Re: AW: [A-DX] Kol Israel stellt Kurzwelle ein

[Wolfgang Thiele <thiele@xxxxxxx>]

Wolf Harranth schrieb:

> - Somit verbleibt die Kurzwelle als "Image-Polierer" mit eher symbolischen
> als realen Nutzwert. Bei der Gewichtung des Budgets stellt man also Jahr für
> Jahr die Rute ins Fenster; wenn's drauf ankommt, gibt man das Geld dort aus,
> wo es am meisten bringt. Emotionen, Nostalgie etc. spielt da keine Rolle.
> Ein Blick in die Statistik der Internet-Nutzung beweist, wie gegenläufig die
> Kurven Hörerfrequenz kontra Klickerfrequenz sind. Noch immer ist die
> "Verlegung" vom Äther ins Internet/Podcast etc. ein schönes Alibi, sein
> Wahrheitsgehalt nimmt aber dramatisch zu.
> Vielleicht muss man eines der Nomadendörfer in der Wüste besucht haben, um
> die Ehntwicklung kopfschüttelnd besser zu begreifen: Wellblech, primitivste
> Infrastruktur, aber eine verrostete Sat-Schüssel und Breitband neben dem
> ratternden Aggregat, das auch den Kühlschrank versorgt...

Gerade am Beispiel Naher Osten sieht man aber die Schwächen, die das 
Internet gegenüber der Kurzwelle als grenzüberschreitendes Medium hat 
(oder positiv ausgedrückt, es zeigen sich die Vorteile der Kurzwelle):

Soweit ich weiß, werden Internetseiten aus Israel von vielen 
Nachbarstaaten systematisch geblockt; ganz sicher gilt dies für 
Saudi-Arabien und den Iran. Es gibt Tricks, diese Blockaden zu umgehen, 
aber Live-Streams kann man leicht abklemmen. Wenn man also in Israel die 
Absicht hat, die Menschen in den - verfeindeten - Nachbarstaaten zu 
erreichen, so muss man sich etwas einfallen lassen.

Aber grundsätzlich stimmt die Beobachtung, das sehe ich an mir: Ich habe 
mich in meiner Jugend für internationale Rundfunksender interessiert, 
weil man dadurch Zugriff auf Informationen bekam, die einem die 
heimischen Medien nicht boten. Dieses Informationsbedürfnis wird heute - 
jedenfalls in der "westlichen" Welt - vollständig durch das Internet 
bedient.

Gruß
Wolfgang
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