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AW: [A-DX] SDR-14
- Subject: AW: [A-DX] SDR-14
- From: "Nils Schiffhauer" <nils.schiffhauer@xxxxxxxxxxx>
- Date: Sat, 30 Jun 2007 13:36:06 +0200
Moin, Thomas & Mitlesende - danke für die Replik. Das "extrem hohe Grundrauschen" kann ich nicht bestätigen; weder meßtechnisch, noch mit dem Ohr. Parallel während des Schreibens empfange ich gerade CHU auf 14.670 kHz mit dem IC-R8500 an der Hörgrenze. Dort liegt er auch beim SDR-14 an derselben Antenne (gottlob hat die DX-One ja zwei gleichwertige Ausgänge!), aber dort klingt er eine Idee klarer. Der SDR-14 hat eine in weiten Grenzen einstellbare AGC (Decay bis 100 ms hinunter, Delay bis 0), allerdings keine manuelle Einstellung. Die aber habe ich nicht einmal im CW-Pileup von BS7H vermißt. Ein Notchfilter übrigens auch nicht. Die Software hingegen ist für Analysezwecke recht gut (Zeiger mit Rechenfunktion, die würde ich mir noch wünschen!), schwächelt aber für Rundfunkhörer. Doch in diese Lücke springt ja VisualRadio. Das CiaoRadio liegt seitdem bei mir im Schrank. Es hat ja nur einen kleinen "Sichtbereich", und auch die Bedienung als Radio ist nicht so toll. Die Statistikfunktionen sind zwar schön, aber unflexibel. Das Windradio 313e hatte ich auch getestet (für die FAZ), und den Elad ebenfalls, der mir übrigens rein empfangsseitig die Nasenspitze einen Hauch vorne zu haben schien, weshalb seine Weiterentwicklung Richtung 500 kHz ja nur zu begrüßen ist. Preise: der SDR-IQ liegt bei 399 US-$, der SDR-14 bei 1099 US-$, das sind knapp 300 bzw. 820 Euro. Was da an Versand, Zoll & Steuern hinzukommt, hängt ein wenig an der Geschicklichkeit des Käufers und seinen Beziehungen. Aber mehr als 40% sollten es schon nicht werden. Und das finde ich angesichts der Leistung sogar ausgesprochen preiswert. Ob die Gleichung: "SDR-IQ bietet dank Vorfiltern, neuer Bausteine & mehr Erfahrung besseren Empfang zum kleineren Preis als der ältere SDR-14 im auch nicht billigen Gehäuse" aufgeht, wird sich zeigen müssen; der Testbericht im "Funkamateur" 07/07, S. 721-723 schweigt sich ja leider auch darüber aus. Die weiteren Breitbandkonzepte wie HPSDR (www.hpsdr.org) sind ja in einem noch sehr frühen (Diskussions-)stadium. Und es sieht aus, als wären das Bastelprojekte, bei denen man einen Haufen Steckplatinen auf das GNU-Motherboard fummelt und die mit einer rudimentären Software ans Laufen versucht zu kriegen. Zudem scheint die Nachfrage nach solchen Konzepten sich weltweit (!) in sehr niedrigen dreistelligen Zahlen zu bewegen, weshalb ja mancher schon die Sache aufgegeben hat (z.B. Phil Covington sein Quicksilver-Projekt). Ein wenig scheint es unter Funkamateuren wie Kurzwellenhörern überdies noch an Phantasie zu fehlen, was man mit diesen neuen Konzepten anfangen kann. Denn ihre Fähigkeiten wollen auch genutzt werden und kommen allein beim "Drehen übers Band" eben nicht zum Tragen. In jedem Fall ist erfreulich, daß sich nach Jahren der Untätigkeit in der hobbybezogenen Empfängerszene etwas bewegt. Vermutlich werden wir genau dann den absolut perfekten Receiver haben, wenn niemand mehr auf Kurzwelle sendet... 