[A-DX] Frage NDB & Modulation mit Musik/Sprache

Roger
Fr Apr 3 00:06:27 CEST 2015


Am 31.03.2015 um 21:42 schrieb Thomas Zurk:
> Hallo,
>
> beruflich betreue ich zwei NDBs in Österreich, GRZ und GBG. Die seit einigen Jahren eingesetzten Sender, Fabrikat Thales Type NDB436 ^
>
> In Abhängigkeit von der vorhandenen Antenne (bspw. GRZ und GBG: 50m Gittermasten mit den oberen Abspannseilen als Dachkapazität) bzw. deren resultierender schmaler Resonanzkurve (Anpass-Spule mit Motor-bewegtem Ferritkern im Antennen-Tuner beim Antennenfuß) ist es unter Umständen schon eine Herausforderung bei der Anlageninstallation, die 1020 Hz Ton-Modulation (Soll-Modulationsgrad 90% lt. ICAO) verzerrungsfrei zu übertragen.


1.)  AM-Sender,  und einfach keine andere Modulationszuführung ?

2.) Oder "CW-Bake"   ?




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generell sind    NDBs in Deutschland:     AM-Sender.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ungerichtetes_Funkfeuer

".....Ungerichtete Funkfeuer senden in der Modulationsart A0/A1 (eine 
amplitudenmodulierte Trägerwelle, die für die Kennung im Morsecode 
unterbrochen wird) oder A0/A2 (eine amplitudenmodulierte Trägerwelle mit 
einem Hilfsträger, auf die die Kennung im Morsecode aus 2 oder 3 
Buchstaben aufmoduliert wird). Die Kennung dient der eindeutigen 
Identifizierung und wird etwa alle 30 Sekunden wiederholt......."

Ich denke einmal, dass es zu DDR-Zeiten alles AM-Sender mit 
aufmoduliertem Hilfsträger waren.  Dadurch konnte der Schaltungsaufwand 
in den Empfängern gering gehalten werden.
Ein einfacher Breitband-AM-Empfänger war ausreichend.   Durch den 
permanenten Träger konnte sich die Ferritantenne des 
Navigationsempfängers in den Flugzeugen besser auf den NDB ausrichten.
Mit dem "ARK" (автоматический радиокомпас / automatischer Radio-Kompass) 
z.B.  in der Mig21  konnte man neben Funkfeuern auch prima MW-Radio 
hören.  (am Boden, bei den Vorstartkontrollen)

Zum Thema "390 kHz" erzählte mir gerade ein Bekannter am Telefon: Ende 
der 70er Jahre war in Oschatz stationiert. Wird wohl das gewesen sein:
http://forum.hidden-places.de/showthread.php/4165-Oschatz-Kaserne-des-NIR-2

Gegenüber war eine "Russenkaserne".  Aus deren Radios kam ständig 
russische Musik mit ab und zu CW-Kennung.  Also wurde das dort wirklich 
so "regulär" genutzt.
Oschatz ist ja keine 100 km von Jüterbog entfernt.    In Halle/S. konnte 
er dann später auch den Sender empfangen, mit einem VEF206 - gekauft in 
Bernburg für 245 Ostmark.....
Mit normalen Mittelwellenradios ging das nicht.



roger