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AW: AW: [A-DX] ganz OT: Deutschland-Rundspruch 9/2008


  • Subject: AW: AW: [A-DX] ganz OT: Deutschland-Rundspruch 9/2008
  • From: "Nils Schiffhauer" <nils.schiffhauer@xxxxxxxxxxx>
  • Date: Fri, 29 Feb 2008 11:35:21 +0100

Ja, Thomas - Störungen sind immer traurig. Aber der DARC sollte wenigstens
dann, wenn er sich in die Öffentlichkeit wagt, bei der Wahrheit bleiben. Das
ist - von der dreisten Lüge bis zur absichtsvollen Manipulation - gerade bei
den sensiblen Themen EMVU und EMV freilich nicht der Fall. Davor scheint
nicht einmal (mögliche) technische Kompetenz der Handelnden zu schützen, wie
beispielsweise bei den Herren Kootz (EMVU) und Ueberschar (ebenfalls EMVU)
zu sehen ist.

Die NATO kommt im übrigen in einer doch wohl auch dem DARC vorliegenden
Summary einer ansonsten als Verschlußsache behandelten Untersuchung zu dem
Schluss, dass für ihre Aufklärungsarbeit der Schutz ausreiche. Schließlich
sperrt man ja nicht nur in Ladelund die Ohren auf, sondern hat Horchposten
überall auf der Welt.

Was nun 6 m angeht, so ist meine Erfahrung aus den letzten Jahren: mangels
Signal/Rauschabstand fand ich einzig Japan ein wenig diffizil zu arbeiten,
während Australien mit großer Regelmäßigkeit mit S9+ zu hören war. Der
Indische Ozean ließ sich ebenso mit satten Signalen arbeiten wie die
TEP-Verbindungen und USA bis Midwest.

Der heikle Punkt ist natürlich die Güterabwägung. Da haben kleine Gruppen
schlechte Karten. Und die "Arbeit" des DARC ist da alles andere als eine
Hilfe. Als es beispielsweise um den Empfang des OIRT-Rundfunkbandes ging,
hätte ich ihn gerne ins Boot geholt, um den auch offiziell zu legalisieren
(w/70 MHz Crossband bzw. Indikator Sporadic-E für 2 m). Den Leuten in
Baunatal fiel nix besseres ein, als über die heutige BNetzA die
Staatsanwaltschaft gegen mich ingang zu setzen (frag mal Überschär, der
weiß, wie man kungelt), woraufhin ich zunächst in den Genuss einer
Hausdurchsuchung kam, dann in den eines gewonnenen Prozesses. Doch erst
aufgrund einer von mir initiierte Anfrage der PDS im Bundestag bequemte sich
das Wirtschaftsministerium dazu, den Empfang in diesem Band eindeutig zu
erlauben. Vom DARC - wie gesagt - nur Knüppel zwischen die Beine. Und ich
habe das Gefühl, dass diese explizite Verlogenheit auch in der nun
anstehenden Angelegenheit für die eigentliche Sache kontraproduktiv ist.

Dass das DARC-Portal just heute als Erfolg meldet, eine "erhebliche
Schlechterstellung des Amateurfunks gegenüber anderen Funkdiensten" erreicht
zu haben, zeigt, dass sie mit Erfolg nur über Latten für Maulwürfe zu hüpfen
scheinen ...

73 Nils, DK8OK

>-----Ursprüngliche Nachricht-----
>Von: owner-liste@xxxxxxx [mailto:owner-liste@xxxxxxx] Im Auftrag von Tom
>DF5JL
>Gesendet: Freitag, 29. Februar 2008 08:07
>An: liste@xxxxxxx
>Betreff: Re: AW: [A-DX] eher OT: Deutschland-Rundspruch 9/2008
>
>Hi Nils,
>
>in der Meldung gibt es einige Ungereimtheiten. Oder nennen wir es
>bewusste Ungenauigkeiten, um die Botschaft "sexier" klingen zu lassen?
>
>> Man
>> >> kann vermuten, dass hoehere Frequenzen in den unsymmetrischen
>> >> Stromverkabelungen der Privathaeuser und Wohnungen noch effektiver
>> >> abgestrahlt werden, als es im Bereich bis 30 MHz heute schon der
>> Fall
>> >ist.
>
>Physikalisch dürfte es sich genau umgekehrt verhalten: Je höher die
>Frequenz, desto geringer die Reichweite - bei Antennenlängen von einem
>deutlich Vielfachen zur Wellenlänge. (Wenn ich hier falsch liegen
>sollte, korrigiert mich.)
>
>Und:
>
>>> Wie der DARC in Versuchen nachgewiesen hat, liegt der Stoerradius
>>eines
>>> Inhaus-Powerline-Netzwerks bei ca. 120 m.
>
>Hier wäre wohl richtiger: "bis maximal 120 Meter" (unter welchen
>Rahmenbedingungen? Ohne diese Angaben ist so eine Aussage nicht
>seriös).
>
>Bei gemeinsamen Messungen mit dem wirklich äußerst sachkundigen
>DARC-EMV-Experten Ulfried Überschar in Mannheim betrug die sensitive
>Reichweite der PLC-Störung an einem ICF-7600D mit Teleskopantenne auf KW
>max. 20 Meter. Für denjenigen, der von PLC-Störungen betroffen ist, eine
>wirklich ärgerliche Sache. Keine Frage! Nur: Bei durchschnittlich 0,167
>Funkamateuren pro Quadratkilometer in DL und 0,01 PLC-Modems pro
>Einwohner (in Febr. 2006; Quelle: BITKOM) dürften die technisch
>möglichen Konfliktfälle pro Kommune an max. zwei Händen abzuzählen sein.
>
>Letztlich wird eine Gesellschaft darüber diskutieren müssen, was sie
>bereit ist, für den störungsfreien Empfang von Funkamateuren und
>Kurzwellenhöreren zu zahlen, bei gleichzeitig eingeschränktem
>Breitbandzugang (bspw. auch für Schüler).
>
>Die Aussage von 400 m "Störreichweite", wie sie lt. DARC-Angaben in
>einer NATO-Veröfffentlichung  angeben würde, ist im Dokument
>(http://tinyurl.com/3ap54f) so nicht nachzuvollziehen. Dort heißt es:
>"The HF noise level in the vicinity of PLT installations has been
>considered in numerous other studies. One study concludes that
>interference from PLT to a station receiving low-level signals is likely
>at distances up to 460 m from a single Access PLT installation using
>overhead power lines."
>
>Ich glaube, dieses Land (und die NATO) hat andere Sorgen. Und wenn ich
>Deinem Hinweis Glauben schenke, der DARC zzt. wohl auch.
>
>
>Vy 73
>Tom DF5JL
>
>
>
>--
>Tom DF5JL
>RX: Lowe HF150, Sony ICF 7600D, Roadstar TRA-2350P (baugl. Redsun
>RP2100)
>ANT: aperiodic 7-m-Vertical, L-Wire (matched)
>QTH: 53881 Euskirchen-Schweinheim
>Homepage: http://radioskala.blogspot.com
>Skype: tom_df5jl
>
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>Admin: Christoph Ratzer, OE2CRM  http://www.ratzer.at
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