[A-DX] Etwas OT, DAB+: Vor(ur)teile. [War: ORF --> kein DAB+]

Rémy Friess
Do Nov 10 12:32:59 CET 2016


Schön Guten Tag,

>De : Christoph Ratzer <>
>
>> Der Standard biete keine bessere Audioqualität, die Mindestfeldstärke 
> reiche nicht für guten Empfang in Häusern
> 
> Genau diesen Satz hört man gerne vom obersten Rundfunker in Österreich. 
> Bravo.
>

Wenn es um DAB+ geht wird stehts die Audioqualität erwähnt, sei es in der Werbung oder sonnst wo. 

Quatsch!!! Um Klangqualität geht es bei dem DAB-Verfahren (mit oder ohne +) doch gar nicht.

Ich muss jedesmal an den französischen Kulinartkritiker Jean-Pierre Coffe denken, der, als er gefragt wurde ob tiefgefrohrene Nahrung genau so gut sei als frische, einfach antwortete: "Wenn du Sch... in den Tiefkühler stellst, kommt nur Sch... nach ein paar Wochen heraus".

Genau so ist bei DAB. Die Klangqualität ist nur von der technischen Qualität der Ausstrahlung abhängig, nicht von dem Verfahren selbt. Sie kann Topklasse sein, aber auch ganz mies wenn eine zu niedrige Bitrate gesendet wird, von der Abtastrate ganz zu verschweigen.

Und auch wenn eine hohe Bitrate benutzt wird, können meist nur die jüngeren Hörer den Unterschied mit UKW Hören. Die 40+ hören meist nichts mehr im Frequenzbereich oberhalb 15000Hz, die Höchstfrequenz bei UKW, weil das Gehöhr etwa 1000Hz per Jahrzehnt verliert. Also klingt UKW für sie genauso gut wie DAB+.

Audioqualiät bei DAB+ ist kein Vorteil, es ist nur ein VorURteil...

Daher sollte Klangqualität bei DAB+ überhaupt kein Thema mehr sein. Wir haben uns Jahrzehnte lang mit UKW zufrieden gegeben, dass übrigens auch wegen der ausgezeichneten Klangqualität in der 50ger-u.-60ger Jahren vermarktet wurde. Warum sollten wir jetzt etwas besseres wünschen?

Und, ehrlich gesagt, wenn UKW nie eingeführt worden wäre, würden wir uns auch heute noch mit der Mittelwelle zufrieden geben. Oder nicht?

UKW hat Vor-und-Nachteile, DAB+ auch.

Die paar Vorteile des DAB+ Systems, die ich sehe, haben mit Klangqualität nur indirekt zu tun.

– Erstens kann man relativ leicht Gleichkanalnetze bauen. Bei UKW geht es nicht.

– Zweitens kann der Hörer Programme digital mitschneiden. Das heisst dass, wenn man ein Programm mit einen billigen Gerät mitschneidet und dann die Datei auf einer hochwertigen Anlage abspielt, gibt es keinen Qualitätsverlust, da der Rauschpegel und der übertragene Frequenzbereich von dem Empfangsgerät nicht direkt abhängig sind. 

Ich nehme öfters DAB+ Programme mit einem Sangean DPR-36 Taschenempfänger auf, und spiele sie auf der Stereoanlage im Wohnzimmer mit einem anderen Apparat ab, und es klingt prima... 

– Drittens, und nicht zuletzt, ist der Empfang nicht direkt von der Feldstärke des Signals abhangig, im Gegensatzt zu UKW.

Hier in Frankreich hat nur die ÖR Anstallt leistungstarke UKW-Sender, weil sie dazu verpflichtet sind das ganze Land abzudecken. Die Privaten hingegen haben viel schwächere Sender, und dabei nur in-oder-nahe-an Grosstädten, weil es sich für sie nicht lohnt starke Sender zu bauen wenn es nur ein paar Tausend potenzielle Hörer gibt. Also ist der Empfang auf dem Land katastrofal.

Bei DAB dagegen, wenn das Signal ankommt, ist es stehts optimal, auch wenn es ganz dünn ist.

73 und Recht Schönen Tag noch,

Rémy.