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AW: [A-DX] Thema DRM
- Subject: AW: [A-DX] Thema DRM
- From: "Marco Steiner" <marco@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx>
- Date: Fri, 22 Feb 2008 10:40:23 +0100
Leute, seht doch das ganze Thema etwas lockerer und nicht so verbohrt. Sollten Eure Wünsche und Prophezeiungen wahr werden und DRM in Kürze zu Grabe getragen werden, dann hat sich Euer Problem doch von selbst erledigt. > Wirklich bahnbrechende Entwicklungen sind in 10 Jahren, davon 5 Jahre "Regelbetrieb", deutlich weiter. > Schau Dir: > - UKW > - SSB-Betrieb > - Compact Cassette > - CD > an. Da stellte sich innerhalb weniger Jahre der Erfolg ein. Einige der Entwicklungen waren aus der Not geboren, andere aus Bequemlichkeit. Eben, alles brauch seine Zeit. Das war mit UKW (1925 fand zwischen Jena und Kahla die erste UKW-Übertragung der Welt durch Professor Abraham Esau statt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auf der Internationalen Rundfunkkonferenz in Atlantic City die Frequenzen für europäische Rundfunksender neu vergeben. Nach dem Kopenhagener Wellenplan erhielten die Verlierer-Staaten nur sehr wenige, ungünstige Frequenzen im Mittelwellenbereich zugeteilt. Daher wurde insbesondere in diesen Staaten der Einsatz von UKW-Sendern geplant. Der erste europäische UKW-Sender wurde 1948 vom Bayerischen Rundfunk in Betrieb genommen. Die Ausstrahlung von Stereo-Sendungen auf UKW begann in den 1960er-Jahren.) , SSB (Die Einseitenbandmodulation (SSB, engl.: Single-Sideband Modulation) ist ein spektrum- und energieeffizientes Modulationsverfahren zur Sprach- und Datenübermittlung auf Funkverbindungen, das heute insbesondere im Kurzwellenbereich für mobile Funkanlagen (Schiffsfunk, Langstrecken-Flugfunk, Militär, Amateurfunk) verwendet wird. Es wurde in den 30er Jahren von den Fernmeldeverwaltungen entwickelt und zunächst für die drahtgebundene Übertragung von Telefongesprächen über große Entfernungen, später auch für transkontinentale Funkstrecken eingesetzt. Im Bereich der Funkkommunikation wurde die vorher gebräuchliche Zweiseitenband-Amplitudenmodulation (AM) von der Einseitenbandmodulation im Laufe der 1960er Jahre fast vollständig verdrängt.) , der CC (Bereits vor der Einführung des Kassettenrecorders gab es seit den 1930er-Jahren Tonbandgeräte, die auf derselben Technik beruhen, deren Tonbandwickel jedoch nicht in einer Kassette untergebracht sind. Sie waren vergleichsweise teuer und kompliziert zu bedienen, weshalb sie vor allem in professionellen Tonstudios der Musikindustrie und des Rundfunks eingesetzt wurden. Für Privatanwender waren Tonbandgeräte weniger attraktiv und kamen erst ab den 1950er-Jahren in Mode. Bei Preisen zwischen 700 und 1500 DM (inflationsbereinigt (2006) 3000 bis 7000 Euro) waren sie aber noch zu teuer für den Massenmarkt. Dies änderte sich, als der niederländische Konzern Philips die Compact Cassette und das dazugehörige Gerät entwickelte. Vorgestellt wurde es am 28. August 1963 auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin. Es kostete 299 DM und konnte wahlweise am Netz oder mit Batterien betrieben werden. Die Firma Grundig AG brachte 1965 ein alternatives System heraus, das Cassettengerät C 100 mit Kassetten, die etwas größer waren als die Compact Cassette. Das System konnte sich aber nicht durchsetzen und wurde wieder vom Markt genommen. Auch von Sony gab es einige Jahre später einen Versuch, ein Kassettensystem mit gegenüber der Compact Cassette erheblich verbesserter Klangqualität auf den Markt zu bringen (siehe Elcaset), doch auch dieses System konnte sich langfristig nicht durchsetzen. ) und auch der CD (In den 1970er Jahren experimentierten Techniker vieler Elektronikkonzerne mit digitaler Audio-Aufzeichnung. Die ersten Prototypen basierten auf magnetischen Speichermedien, wie etwa der klassischen Audiokassette. Das erste Gerät auf dem Markt war im Jahr 1977 eine Erweiterung des Betamax-Videorekorders der Firma Sony um einem Analog-Digital- bzw. Digital-Analog-Wandler (PCM-Modulator bzw. -Demodulator). Dabei wird durch den Videorekorder statt eines Video-Signals das PCM-Signal aufgezeichnet, das ? durch entsprechende Kodierung in ?Zeilen? bzw. ?Bilder? (Frames) organisiert ? aus der Sicht eines Videorekorders wie ein Videosignal aussieht. Das klobige Gerät und die Störgeräusche bei der Aufnahme konnten die Konsumenten nicht überzeugen. Sony entwickelte spezielle Verfahren, um die Störgeräusche zu eliminieren. Um diese Verfahren zu testen, wurden heimlich bei einer Probe eines Konzertes von Herbert von Karajan im September 1978 Aufnahmen gemacht. Karajan wurde später