AW: AW: [A-DX] Digital medium-wave test runs into trouble after dark

["Stephan Schaa" <schaa@xxxxxxxxxxx>]

Hallo Martin!


> Ich hab mir das neulich mal auf 846 kHz angehört, was die 
> Italiener da so treiben. Eine Schnapsidee, auf einem ohnehin 
> schon nur mit großer Kompressionsrate nutzbaren MW-Kanal noch 
> ein zweites Programm und auch noch Textübertragung 
> (Journaline oder so ähnlich) unterbringen zu wollen. 


Hmm, ich meine,ich hätte mal RAI mit nur einem Dient auf MW des Nachts
gehört. Vielleicht wars der andere QRG. Keine Ahnung. Der Kanal hörte sich
für 12,xx kBit aber eigentlich noch ganz brauchbar an. Von dem
Multimediakram oder mehreren Diensten auf einem Kanal von 10 kHz Bandbreite
halte ich aber auch nichts.

> 
> Ich empfinde die Audioqualität von DRM-Empfang, diese 
> merkwürdige Mischung aus Rauschfreiheit einer CD in 
> Verbindung mit einer Sprachqualität wie beim Handyempfang 
> einfach nicht als sexy. Und egal ob 14 oder 20 kBit/s, über 
> Kopfhörer empfinde ich es als unerträglich.  
> Und ich habe sicher kein empfindliches Gehör für sowas. Bei 
> Webstreamangeboten hört sich doch auch niemand über längeren 
> Zeitraum was mit 20 kBit/s an.


Meistens taugt die Qualität leider nicht. Aber es hängt so unglaublich viel
vom Audio Input ab, was viele der DRM Broadcaster leider noch nicht
verstanden haben oder nicht wissen (wollen?). Ein gutes analoges
unkomprimiertes Audio in den Modulator eingespeist gibt immer ein besseres
Audiosignal, als das was zB BBC/DW zZt so machen. 

Generell höre ich eher über 2.1 Lautsprecher, vielleicht macht das auch
einigen Unterschied, weil durch Umgebungseinflüsse,
Lautsprechercharakteristik etc ein anderer Höreindruck erzeugt wird im
Vergleich zum Kopfhörer.

Hör mal ein paar Minuten in den Mitschnitt der Live DRM Sendung von HCJB vor
zwei Jahren rein, den man auf der HCJB Homepage runterladen kann.
 
http://audio.hcjb.org/deutsch/sondersendung.mp3

Den hatte ich damals direkt in O-Friesland aufgezeichnet. Trotz der erneuten
Komprimierung von .wav auf mp3 hört sich das Signal - bei einigen minimalen
Ausfällen von SBR über die Strecke bei den ja nur 4 kW Leistung - mit etwa
16 kbit (und sogar aktuell mit 14kBit) deutlich besser an als die 20 kBit
der DW. Das liegt in erster Linie daran, dass man sich in Pifo nach den
ersten Tests entschlossen hat, den Kompressor für DRM rauszuwerfen.

Für den audiophilen Feinschmecker ist das allerdings in der Tat immer noch
nichts, für die meisten 0815 Ohren jedoch (wenn man den subjektiven
Höreindruck fragt) sehr ordentlich.

> 
> Wie man auf die Idee kommt, das als Verbesserung lokalen 
> MW-Empfangs vermarkten zu wollen, werd ich nicht verstehen. 
> Wer wird sich wohl wegen drei, vier oder fünf tagsüber 
> empfangbaren DRM-Lokalstationen auf MW ein derartiges Radio kaufen?


Mit DRM, DRM+, DAB, DAB+ und den analogen Wellen kann ein (passender) Schuh
draus werden, denke ich. 

Ich würde ja zu gerne den Mirics Tunerchip mal auf seine Rohqualitäen
testen. Wenn man dort wirklich in der Lage ist, für ein paar Euro einen
winzigen Tunerchip herzustellen, der alle wesentlichen Wellenbereiche
qualitativ hochwertig auf das Basisband runtermischen kann, wäre das ein
großer Schritt auf kleine leistungsfähige Empfangsgeräte.


Stephan


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