[A-DX] Geolokation via Kurzwelle statt GPS-System

Nils Schiffhauer
Do Apr 11 07:04:24 CEST 2013


... Tom, es ging ja gerade nicht um die Statistik, die man in diesem Fall
schon einigermaßen beherrscht, sondern um deren Stützung u.a. durch im
Viertelstundenabstand erhobene TEC-Daten. Und natürlich muss die
Abstrahlcharakteristik der Antenne mit berücksichtigt werden, die ja - das
nur als erste Überlegung - alles andere als eine Breitseite feuert.
Wäre das nicht mal ein Thema für eine Recherche und für eine Meldung in
jenem famosen Portal, das uns neulich mit dem Hinweis auf eine
"Talk-Sendung" im Internet erfreute, wo mal wieder das Märchen ausgebreitet
wird, Funkamateure hätten SSB erfunden?
Die Geschichte würde dann gerne lesen: Nils, DK8OK

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ] Im Auftrag von Tom
DF5JL
Gesendet: Mittwoch, 10. April 2013 19:36
An: 
Betreff: Re: [A-DX] Geolokation via Kurzwelle statt GPS-System

Du kannst zwar den Übertragungsweg statistisch über längere Zeit immer
genauer beschreiben.  Doch die azimutale Auflösung wird letztlich allein von
der Keulenbreite bestimmt. Und jetzt berechne mal Auflösung nach der Formel

Azimutale Auflösung AR = Ground Ranges Distance GRD x Wellenlänge Lambda /
physik. Antennenlänge L. 

Du siehst,  die Wellenlänge ist klein und die Antennenlänge groß zu wählen
für max. Auflösung. Die Grenze ergibt sich stets aus der Keulenbreite bzw.
der azimutalen Auflösung.

Tom DF5JL


/portable - more info @ df5jl.de

Nils Schiffhauer <> schrieb:

>... wieso das denn? Das geht wesentlich genauer!
>
>Schau' Dir mal an, was die Engländer sogar auf Mittelwelle schon 
>gemacht haben! Appleton, und zwar 1924.
>
>Die Sache geht doch so:
>
>Im Labor geht das das alles (Phasenverschiebungen messen, ist jetzt ein
>Stichwort) prachtvoll. Jetzt kommt, Kommunikationsmodell, der "Kanal" 
>mit seinen bös-ionosphärischen Eigenschaften. Nachdem man den 
>statistisch recht genau beschreiben kann (das Stichwort hierzu: 
>Internationale Referenzionosphäre IRI), wird man nun immer aktueller.
>
>Es ist umgekehrt wie beim Wetter: Das kann man für die nächste Stunde 
>recht gut prognostizieren, für nach zehn Tagen aber wirds dort heikel.
>
>Hier bedient man sich nicht etwa der Ionosonden, sondern misst anhand 
>von GPS-Signalen den Gesamtelektronengehalt der Ionosphäre (TEC, zum 
>weitergoogeln).
>
>Diese Messungen werden immer kleinräumiger, so dass man die geografisch 
>wie zeitlich großräumigen statistischen Modelle verfeinern kann.
>
>Auch ist man in der Umrechnung von TEC in (Senkrecht)grenzfrequenzen 
>schon recht weit.
>
>Das also sind, grob skizziert, einige Ansätze, die man übrigens auch 
>für Funkamateur und Kurzwellenhörer nutzbar machen kann (z.B. 
>Fokussierung von Signalen). Zumindest bei ersteren - ich habe mal 
>diverse Echolotmessungen in dieser Sache gemacht - ist das Interesse 
>jedoch unter Null. Allens zu modernen Kraaam.
>
>Je genauer man also den Kanal beschreiben kann, desto besser kann man 
>seine Einflüsse herausrechnen. Das ist das ganze Geheimnis. Und wenn 
>man liest, dass dieses transportable OTH-Radar, mit dem die Amis die 
>Koreaner grillen, aus 7000 km Objekte in Größe eines Golfballs ortet, 
>dann scheint man da schon recht weit zu sein.
>
>Spannend, was?
>
>73 Nils, DK8OK
> 
>
>-----Ursprüngliche Nachricht-----
>Von: ] Im Auftrag 
>von Tom DF5JL
>Gesendet: Mittwoch, 10. April 2013 17:55
>An: 
>Betreff: Re: [A-DX] Geolokation via Kurzwelle statt GPS-System
>
>Was der Artikel nicht sagt: GPS hat eine Genauigkeit von deutlich unter 
>30 cm, bei Wellenlängen von hundert bis zehn Metern und einem 
>dynamischen Reflektionsmedium dürfte man bei einigen Kilometern landen. 
>Atomraketen kämen au ch mit letzter Variante ins Ziel. Fürs Geocaching eher
ungeeignet.
>
>Meint
>Tom DF5JL
>...
>
>--
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