[A-DX] Doppelzüngige Bandwacht?

"Thomas M. Rösner"
Di Okt 29 14:35:54 CET 2013


> Bei jedem Rundfunksender, der im AFU Band plärrt, wird gleich die grosse Welle gemacht. 
> Momentan funkt ein erheiterter AFU auf 7200 kHz USB.

Die Bandwacht ist eine Organisation der IARU und "wacht" über die Amateurfunkbänder
bzw. beschäftigt sich mit Illegalen innerhalb der Amateurfunkbänder.
Sie wacht nicht über Rundfunk-, Flugfunk- oder sonstige andere Bänder.
Sie hat auch nicht die Aufgabe Funkamateure (oder CBer, Rundfunker, Flieger etc.) 
hinsichtlich der Fernmeldegesetzgebung auf "sonstigen Frequenzen" überwachen,
nicht einmal auf den eigenen!
Es ist keine "Nachbarschaftswache" oder eine allgemeine Funkpolizei. 

Es sollen und dürfen (!) nur illegale Bandbenutzer aufgespürt, identifiziert 
und (hier positiv gemeint) bei den Behörden verpetzt werden, 
damit eben diese kriminellen Senderbetreiber sich zukünftig 
nicht mehr illegal auf unseren Bändern tummeln. 

Wer was woanders macht hat die Bandwacht nichts anzugehen. Wenn ein Funkamateur im 
Second Life illegal auf Feuerwehrfrequenzen funkt oder mit 100 in einer 
30er Zone Fußgänger jagt, ist das absolut keine Aufgabe einer 
Amateurfunk(band)-Bandwacht, darum müssen sich andere Instanzen kümmern.

Wenn jemand etwas vergleichbares für die Rundfunkbänder machen wollte, wäre das 
eine Bandwacht, die von Rundfunkstationen oder einer ihrer internationalen
"Dachorganisationen" selbst betrieben werden müsste.
Die könnten dann für den Schutz ihrer Bänder gegen illegale Eindringlinge sorgen. 
Denkbar wäre z.B. eine Bandwacht der EBU (o.ä.)?

Warum sollte sich eine Amateurfunkband-Bandwacht um andere als ihre 
eigenen Bänder kümmern? Die DGzRS geschäftigt sich ja auch nicht
mit der Rettung von Bergsteigern in den Alpen oder schleppt liegen-
gebliebene dt. Saharatouristen aus Südalgerien zurück in die kühle
Heimat (1). Und um beim Funk zu bleiben, SETI sucht ja wohl auch
keine Aussendungen vom kolumbianischen Drogenbaronen.

73, Tom (DL8AAM)

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(1) Als wir vor Jahren in Südalgerien waren haben wir dort einen 
"gelben" ADAC (!) "Stützpunkt" auf dem Campingplatz in Tamanrasset, 
kurz vor der Grenze in den Niger, in Aktion sehen. 
Die hatten seinerzeit gleich trailerweise deutsche Mopets zurück 
nach Dtld. geschafft. Dem Schutzbrief sei Dank, 
zumindest bis zur Nigergrenze ;-)
http://www.qrz.com/db/DL8AAM

Siehe auch die sehr lesenswerte Webseite "Sand im Getriebe" von Michael Martin:
http://www.michael-martin.de/cgi-local/michael_martin/mm_locator.pl?mo=main_de&lc=michael_martin/de/info/fahrzeuge.html 
"Ganz pfiffige Saharadurchquerer wurden vorher Mitglied im 
ADAC und nahmen im gegebenen Fall die im Schutzbrief enthaltene 
Garantie in Anspruch, Fahrzeuge »aus allen ans Mittelmeer 
angrenzenden Ländern«, die vor Ort nicht zu reparieren waren, 
zurück nach Deutschland zu transportieren. Und wirklich machte 
sich in den 80er-Jahren in jedem Frühling ein Abschleppunternehmen 
aus Garmisch-Partenkirchen im Auftrag des ADAC auf den Weg in die
Sahara, um aus Algerien oder aus Libyen schrottreife Peugeots 
und VW-Busse zurück in die Heimat zu bringen."

Das waren noch die guten alten Zeiten, als man mit einem 
kleinen Weltempfänger bei In Guezzam mitten in der Wüste 
den Nachrichten der Deutschen Welle immer dem Fading hinterher
erahnen konnte. 
Wehmut ... Damals in der guten alten Kaiserzeit...hi
Die heutige Jugend sieht man kaum noch mit Rücksäcken bepackt
monatelandg interrailen, in klapperigen 504er-Kisten auf den Pisten
nach Kapstadt, auf afrikanischen Campingplätzen und Backpacking-Lodgen...
Es gibt ja ebenT auch keine verrauschte DW mehr im Zelt 
bei Kerzenlicht und wohl schmeckenden Gazelle zu geniessen, 
warum denn dann die heimische Eventmeile noch verlassen. Panta Rhei ;-(