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[A-DX] Quicksilver-Vorführungen im DX-Camp Schwangau


  • Subject: [A-DX] Quicksilver-Vorführungen im DX-Camp Schwangau
  • From: Udo Deutscher <udo.deutscher@xxxxxxxxx>
  • Date: Sun, 26 Jul 2009 11:03:36 +0200

Hallo Liste

Ich habe vorgestern und gestern im DX-Camp Schwangau (ehemals Döbriach) den
SDR-Empfänger Quicksilver vorgeführt, den ich selbst erst vor wenigen Tagen
kennengelernt hatte.

Ich habe mir diesen Empfänger (noch) nicht gekauft. Man braucht ihn auch
nicht zu kaufen, um ihn ausprobieren zu können. Der Quicksilver lässt
sich problemlos übers Internet benutzen. Zwei OMs, einer in Schweden
(der übrigens auch sehr gut Deutsch spricht) und einer im Raum Chicago,
stellen dazu ihre Quicksilver übers Netz zur Verfügung.

Auch ihr könnt das ausprobieren. Man muss sich lediglich die Software
herunterladen, die es auch für Windows gibt (aber auch für Linux, wobei
man sie sich in diesem Fall bisher noch selbst kompilieren muss). Ken,
N9VV stellt sie auf seiner Homepage zur Verfügung, man muss sie nur
entpacken und in ein Verzeichnis kopieren und (fast) fertig ist die
Sache. Da die Audio noch nicht von der Software übers Internet
übertragen werden kann, wird hierfür derzeit noch Skype genutzt.

Der erste Schritt wäre also, den User "kenn9vv" zu den Kontakten im
eigenen Skype hinzu zu fügen. Dann lädt man sich die Software "SDRmax
II" herunter: http://www.n9vv.com/SDRMAXII.zip und entpackt und kopiert
sie in ein beliebiges Verzeichnis auf dem eigenen (Windows-)Rechner.
Wenn man das Programm startet, sieht man bereits den Receiver von Ken
und kann ihn bedienen. Da es bis jetzt noch keine Bedienungsanleitung
gibt (die Software ist noch in ständiger Weiterentwicklung), ist es
(nicht nur, um auch die Audio des Empfängers zu hören) sehr hilfreich,
mit Ken Kontakt aufzunehmen, am besten per Skype-Chat. Er gibt sehr gern
Hilfestellung bei der Bedienung.

Sofern im Raum Chicago Gewitter sind, ist der Empfänger jedoch
ausgeschaltet.

Ein weiterer Quicksilver wird von OM Tilman nahe Stockholm betrieben.
Seine Skype-ID ist "sm0jzt" (Null in der Mitte, kein O), sein
Amateurfunk-Rufzeichen.

Nach dem Download ist jedoch zunächst die Server-IP-Adresse von Ken
eingestellt, die man umstellen muss, wenn man quasi "in Stockholm hören"
möchte.

Die Möglichkeiten von Quicksilver, die weit über die sonstigen
fernsteuerbaren Empfänger (z.B. "DX Tuners") hinaus gehen, stiessen bei
der Vorführung (wo ich nebenbei auch Winradio G305e und Perseus
vorgeführt habe) im DX-Camp auf grosses Interesse. Eben eine Kombination
der Möglichkeiten eines SDR und eines übers Web fernbedienbaren
Empfängers. Man ist hier und hört dort und es fühlt sich dennoch wie
beim normalen DXen, denn das "Feeling" ist kaum anders als wenn der
Empfänger wie beim Perseus vor Ort stünde, weil man ja alles (z.B.
Spektrum, Wasserfall) wie gewohnt komplett sieht und steuern kann und
die Latenzzeit via Skype ist (wie wir beim Zeitzeichensender WWV auf 10
MHz hören konnten) mit ca. einer halben Sekunde auch vernachlässigbar.

Sicher wird das mit der Fernsteuerung irgendwann vielleicht auch mal
beim Perseus eingebaut. Beim Quicksilver kann man diese zukünftige
Entwicklung schon heute ausprobieren. Und an der Software könnte jeder
(der C++ kann) mitschreiben, weiter entwickeln helfen etc. weil sie
OpenSource ist.

Gerade eben am Vormittag haben wir dann nochmal zu Nachtbedingungen reingehört. Leider waren die Empfangsbedingungen auf dem Tropenband (60m) sehr mager, oder die Antenne von Ken passt hier nicht. Auf Mittelwelle hingegen war auf jeder Frequenz ein Signal von mehr als S9 zu hören. Manche Signale waren über +2dBm stark, z.B. das auf 670 kHz. Ich habe mal einen Screenshot angefertigt, siehe: http://www.udo-deutscher.de/temp/Screenshot-QS1R.png . Andere Stationen wie z.B. einen Sender auf 1000 kHz, der tagsüber ähnlich stark ist, waren jetzt zur Nachtzeit etwas schwächer (rund 20 dB weniger), was deutlich macht, dass nachts die Leistung herunter geschaltet wird.

Franz Ladner brachte nach der Vorführung die Frage in unser Gespräch im Camp ein, warum
man sich dann (künftig) noch in ein DX-Camp begeben muss wenn man alles
übers Internet machen kann? Wir wurden uns aber schnell einig, dass in
einem DX-Camp wie hier in Schwangau noch ganz andere Dinge als das reine
Hören wichtig sind, beispielsweise das persönliche Treffen, der
Erfahrungsaustausch, das Zusammensitzen beim Lagerfeuer, die gemeinsamen
Unternehmungen in der Gegend, Vorführungen und Vorträge wie eben diese
Sache mit den SDRs, Empfänger- und Antennenvergleiche (überhaupt viel
Platz für Antennenaufbauten), einfach die ganzen Erlebnisse und die
Gemeinschaft, die einen dann auch langfristig miteinander verbinden.

Und wen von den OMs, die noch nie (oder schon lange nicht mehr) hier
waren, werden wir nächstes Jahr beim DX-Camp "Döbriach" (wo auch immer
es stattfinden möge, ob in Schwangau oder anderswo) kennenlernen können?

73
Udo

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