73 Nils -----Ursprüngliche Nachricht----- Von: owner-liste@xxxxxxx [mailto:owner-liste@xxxxxxx] Im Auftrag von Thomas Moeller Gesendet: Samstag, 30. Juni 2007 14:24 An: liste@xxxxxxx Betreff: [A-DX] SDR-14 Hallo Liste, hallo Nils, ja der SDR-14 ist schon nicht schlecht, aber bei einem kurzen Test in Deiner Nachbarschaft ( OM Gerhard ) haben sich doch enige für Dxer wichtige Mängel gezeigt, Extrem hohes Grundrauschen, keine Notchfilter ( nicht mal eines ) und umständliche Bedienung im Vergleich zu anderen SDR`s. Ich glaube mich auch daran erinnern zu können, dass der SDR-14 keine manuelle AGC besitzt; bin aber nicht mehr sicher. Von den vorhandenen SDR´s ( SDR-14, Winradio 313e, Ciaoradio H101 und SDR1000) hat das preiswerteste Ciaoradio am besten abgeschnitten. Wer also auf die "Aufnahmemöglichkeit" verzichten will und kann, ist mit andren Geräten besser und preiswerter bedient. ELAD arbeitet an einem SDR-IQ mit einer Aufzeichnungsbandbreite von 500Khz !!! Er soll im Herbst auf den Markt kommen. Ich habe die Information von Franco Milan persönlich auf dem DX.-Camp des RMRC, Ostern, in Langenselbold erhalten. Es wird sich in dieser Richtung noch so einiges tun; gut so, weil auch bezahlbar !! siehe auch hier: http://f4dan.free.fr/sdr_eng.html Gruß aus dem Harz 73 Thomas Moin, moin - der SDR-14 ist unter den genannten Konzepten das einzige zukunftsweisende. In seiner Breitband-Technologie orientiert er sich an professionellen Receivern wie dem EM510 von Rohde & Schwarz, siehe: http://www.rohde-schwarz.de/www/dev_center.nsf/frameset? OpenAgent&website=co m&navig=/www/dev_center.nsf/html/nav,10,11,119&content=/www/ prod_center.nsf/ startpage/_10_11_119.html Im Gegensatz zu den anderen genannten Receivern ist die Decoder- Bandbreite nicht durch die halbe Sample-Frequenz der Soundcard begrenzt, was in der Praxis den Sichtbereich auf zumeist max. 48 kHz (bei: 96 kHz Sampling-Frequenz sehr hochwertiger Karten), üblicherweise jedoch zwischen 12 und 24 kHz begrenzt. Der "Sichtbereich" des SDR-14 hingegen beträgt in Echtzeit (also ohne Scanner) im sogenannten "Real Mode" 30 MHz bei dann allerdings nur 4 kHz Auflösung. Damit läßt sich wunderbar der Tagesgang des gesamten Frequenzbereiches von 0 bis 30 MHz aufzeichnen. Wird der 6620 hingegen nicht umgangen, so beträgt die Echtzeit- Sichtweite immer noch 4 MHz mit Auflösebandbreiten zwischen 2 kHz und 16 Hz: je schlechter die Frequenzauflösung, desto besser die Zeitauflösung. Damit lassen sich u.a. Ionosonden über weite Strecken verfolgen und Frequenzsprungsender erkennen. Mit einem vorgesetzten Filter oder Receiver (bei mir: IC-R8500) kann man zudem Aktivitätsmessungen in Bändern oberhalb von 30 MHz veranstalten. Die Möglichkeiten reichen von der Aufzeichnung von Sporadic-E bis hin zu Aktivitätsmustern in BOS- und Aero-Bändern mit ihren oft nur kurzzeitigen Aktivitäten. Dank der professionellen Software Visual Radio von Bernd Liedtke (ab Version 7.6) ist der Receiver auch mit Frequenzspeichern steuerbar und als Scanner einzusetzen: http://www.visualradio.de/ Zudem bietet der SDR-14 die Aufzeichnung eines bis zu 190 kHz breiten Bereiches, der entweder live oder zeitversetzt mit bis zu zwei Demodulatoren gleichzeitig (!) durchfahren werden kann. Man kann also diesen Bereich während Abwesenheit (Traum oder Arbeit) aufnehmen und später - natürlich auch während einer Bahnfahrt am Laptop - dxend durchfahren. Mit allen Möglichkeiten, die der Live-Empfang auch bietet. Ich nutze den SDR-14 an einer Aktivantenne DX-One, durch die er nur unter 1,6 MHz gelegentlich überfahren wird. Mit Abschwächer aber ist auch das im Griff. Bei diesem System aus Antenne & Receiver liegt