[A-DX] Antennenbau:Theorie und Praxis

Clemens Paul
So Mär 8 15:12:35 CET 2015


 >Ich würde es hauptsächlich auf veränderte Antennencharakteristik 
>zurückführen. 
........
>ist das Ding ja "dipolähnlich" und fängt sich dann reichlich 
>Steilstrahlung ein. Das merke ich auch bei meinem Dipol. Teilweise/an 
>manchen Tagen  ist  durch "Rauschen von oben" das SNR schlechter,
>als z.B. über die vertikale Boomerangantenne.
>Ohne den zweiten Schenkel mutiert das Gebilde zu einer endgespeisten 
>Drahtantenne mit flacherem Abstrahlwinkel, würde ich so denken.

Wenn der lange Schenkel 30m hat, wie Jürgen schreibt,ist das auf 60m ohne den kurzen
Schenkel ein Lambda/2 Strahler.
Bei einem L/2 Strahler ist das Strahlungsdiagramm immer gleich,egal wo du ihn einspeist
(Mitte,Ende,2/3 etc.).
Erst ab L/1 ändert sich die Stromverteilung und damit das Strahlungsdiagramm wenn man
statt mittig am Ende einspeist.
Die FD4 mit ihren rund 41m ist aber mit und ohne kurzen Schenkel 5m über dem Boden auf 60m
so oder so ein Rundstrahler (->EZNEC).

Der Grund für die Ruhe auf dem Band könnte z.B. die extreme Fehlanpassung an den 1:6 oder 1:4 Balun sein,
wenn der kurze Schenkel fehlt.
Wenn man mal sehr konservativ 5KOhm für den endgespeisten Draht annimmt kommt man bereits am Baluneingang auf
eine Fehlanpassung von rund SWR 17 ,was etwa 7dB Verlust bedeutet.
Dazu kommen noch Verluste durch das hohe SWR im Balunkern,im Koaxkabel und am RX-Eingang,da dort
ebenfalls Fehlanpassung herrscht.
In Summe können da schon >10dB zusammen kommen.
Wenn die Signale entsprechend stark sind,kann man sich das aber ohne Verschlechterung des SNR leisten.
Ein 10dB Abschwächer würde allerdings das gleiche bewirken...

Eine weitere Erklärung wäre,daß der rund 10m lange kürzere Schenkel zusammen mit dem Schirm des 5m langen
Koaxkabels eine schöne Lambda/4 L-Antenne in Gleichtakterregung (-> Mantelwellen) mit starkem Vertikalanteil
bildet hat,da bei außermittig gespeisten Antennen wie der FD4 der Koaxschirm trotz Balun oben immer kräftig mitstrahlt.
Vertikalantennen nehmen immer besonders gut den Umgebungs-HF-Müll auf.
Man könnte das durch Einfügen einer wirksamen Mantelwellensperre im Shack verifizieren.
Der 30m Schenkel mit 5m Koaxschirm, im Shack geerdet, ergibt in Gleichtakterregung etwas in der Nähe von L/2
auf 60m und strahlt daher kaum,daher wenig Aufnahme von vertikal polarisiertem Müll aus der Umgebung.

73
Clemens
DL4RAJ 
 



>-----Original Message-----
>From: liste [mailto:] On Behalf Of Roger
>Sent: Saturday, March 07, 2015 9:02 PM
>To: 
>Subject: Re: [A-DX] Antennenbau:Theorie und Praxis
>
>Am 07.03.2015 um 19:08 schrieb Jürgen Krüger:
>> Bin gespannt auf Eure Antworten.
>>
>
>Ich würde es hauptsächlich auf veränderte Antennencharakteristik 
>zurückführen. Original:
>http://www.arcticpeak.com/images/antenne/windom/FD-4%20Windom.jpg
>
>http://www.hb9bs.ch/Files/Knowhow/Antennen/HB9ACC_2.pdf
>Seite16
>http://www.hb9bs.ch/Files/Knowhow/Antennen/HB9ACC_5.pdf
>Seite22
>
>ist das Ding ja "dipolähnlich" und fängt sich dann reichlich 
>Steilstrahlung ein. Das merke ich auch bei meinem Dipol. Teilweise/an 
>manchen Tagen  ist  durch "Rauschen von oben" das SNR schlechter,
>als z.B. über die vertikale Boomerangantenne.
>
>Ohne den zweiten Schenkel mutiert das Gebilde zu einer endgespeisten 
>Drahtantenne mit flacherem Abstrahlwinkel, würde ich so denken.
>
>http://www.hb9bs.ch/Files/Knowhow/Antennen/HB9ACC_5.pdf
>ab Seite 32:
>"...Praktisches Beispiel einer unechte Langdrahtantenne
>    Wie verhält sich ein 27 m langer Draht, wenn er in einer 
>Höhe von 8 
>m aufgehängt ist. ...."
>wobei hier mehr das Resonanzverhalten als das Antennendiagramm 
>betrachtet wird.
>
>
>
>roger
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