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AW: AW: [A-DX] DRM


  • Subject: AW: AW: [A-DX] DRM
  • From: "Stephan Schaa" <schaa@xxxxxxxxxxx>
  • Date: Sat, 29 Mar 2008 12:34:32 +0100

Hallo Martin!

 
> Ah ja. So langsam muß man anfangen, Schuldige für den 
> Mißerfolg zu suchen. Jetzt sind also die, die hier auf der 
> Liste jahrelang die rosarot gefärbten Verlautbarungen des 
> DRM-Konsortiums und dessen Claqueuren wie der ADDX ... 


Nein, Schuld hat niemand auf der Liste. Soviel Anteil an der Entwicklung habt ihr/haben wir nun auch nicht. Klipp und klar: Die Fehler wurden bisher vor allem beim Konsortium gemacht. (Es sei denn, Du hast irgendwie irgendeinen Hersteller dazu gebracht, sein gut funktierendes DRM Radio doch nicht für 50 € auf den Markt zu werfen. Dann müsste ich Dir einen Tritt in den allerwertesten verpassen. *g*)

Aber unter anderem ihr/wir alle hier haben es in der Hand, wie die Zukunft wird. Da ist jeder gefragt! Eine Standortbestimmung sollte jeder für sich schon mal machen: Was gibt es für Optionen, die in die Zukunft gehen und was ist zielführen? Im Graben sitzen und mit Steinen werfen kann jeder. 


> Einige Dinge erklärst Du nicht: Warum muß der Rundfunk 
> digitalisiert werden? Weil "digital" ein so schönes Buzzword 
> ist und sonst ja auch viele Bereiche des Daseins 
> Digitaltechnik nutzen, oder warum? Welchen Mehrwert bietet es 
> dem normalen Hörer, wenn die Rundfunkausstrahlungen 
> digitalisiert sind? Und zwar einen Mehrwert, der es aufwiegt, 
> alle bestehenden Geräte zum Bauhof karren zu müssen und 
> Milliarden an Radios weltweit ersetzen zu müssen.


Das ist schnell gezeigt: 

DVB-T? Anstatt 3 nun 16 - 24 Kanäle bei gleicher oder sogar geringer Leistung. Und man musste extra-Boxen kaufen, um in den Genuss des neuen TVs zu kommen.


Kabelanschluss: Wo bisher maximal 30 - 40 Kanäle Platz hatten, kriege ich nun etwa 400 Kanäle digital. Neben TV sind dort auch neuerdings jede Menge Radiokanäle untergebracht. Von TV-Shopping und Tier Telepathie mag man halten, was man will. Neue Sender, neue Konzepte, neue Märkte.

Sat: Auf einen analogen Transponder passen etwa 10 digitale TV Sender. Und ohne die damit verbundenen Kostensenkungen in der Verbreitung müssten wir wohl auf viele Spartensender verzichten. Dmax, BibelTV, 123TV ... Der eine mag sie, der andere nicht: sie tragen aber zur Vielfalt bei.

Genug der Beispiele für die Vorteile einer digitalen Verbreitung? Der gesamte ARD Hörfunk in Deutschland passt jetzt auf einen Transponder!

 
> Vor dem Hintergrund hinken auch alle Vergleiche, die eine 
> evolutionäre Entwicklung wie das Farbfernsehen heranziehen. 
> Da konnte der Zuschauer weiterhin Lou van Burg in 
> schwarz-weiß sehen, wenn er sich keinen Farbfernseher zulegen 
> konnte oder wollte. Abwärtskompatibilität ist jetzt das Stichwort.


Ja, und Abwärtskompatibel sind auch die (wenigen) Radioempfänger, die Du für DRM kaufen kannst. Mein Himalaya ebenso wie der Morphy und die Truckbox. Und eben jenes Gerät ist es , obwohl zu teuer, dass seit Jahren das erste aktuelle Gerät ist, dass auch die analoge KW wieder ins Auto bringt.

Mit Deinem alten SW-TV konnte man kein FarbTV schauen (Das wäre dann Aufwärtskompatibel). Dazu brauchte es ein neues Gerät. Die Abwärtskompatibilität ist - wenn wir die Situation mit der Umstellung beim digitalen Radio vergleichen, die ja fliessend sein soll (über zusätzliche Bandkapazitäten) und nicht durch blosses Umschalten von einem Standard auf den anderen (auf einem Kanal) - allenfalls ein Problem des Senders und nicht des Empfängers. Für Dich als Käufer macht es keinen Unterschied, ob Du Dein altes Gerät und Dein neues Gerät auf dem selben Kanal benutzt (Abwärtskompatibilität muss gewährleistet sein, Beispiel: Stereo/Mono beim FM Rundfunk), oder das eine auf dem einen Kanal empfängt und das zweite neue auf einem anderen Kanal (da muss die Abwärtskompatibilität vom Sender bezahlt werden, Beispiel: digitaler Sat-Empfang; AM zu FM Rundfunk).

Wenn man ganz streng bei der Abwärtskompatibilität sein will, kann man aber auch gerne andere Beispiele bemühen: Stichwort PC-Entwicklung. 64bit-Syteme liegen immer noch im argen, aber sie lassen sich dennoch nicht aufhalten. Genau wie auch die vielen Systemwechsel in der PC Entwicklung der letzten zig Jahre. 

Und: ach ja, früher fragte man, wo denn der Vorteil liege bei der Benutzung eines PCs bei Privatleuten(70er Jahre), das die CD die Schallplatte niemals ersetzten könnte (klingt ja sowviel wärmer (80er Jahre)), dass das Internet nur von Freaks genutzt wird und Unis nützlich ist (90er Jahre) und dass sich MP3 niemals durchsetzen würde (Jahrtausendwende). Außerdem braucht niemand Programme, die größer sind als 640 kB. Und die SMS - hatte ich ja schonmal erwähnt - war am Anfang kostenlos und niemand hat sie benutzt.

Genauso wird sich digitales Radio nach dem digitalen Fernsehen ebenfalls niemals durchsetzen, Martin. 

Und auch das bei Pro7 und Sat1 kürzlich abgeschaltete HD-TV (oha gescheitert! Wir werden niemals hochauflösend TV schauen. Liegt garantiert am Vorsitzenden des HD-TV Konsortiums, der es einfach nicht bringt mit seiner Clique) kommt garantiert wieder. Spätestens zur nächsten WM in zwei Jahren.


Beste Grüße,
Stephan


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