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Re: [A-DX] Journalismus in China: DLF, 756 kHz ...
- Subject: Re: [A-DX] Journalismus in China: DLF, 756 kHz ...
- From: Thomas Kamp <df5jl@xxxxxx>
- Date: Sat, 08 Aug 2009 09:36:16 +0200
Moin Nils, mit Journalisten gehen die Amis "sorgfältig" vor - kein Wunder: Schließlich bekommt man als Journalist auch eventuell Zugang zu sicherheitsrelevanten Bereichen, zu denen der "normale Tourist" keinen Zugang hätte. Ich würde mir auch die Leute genau angucken, die anschließend (oft ohne weitere Kontrollen!!!) auf dem Dach des UN Gebäudes am Hudson River spazieren (sowie ich in NYC 1993) oder im Zentralraum des SURTASS Systems - dort wo alle Unterwasserhorchmikros der Navy auflaufen (Portland 1999). Dass nach 9/11 noch gründlicher kontrolliert wird, hat eine gewisse Logik. Dennoch bin ich auf insgesamt sieben US-Reisen (teils als Journalist, teils als Tourist) immer korrekt behandelt worden. Der Ruf eilt einem halt voraus... Dass Du in Peking locker ins Parlamentsgebäude kommst, beweist doch nur, dass keiner der 6.500 Abgeordneten, die auch in China einen besonderen Schutz genießen, dort war (wo waren die eigentlich?). Nicht dort waren jedenfalls kritische chinesische Journalisten - die sitzen nämlich in Haft, in Einzelzellen unter "Isolationsbedingungen" und großem psychologischen Druck (in den USA sind solche Kollegen u. a. als Polit-Reporter in Washington akkreditiert - und Du kannst Dich auch mit Ihnen treffen, unabhängig vom Willen der US-Administration). Das Täuschen als Strategie zur Erlangung und Sicherung der Macht hat in China eine uralte Tradition - "Strategem" ist das Stichwort. Bekannt sind mir: "wu zhong sheng you" ("aus dem Nichts etwas erzeugen"), "an du Chen Cang" ("sichtbar die Holzstege wieder instand setzen, heimlich nach Chencang* marschieren") oder auch "shun shou qian yang" ("mit leichter Hand das Schaf wegführen"). tom df5jl _________________________________ * Von Liu Bang, dem Begründer der Han-Dynastie (206 v. Chr. ; nach der Han-Dynastie bezeichnen sich die Chinesen heute noch als "Han-Chinesen"), war bekannt, dass er einen Feldzug gegen Osten plante. Als Vorbereitung ließ er einen verbrannten Holzweg durch Berge mühsam instandsetzen, was seine Gegner in der Sicherheit wog, der Angriff stehe noch nicht unmittelbar bevor, die Arbeiten dauern noch eine Weile. Tatsächlich nahmen seine Truppen einen anderen Weg und schlugen den überraschten Feind vernichtend. -- ----------------------------------------------------------------------- Diese Mail wurde ueber die A-DX Mailing-Liste gesendet. Admin: Christoph Ratzer, OE2CRM http://www.ratzer.at ----------------------------------------------------------------------- Private Verwendung der A-DX Meldungen fuer Hobbyzwecke ist gestattet, jede kommerzielle Verwendung bedarf der Zustimmung des A-DX Listenbetreibers.
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