von Sony eingeladen, die Aufnahmen zu beurteilen. Lichtbeugung an einer Compact DiscZur gleichen Zeit arbeitete man bei der Firma Philips an der optischen Aufzeichnung von Bildsignalen, die die Videotechnik revolutionieren sollte. Bald entwickelte sich die Idee, diese Technologie auch für digitale Klänge zu nutzen. Beide Firmen standen plötzlich vor einem Problem. Sie hatten die neuen optischen Datenträger (LaserDisc), ähnlich der Schallplatte, mit einem Durchmesser von 30 cm geplant. Bei der Aufzeichnung von bewegten Bildern konnten sie darauf etwa 30 Minuten Videomaterial unterbringen. Bei Audiodaten reichte aber die Kapazität für 13 Stunden und 20 Minuten. Sony war klar, dass das Geschäftsmodell der Musikindustrie zusammenbrechen würde, wenn sie solche Mengen an Musik an die Verbraucher vermarkten sollte. Nachdem die Compact Cassette (Audiokassette) 1963 von der Firma Philips allein entwickelt worden war, versuchten beide Firmen hier, einen gemeinsamen Standard herbeizuführen. Der für die Spieldauer entscheidende Durchmesser der CD wurde durch die Philips-Führung folgendermaßen begründet: Die Compact Cassette war ein großer Erfolg, die CD sollte nicht viel größer sein. Die Compact Cassette hatte eine Diagonale von 11,5 cm, die Ingenieure machten die CD 0,5 cm größer. Es ranken sich allerlei moderne Legenden um die Festlegung dieser Parameter; eine der schönsten und populärsten ist folgende: Nach einigen Differenzen schlug Sony vor, dass die neue CD zumindest Ludwig van Beethovens Neunte Sinfonie in voller Länge erfassen sollte. Dieser Vorschlag hing mit Sonys damaligem Vizepräsidenten Norio Ohga zusammen, der ein ausgebildeter Opernsänger war und sich schon immer wünschte, Beethovens Neunte ohne störendes Wechseln des Tonträgers hören zu können. Ohgas Lieblingsversion, dirigiert von Herbert von Karajan, dauert 66 Minuten, die Techniker hielten sich an die damals längste zur Verfügung stehende Version von Wilhelm Furtwängler. Die Aufnahme aus dem Jahre 1951 dauert exakt 74 Minuten. 74 Minuten bedeuteten 12 cm Durchmesser des optischen Datenträgers. Die Entwickler von Philips reagierten mit Skepsis, da eine so große Scheibe nicht in die Anzugtaschen passen würde. Daraufhin maßen Sony-Entwickler Anzüge aus aller Welt aus, mit dem Ergebnis, dass für 12 cm überall Platz ist. Damit hatte Beethoven einen neuen Standard festgelegt. Eine ähnliche Version der Geschichte wird von Philips offiziell verbreitet[1]; der Einfluss von Beethoven auf die CD-Spieldauer wird jedoch teilweise auch bestritten. 1980 wurde von Philips und Sony für Audioaufnahmen der ?Red Book?-Standard festgelegt. Der Durchmesser des Innenloches der CD (15 mm) wurde eher durch Zufall durch die niederländischen Philips-Entwickler bestimmt. Als Maßstab diente hierfür das im übrigen seinerzeit weltweit kleinste Geldstück, das niederländische 10-Cent-Stück (das so genannte ?Dubbeltje?), das ein Entwickler bei der Festlegung des Durchmessers dabei hatte. Auf der Funkausstellung 1981 in Berlin wurde die CD erstmals öffentlich vorgestellt. Im Jahr darauf, am 17. August 1982, begann in Langenhagen bei Hannover, in den Produktionsstätten der damaligen Polygram, die weltweit erste industrielle Produktion des letzten ABBA-Albums The Visitors[3], und zwar noch bevor am 1. Oktober 1982 der erste in Serie produzierte CD-Spieler auf dem Markt angeboten werden konnte. 1988 wurden weltweit bereits 100 Millionen Audio-CDs produziert.) nicht viel besser. Oder denk doch mal an die Videorecordersysteme mit Betamax, Video2000 und VHS. Jahre hat das teilweise gedauert, bis sich ein System durchgesetzt hat. Hier war dazu ein sehr viel größerer Markt und damit auch finanzieller Aspekt im Hintergrund, nicht nur ein paar verschrobene Kurzwellenhörer, die ein in vielen Augen seltsames Hobby betreiben. Ihr solltet zu diesem Thema einmal meine 12 und 14 Jahre alten Kinder hören(Papa, geh mal auf den Link und hör Dir mal den Live-Stream an), die halten uns im Zeitalter von Internet, Internet-Radio, Live-Streams, Messengern, Chats, Handys usw. eh für eine völlig überholte Spezies und lachen über unsere krächzenden Empfänger und den Drahtverhau im Garten nur. Grüße, Marco -- ----------------------------------------------------------------------- Diese Mail wurde ueber die A-DX Mailing-Liste gesendet. Admin: Christoph Ratzer, OE2CRM http://www.ratzer.at ----------------------------------------------------------------------- Private Verwendung der A-DX Meldungen fuer Hobbyzwecke ist gestattet, jede kommerzielle Verwendung bedarf der Zustimmung des A-DX Listenbetreibers.
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