die Empfangsleistung fast immer auf Ohrenhöhe mit dem IC-R8500. Es handelt sich beim SDR-14 also nicht nur um einen Spektrum-Analysator, sondern zudem um einen wirklich ernstzunehmenden Receiver. Für mich verkörpert er daher die Zukunft des Radios, während ich digitale Schmalbandkonzepte wie die anderen genannten Receiver - aber auch den IC-R9500 sowie die noch für dieses Jahr angekündigten (SDR-)Konzepte mit max. 24 kHz Sichtweite - eher für einen "Blick zurück" halte. Selbst dann, wenn deren HF-Empfangsleistung die des SDR-14 übertreffen sollte. Viel wird es beim üblichen Hobbyhörer-Szenario ohnehin nicht sein. Mit entsprechender Decoder-Software ist der SDR-14 auch fit von DRM bis Piccolo und Coquelet. Durch Vorfilter noch bessere Empfangsleistungen scheint der neue SDR- IQ des selben Herstellers zu versprechen, dessen Stromversorgung zudem ebenfalls über die USB-Buchse erfolgt, was schönen Portabel-Betrieb erlaubt: http://www.rfspace.com/sdriq.html Beide SDR-Receiver lassen sich zudem mit Icom- und AOR-Receivern parallel steuern: man kann sich also beispielsweise 4 MHz Bandbreite auf dem SDR-14 anschauen und mit der Maus auf jenes Signal klicken, das sich dann am Icom oder AOR unmittelbar einstellt (bzw. beim Einstellen am Icom/AOR läuft das SDR-Spektrum mit). Für Kurzzeitsendungen fein. Verzeiht die relative Ausführlichkeit meiner Darstellung. Aber ich habe das Gefühl, daß das schon heute realisierbare Potential dieser Technologie selbst unter Funkamateuren (sogar die amerikanische QST schrieb einen Testbericht voller Unverständnis) noch nicht recht begriffen wurde. In einem Satz: an kurzwellenhörer-üblichen Antennen liegt der SDR-14 vom Hörempfang her selbst mit teuersten Hobby-Receivern fast immer gleichauf, bietet jedoch entscheidende weitergehende Vorteile. 73 Nils -----Ursprüngliche Nachricht----- Von: owner-liste@xxxxxxx [mailto:owner-liste@xxxxxxx] Im Auftrag von Wolfgang Schimmel Gesendet: Freitag, 29. Juni 2007 21:38 An: liste@xxxxxxx Betreff: [A-DX] SDR-Hardware Hallo KW-Freunde, SDR gibt es in verschiednen Ausführungen: SDR-1000: mehrere Platinen, Preis ca. 1000 Euro SDR-14: kleine Platine, Preis mehrere 100 Euro SDR von Elektor: kleine Platine, Preis 100 Euro (Ca-Angaben, mir war hier nur die Relation wichtig) Wie verhält sich das ? Ist das ein Entwicklungsfortschritt und Preisverfall ? Oder gibt es hier Hardware-Unterschiede wie bei den herkömmlichen Geräten auch ? Wer hat Erfahrung damit ? 73 Wolfgang S. -- -- ----------------------------------------------------------------------- Diese Mail wurde ueber die A-DX Mailing-Liste gesendet. Admin: Christoph Ratzer, OE2CRM http://www.ratzer.at ----------------------------------------------------------------------- Private Verwendung der A-DX Meldungen fuer Hobbyzwecke ist gestattet, jede kommerzielle Verwendung bedarf der Zustimmung des A-DX Listenbetreibers. -- ----------------------------------------------------------------------- Diese Mail wurde ueber die A-DX Mailing-Liste gesendet. Admin: Christoph Ratzer, OE2CRM http://www.ratzer.at ----------------------------------------------------------------------- Private Verwendung der A-DX Meldungen fuer Hobbyzwecke ist gestattet, jede kommerzielle Verwendung bedarf der Zustimmung des A-DX Listenbetreibers.
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[A-DX] SDR-14
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