AW: [A-DX] PropLab 3.0: Zum Lesen & Schauen

["Nils Schiffhauer" <nils.schiffhauer@xxxxxxxxxxx>]

Überdimensioniert, Willi, ist wohl das richtige Wort für ungefähr 101% der
Kurzwellenhörer. Und in der Tat reichen (oftmals) die Ergebnisse, die jene
von ICEPAC befeuerten Programme liefern, wobei die Freeware "Hamcap" sich in
meinen Augen besonders plietsch zeigt:
http://www.dxatlas.com/HamCap/

Nur wenn man es also ganz genau wissen und auch die geomagnetische Aktivität
berücksichtigen will, dann ist PropLab 3.0 das Mittel der Wahl. Damit lassen
sich dann Empfänge oder Nicht-Empfänge von gewissen Schamanismen entzaubern
und auf physikalische Grundlagen stellen. Zusammenfassend lohnt sich PropLab
3.0 für u.a. folgende Dinge:
* die gar nicht so seltenen und oft kräftigen Großkreisabweichungen in
Qualität und Quantität zu zeigen
* Fokussierungs- und De-Fokussierungseffekte zu zeigen, die zu erheblichen
Pegelunterschieden an Orten führen, die kaum 100 km voneinander entfernt
sind
* Supersignale via Pedersen-Ray (Mehrfach-Reflektionen innerhalb der
Ionosphäre) darzustellen
* sehr kurzzeitige Empfangschancen aufzuzeigen, die im Stundenrhythmus der
auf ICEPAC basierenden Software untergehen

Mit LUF - also der niedrigstens, nutzbaren Frequenz - sprichst Du allerdings
ein Thema an, das noch einiger Beachtung bedarf. Die Forschung ist ja
hauptsächlich auf optimale Verbindungen aus und hat daher verschiedene
FOT-Konzepte entwickelt (frequency of optimum traffic), die - grob gesagt -
um 15% unterhalb der MUF liegen. Das ist auch alles schön modellierbar,
während sich die tiefe Seite diesen Berechnungen umso stärker entzieht, je
tiefer sie wird.

PropLab light? Eine gute Idee! Ich werde mal mit Cary darüber sprechen.

73 Nils

>-----Ursprüngliche Nachricht-----
>Von: owner-liste@xxxxxxx [mailto:owner-liste@xxxxxxx] Im Auftrag von
>Willi Passmann
>Gesendet: Montag, 4. Februar 2008 00:38
>An: liste@xxxxxxx
>Betreff: Re: [A-DX] PropLab 3.0: Zum Lesen & Schauen
>
>Hallo Nils,
>
>vielen Dank für den aufschlussreichen Bericht!
>
>Den Hörern, die an technischen Aspekten der Ausbreitung viel Interesse
>haben, wird wohl das Wasser im Mund zusammenlaufen.
>
>Für meine Anforderungen ist die Software überdimensioniet - sowohl
>preislich, bzgl. der Komplexität der Bedienung wie auch hinsichtlich der
>Anforderungen an den Computer und die Bildschirmauflösung.
>
>Die für mich optimale Ausbreitungssoftware hätte zwar die Genauigkeit
>von Prop Lab, aber anstatt der aufwendigen Visualisierung würde mir
>neben der Anzeige von LUF, MUF und der aktuellen geomagnetischen Daten
>die Berechnung der zu erwartenden Empfangsfeldstärke vollkommen
>ausreichen. Die einzige ausbreitungstechnische Anzeige, die ich bislang
>schätzen gelernt habe, ist die des Greyline-Verlaufs.
>
>Vielleicht habe ich mich einfach noch nicht genug mit der Thematik
>beschäftigt, um auf den Geschmack gekommen zu sein, aber das wird sich
>bei dem Preis auch nicht ändern.
>Vielleicht kommt ja irgendwann ein Prop Lab "Light"...
>
>73,
>Willi
[...]




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