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AW: [A-DX] Kurzwellenausbreitung im 75m Band: Bodenwelle, Raumwelle...


  • Subject: AW: [A-DX] Kurzwellenausbreitung im 75m Band: Bodenwelle, Raumwelle...
  • From: "Nils Schiffhauer" <dk8ok@xxxxxxx>
  • Date: Wed, 3 Oct 2012 15:24:06 -0000

... ja, "schwammig" ist schon ein guter Ausdruck dafür, was die
"Amateurfunkliteratur" zum Thema Ausbreitung so hergibt ...
 
Es hilft hier nur eine vernünftige Modellierung:
a) des vor allem vertikalen Antennendiagramms und
b) Ray-tracing der Ausbreitung (wenn möglich, in deutlich kürzerem Takt als
die 60 Minuten, die z.B. VoACAP hergibt)

AREPS, IONORT, PropLab und auch ASAPS sind hier die Mittel der Wahl; NVIS
ist ein beliebtes Stichwort für steilstrahlende Antennen.

Übrigens habe ich vor, nach meinem SDR-Transceiver-Buch (erscheint Anfang
2013) eines über digitale Betriebsarten und dann eines über
Kurzwellen-Ausbreitung zu machen. Würde das am liebsten alles zugleich
anpacken, aber irgendwie sind ja noch andere Jobs "nebenher" zu bewältigen
...

Kurze & fundierte Einführungen in NVIS findest Du unter:
http://bib.irb.hr/datoteka/429005.AN_ASSESSMENT_OF_HF_NVIS_RADIO_SYSTEM_RELI
ABILITY.pdf (insbesondere S. 7!)
http://www.ips.gov.au/IPSHosted/INAG/web-70/2009/optimum_antenna_height.pdf


73 Nils, DK8OK  

> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: owner-liste@xxxxxxx [mailto:owner-liste@xxxxxxx] Im Auftrag von
Stephan
> Schaa
> Gesendet: Mittwoch, 3. Oktober 2012 11:10
> An: liste@xxxxxxx
> Betreff: [A-DX] Kurzwellenausbreitung im 75m Band: Bodenwelle,
Raumwelle...
> 
> Hallo zusammen,
> 
> Ich versuche gerade, mir ein etwas besseres Bild über die Ausbreitung der
> 3995 khz bzw der Ausbreitung auf den tieferen Frequenzen der Kurzwelle im
> Allgemeinen zu machen.
> 
> 
> Grundinformationen:
> 
> Frequenz: 3995 khz
> Sendeantenne: Dipol, horizontal, ca 10 m Höhe
> Sendeleistung: 1.5 kW PEP
> 
> 
> Empfangsantenne: kleine Loop, outdoor, ca 1,5m Höhe
> Empfänger: Pappradio
> Software: SDR-Radio.com
> Entfernung: 60 km
> Ort: Oldenburg
> 
> 
> 
> In der "üblichen" Literatur wird beschrieben, dass im 80m Band die
Bodenwelle
> etwa 100 - 150 km reicht. Deswegen bin ich bislang immer davon
ausgegangen,
> dass ich hier in Oldenburg tagsüber immer eine Mischung zwischen Raum und
> Bodenwelle empfange. Ich kann den Sender Weenermoor im Prinzip den ganzen
Tag
> über empfangen, es gibt aber langsames Fading, das Signal bewegt sich
zumeist
> in einem Rahmen von ca 10 dB. Ich hatte vermutet, dass das Fading durch
ein
> zusammentreffen von Raum und Bodenwelle entsteht.
> 
> Letzte Nacht habe ich jetzt erstmalig die Ganze Nacht mit SDR-Radio.com
> "durchgeloggt" und war doch etwas überrascht über das Ergebnis:
> zwischen etwa 2.30 und 7.00 Uhr geht das Signal sehr deutlich (und stabil
über
> die Zeit) zurück um ca 30 dB. Ich würde sagen, tote Zone, zwischen 3 und 7
> kommt nur noch die Bodenwelle durch. Diese läge dementsprechend ca 30-50
dB
> (je nach Uhrzeit) niedriger als die Raumwelle.
> 
> 
> Wenn das so stimmt, heisst das, dass zumindest bei steilen Abstrahlwinkeln
> (einfacher Sprung müsste bei angesetzten 200 km Höhe mit etwa 80 Grad
erfolgen
> bei 60 km Entfernung) die Tagesdämpfung an der D-Schicht doch nicht alles
an
> Signalstärke "auffrisst", sondern ein recht solides Signal (an E- oder F-
> Schicht) reflektiert.
> 
> Das langsame Fading müsste dann entweder aus unterschiedlich guter
Reflektion
> in der E- oder F-Schicht entstehen oder aus unterschiedlich starker
Dämpfung
> in der D-Schicht resultieren.
> 
> Ausserden spielt die Bodenwelle auch im Nahbereich bei Tag in diesem Fall
kaum
> eine Rolle. (Zumindest wenn die Antenne horizontal hängt. Es gibt in der
> Literatur den Hinweis, dass bei Bodenwellenausbreitung die vertikalen
Antennen
> deutlich besser funktionieren, aber ich weiss aber mangels vertikaler
> Sendeantenne nicht, wie viel das ausmachen würde. Das wäre vielleicht mal
> einen Test wert.)
> 
> 
> Auf jeden Fall stellt man beim Suchen von Informationen fest, dass viele
> Quellen im Bereich Amateurfunk, Hobby, SWL etc äusserst schwammig bleiben
in
> Sachen Informationstiefe, wenns um handfeste Fakten geht: einige schreiben
> zB., E-Schichten bauen sich entweder immer kurz nach Sonnenaufgang auf und
> bleiben bis kurz nach Sonnenuntergang und sind wichtig für die Ausbreitung
bis
> 4 oder 5 MHz, abere schreiben, E-Schichten bilden sich nur an warmen
> Sommertagen und dritte setzen die E-Schicht immer komplett gleich mit
> Sporadic-E.
> 
> Ich frage mich auch, was "kurz nach Sonnentuntergang" bedeutet, wenns hier
> unten schon dunkel ist, aber vielleicht in 200 km Höhe über und noch "die
> Sonne scheint", wenngleich auch in flachen Winkel? Liegt vielleicht der
> durchgängige Nachtempfang auch im absoluten Nahbereich im Sommer zB daran,
> dass durch den nördlichen Sonnenstand die Ionosphäre in den Sommermonaten
> koninuierlich weiter geladen wird (während in tieferen Schichten, wo sich
> normalerweise die D-Schicht befindet, weitgehend Dunkelheit herrscht)?
> 
> Viele Fragen, ich weiss, alles nur graue Theorie, aber vielleicht hat
jemand
> Tipps/Erfahrungen/etc?!
> 
> 
> 73, Stephan
> 
> 
> 
> 
> 
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> Admin: Christoph Ratzer, OE2CRM  http://www.ratzer.at
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