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Re: AW: [A-DX] Digital medium-wave test runs into trouble after dark


  • Subject: Re: AW: [A-DX] Digital medium-wave test runs into trouble after dark
  • From: Name gelöscht <name.geloescht@xxxxxxxxxxxx>
  • Date: Sun, 24 May 2009 15:39:42 +0200


Am 24.05.2009 um 14:58 schrieb Stephan Schaa:

Ganz ehrlich: Ich glaube, das hätte ich den Briten auch billiger sagen
können. Jeder, der sich mal mit dem Thema beschäftigt, muss zu dem Schluss
kommen, dass DRM auf MW bei Nacht eine schwierige Kiste ist.

Die lokalen BBC- und Kommerzstationen auf der MW sind auch in AM nur für Tagesempfang ausgelegt, sobald die Raumwelle mit Störungen dazukommt, schwindet die brauchbare Reichweite auf nur noch wenige Kilometer rund um den Antennenmast. Eigentlich könnte man das dann auch abschalten.

Richtig ist aber, daß man das Ergebnis auch ohne langwierige Tests hätte vorhersagen können.

Aber nicht aussichtslos: sinnvoll mit den Bitraten runtergehen heisst die Devise (12 - 15 kBit, aber mit AAC+) und mal probieren, wie sich die Modes
so schlagen (A?!), um eine bestmögliche Absicherung des Signals zu
erreichen. Die Italiener (inkl. Vatikan) machen es eigentlich ganz gut vor.

Ich hab mir das neulich mal auf 846 kHz angehört, was die Italiener da so treiben. Eine Schnapsidee, auf einem ohnehin schon nur mit großer Kompressionsrate nutzbaren MW-Kanal noch ein zweites Programm und auch noch Textübertragung (Journaline oder so ähnlich) unterbringen zu wollen. Technisch mag das alles gehen und als Ingenieurleistung ist das auch beeindruckend. Was zählt, ist doch der Höreindruck. Und der erinnert stark an ein ersaufendes Kamel.

Und wer's von den Broadcastern noch nicht wusste: die besten Audioergebnisse
schafft AAC+, wenn das Audiosignal NICHT vorher durch einen Kompressor
gejagt wurde, also schmeisst endlich die teilweise immer noch eingesetzten Optimods etc. aus den Zuspielleitungen! Und am besten vorher nicht schonmal
digital komprimieren, sondern als Original Wave durch die Leitungen
schicken. Dann klingen 14 kBit ohne plötzlich besser als 20 kBit mit
Kompression ...

Ich empfinde die Audioqualität von DRM-Empfang, diese merkwürdige Mischung aus Rauschfreiheit einer CD in Verbindung mit einer Sprachqualität wie beim Handyempfang einfach nicht als sexy. Und egal ob 14 oder 20 kBit/s, über Kopfhörer empfinde ich es als unerträglich. Und ich habe sicher kein empfindliches Gehör für sowas. Bei Webstreamangeboten hört sich doch auch niemand über längeren Zeitraum was mit 20 kBit/s an.

Wie man auf die Idee kommt, das als Verbesserung lokalen MW-Empfangs vermarkten zu wollen, werd ich nicht verstehen. Wer wird sich wohl wegen drei, vier oder fünf tagsüber empfangbaren DRM-Lokalstationen auf MW ein derartiges Radio kaufen?

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Tschüß,
Martin     http://webadresse.geloescht/


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