Re: [A-DX] 153 KHz

["Wolfgang Bueschel" <BueschelW@xxxxxx>]

Im Raum Stuttgart hatten wir heute kein Gewitter, aber das kann 120 km
nördlich in Donebach-Mudau schon der Fall gewesen sein.

Zu unserem Besuch am 14. Juni 2002 schreibt Dr. Hansjoerg Biener über die
Führung von Herrn Wohlfarth:

Zitat  "... Wie jede Sendeanlage zieht auch die Donebacher Anlage Blitze an
und schützt damit auch einen 10 bis 15 km-Umkreis vor Blitzeinschlägen, aber
nur 5 Prozent der Blitze gehen tatsächlich in die Masten. ..."

und
" Für 1 Promille Ausfall von Sendezeit muss die Telekom 1 Prozent des
Sendepreises an den Nutzer zurückzahlen. Man sollte meinen, dass die
Großsendeanlage darum rund um die Uhr betreut würde, aber die 24-stündige
Besetzung des Standorts wurde Mitte der 90er Jahre eingespart. Ob das
betriebwirtschaftlich sinnvoll ist, mag eines Tages eine Nachrechnung
erweisen. Wie schnell kann sich eine Kleinigkeit, die vor Ort sofort
entdeckt und angegangen werden könnte, unbeobachtet zum größeren und
teureren Problem auswachsen. Im Unterschied zu früheren Designs, wo sich ein
Sender auch bei kleineren Probleme in der Luft hielt, schalten sich die
Sender bei Problemen in den Komponenten ab. "

Und hier der Besuchsbericht von Bernhard Weiskopf:

Zitat  "Blitze schlagen meistens in der Naehe der Masten in den Boden oder
in die Pardunen, nicht in die Masten. An den oberen Enden ist die Luft
leicht ionosiert (--> gering leitfaehige "Wolke").
Kaum Blitzeischlaege im Umkreis von 10 km.

(...)  Bei Blitzeinschlag muessen die Sender kurz heruntergefahren werden,
um den Lichtbogen an der Funkenstrecke zu loeschen."

weiters  "Leistung: Zwei gleiche Sender mit je 250 kW Nennleistung.
Tagbetrieb: beide parallel ueber Parallelschaltnetzwerk --> 500 kW.
Parallelschaltnetzwerk: PNW 1555 von AEG-Telefunken.
Nachtbetrieb: ein Sender --> 250 kW
Umschaltung: 20:00 Uhr Lokalzeit.
In Modulationspausen: Traegerreduktion auf halbe Leistung (250 kW).
Wenn ein Sender ausfaellt: Umschaltung des funktionstuechtigen auf 270 kW
ohne dyn. Traegersteuerung.

(...)  Signalzufuehrung Programm:
DLF (Deutschlandfunk) des DLR (DeutschlandRadio) Koeln.

1. Ballempfang ueber UKW (106,3 MHz) von Hornisgrinde (RX von Studer).
2. ADR (RX von Kathrein).
3. EuroBird (Data Casting Flex Route rx).
4. Modulations-Leitung (Bandbreite 6,5 kHz, mit 7 kHz Pilotton).
Automatische Umschaltung bei Ausfall von zugefuehrten Signalen. "

- - -

Ich glaube mich zu erinnern, dass der Zuführungsweg [ISDN?]  4. - die
Standardzuführung darstellt. (Umgekehrte Wichtigkeitsfolge ...)

Ansonsten hat Donebach alle Voraussetzungen für einen jährlichen 99.99%
Betrieb:
2 gleiche 250-kW-Sender S4008 von AEG-Telefunken Telefunken sowie die
Zuführung des DLF Programmes auf 4 Wegen.

Gestern beim Fussball-Länderspiel hat es ja hier in Stuttgart auch vier mal
eine Sekundenunterbrechung gegeben, jedenfalls hier über die digitale
Kabelanlage.
73 wb



----- Original Message ----- 
From: "Hendrik Leuker" Sent: Thursday, June 07, 2007 9:56 PM
Subject: [A-DX] 153 KHz


Hallo Liste !

Konnte heute um 17.22 h UTC beobachten, dass die Übertragung des
Deutschlandsfunks abrupt abgebrochen wurde.
Nehme an, dass dieses kein "einmaliges Phänomen" ist?

(Nachdem glaublich auch Rumänien auf dieser Frequenz sendet, und hier öfters
gemeldet wurde.)

Vy´73!

Hendrik

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