbar am Wochenende seinen Heimwerkerwahn austobt
(getrieben von der Drohung: "Mach es fertig, bevor deine Frau dich fertig macht!"
oder so ähnlich) und seine Geräte anwirft, dann werden HF-Leistungen in ganz
anderen Größenordnungen erzeugt und vom Stromnetz ins ganze Haus gestrahlt.
Das Ergebnis hört man dann im Kurzwellenempfänger (und kann abschalten).
Für andere Elektrogeräte mit hoher Leistungsaufnahme gilt das gleiche.
Die drahtlose Tastatur dagegen kommt nicht mal 5m weit auf der Betriebsfrequenz.
Aufgrund dieser krassen Leistungsunterschiede müssten eher die ganzen
HF-Störungen erzeugenden Elektrogeräte gesundheitsschädlich sein
In den über 100 Jahren, seitdem es Elektrogeräte gibt, ist das aber nicht einge-
treten (Verdächtigungen gibt es natürlich auch dafür, ist unvermeidlich).

Bevor man sich von einer vermeindlichen Gefahrenquelle kirre machen lässt,
sollte man sich erst über die Größenordnung im Vergleich zur anderen alltäglichen
Gefahren informieren. Dann wird man z.B. feststellen, dass normales Arbeiten
im Haushalt ein hohes Unfallrisiko in sich birgt. Heimwerken steigert das Unfall-
rikos schon in eine eigentlich nicht mehr verantwortbare Höhe.
Aber viele Leute beschäftigen sich lieber intensiv mit fiktiven Risiken und nehmen es als Schicksal hin, von der Leiter zu fallen oder sich einen Finger abzusägen.

Möge sich jeder selber Gedanken dazu machen und seine Schlüsse ziehen.

Auf jeden Fall wünsche ich einen unfallfreien Abend ;-)

Jürgen



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