AW: [A-DX] Frage zur Deemphase

["Bernhard Weiskopf" <bweiskopf@xxxxxx>]

Hallo Christian,

den Umweg über den Stereocoder und separaten Decoder möchte ich auch nicht empfehlen.

Ich habe gerade im Manual des 8000A nachgesehen: Die Testausgänge sind sehr niederohmig ausgelegt (direkt aus dem Operationsverstärker TL072 bzw. RC4558 bei älteren Modellen), man kann sie bei der Dimensionierung vernachlässigen.

Ich empfehle 
R1 = 5,1 kOhm (für 50 µs) bzw. R1 = 7,5 kOhm (für 75 µs) und
C1 = 10 nF (Folienkondensator)
Die nachfolgende Schaltung sollte eine Eingangsimpedanz von mind. 50 kOhm aufweisen, sonst muss der Wert von R1 etwas erhöht werden (Parallelschaltung). 
Oder man vergrößert C1 und verkleinert R1, um den Einfluss der Last zu verringern. R1 sollte über 1 kOhm bleiben, sonst wird die Rückwirkung auf den Operationsverstärker eventuell merklich.

Der 8000A ist durchgängig analog aufgebaut, es gibt ihn nur mit fest eingestellter Preemphasis von 75 µs oder 50 µs. Welche Version du hast, musst du selbst wissen.

Die Preemphasis ist beim 8000A aber variabel und vom Pegel abhängig. Bei geringer Lautstärke arbeitet die Preemphasis konstant (normal). Bei hoher Lautstärke wird zuerst die Anhebung reduziert, bevor das Gesamtsignal begrenzt wird. Die Preemphasis-Schaltung ist Teil der Begrenzerschaltung und für maximale Hub-Aussteuerung von UKW-Sendern optimiert. Für Anwendungen ohne Preemphasis wird der 8000A die Höhenaussteuerung bei lauten Stellen etwas einschränken.

Im Schaltplan kann die Preemphasis-Zeitkonstante mit P205/206 geringfügig verstellt werden. Parallel dazu führen Leitungen zum "Rotary Switch". Was der bewirken kann (Preemphasis oder gesamten Limiter abschalten?), weiß ich nicht, ich habe kein Bild des Schalters mit den Schalterstellungen.

Um die Gesamtschaltung zu analysieren, müsste ich erst die Dateblätter der "alten" Bauteile durcharbeiten und die Gesamtschaltung über drei rückgekoppelte Operationsverstärker verstehen. Falls du das Manual auch hast: Schaltungsteil IC209A, IC211 und IC209B (für den linken Lanal).

Vielleicht reichen meine Angaben ja auch schon.

Viele Grüße

Bernhard


-------- Original-Nachricht --------
> Datum: Sat, 10 Jan 2009 02:41:48 +0100
> Von: "Christian Milling" <christian.milling@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx>
> An: liste@xxxxxxx
> Betreff: AW: [A-DX] Frage zur Deemphase

> >Bei den meisten Soundprozessoren für Rundfunk, die ich kenne, kann man
> die Preemphasis umschalten >zwischen 0 (=Aus), 50 µs und 75 µs. Vielleicht
> ist das Abschalten bei deinem auch irgendwie >einfach möglich.
> 
> Hallo Bernhard,
> 
> es ist ein Steinalter Optimod 8000A (BJ: 1975) der hat einen MPX Ausgang
> direkt für die Modulation eines FM Senders und 2 Testausgänge die vorm
> Stereocoder hängen, allerdings schon die Höhenbetonung haben. Die würde ich
> gerne abgreifen und wieder zurückbiegen zur Abhöre und zum Streaming.
> Könnte natürlich auch nen Stereodecoder hinten an klemmen, aber man muss
> sich ja nicht das Crosstalk verschlechtern.
> 
> LG
> 
> Christian









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