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Re: [A-DX] Das DRM-Konsortium... / Zukunft des weltweiten Rundfunks
- Subject: Re: [A-DX] Das DRM-Konsortium... / Zukunft des weltweiten Rundfunks
- From: glechner@xxxxxxxxxxxxxxxx
- Date: Wed, 22 Aug 2007 01:08:16 +0200
Werter Herr Schaa, sie tastaturierten; "Die direkte Satellitenverbreitung an mobile Empfänger(zB. ins Auto) wird in Deutschland auf absehbare Zeit nicht möglich sein, da der Einfallswinkel in unseren Breiten einfach zu spitz ist und an jeder Laterne ein terrestrischer Füllsender her müsste (was in den USA trotz deutlich südlicherer Lage in allen Ballungszentren bei den Direct-Sat-Radios die Kosten in die Höhe treibt)." Dies gilt nur für geostationäre Satelliten, und nicht für stark exzentrische und im erforderlichen Winkel zum Äquator geneigte Satellitenbahnen, die sog. "Molnya-Bahnen", wie sie schon von der Sowjetunion zur Versorgung ihrer arktischen Gebiete verwendet wurden. So ein Satellitensystem mit Sendern im L-Band könnte, je nach Anzahl der Satelliten in der Bahn, einem Einfallswinkel von 90 Grad im Zielgebiet sehr nahekommen. Für Tunnels wären allerdings Füllsender erforderlich, aber das gilt für alle Satellitensysteme. Weiters tastaturierten Sie: "Das bedeutet konkret, dass es für die Hersteller der DAB, DAB+ Radioempfänger gar keinen so großen finanziellen Unterschied mehr machen wird, ob sie auch DRM/DRM+ mit in das Gerät einbauen." So einfach ist das nicht, denn die Entwicklung und Produktion eines entsprechend hochwertigen LMK Frontends, damit das Ganze auch gut funktioniert, ist letzlich auch eine finanzielle Frage, die nicht unterschätzt werden darf, selbst wenn es sich um einen SDR handeln sollte, was ja heutzutage der technische Sachverstand gebietet. Letztlich aber stellen die 30 MHz Bandbreite von LMK, die noch dazu unter den Unwägbarkeiten der Ionosphäre leiden, nur einen verschwindend geringen Prozentsatz der Bandbreite von gut und gern 2 GHz dar, die durch im Abstand von 3 Grad positionierbare geostationäre Satelliten bereitgestellt werden kann. Selbst wenn man nur 60 Grad am Clarke-Belt betrachtet, sind's heute schon 120 GHz möglicher nutzbarer Bandbreite. Selbst davon wird derzeit nur ein Bruchteil ausgenutzt und das ohne Berücksichtigung von Molnya-Bahnen oder des Ka-Bandes. Somit scheint mir ein echter Bedarf für LMK kaum gegeben zu sein. Dieser Bereich wird daher wohl oder übel zur Spielwiese von Experimenten werden, einschließlich OTH-Radars und anderen militärischen Anwendungen. Für uns Hörer bedeutet diese Entwicklung die Verschiebung unseres Tätigkeitsbereiches hin zu Satelliten, Internet, UKW, DAB, WLAN, WIFI, etc., wenn es, unabhängig von der Modulationsart, immer weniger Sender auf und Empfänger für LMK gibt. Der letzte dreht das Licht ab. Grüße aus Wien! Georg Lechner, OE1GLW glechner@xxxxxxxxxxxxxxxx -- ----------------------------------------------------------------------- Diese Mail wurde ueber die A-DX Mailing-Liste gesendet. Admin: Christoph Ratzer, OE2CRM http://www.ratzer.at ----------------------------------------------------------------------- Private Verwendung der A-DX Meldungen fuer Hobbyzwecke ist gestattet, jede kommerzielle Verwendung bedarf der Zustimmung des A-DX Listenbetreibers.
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- From: Stephan Schaa
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