RE: [A-DX] Perseus-Logs

["Gernot" <hf_gurke@xxxxxx>]

Moin aus Hamburg,

> ----- Original Message ----- 
> From: "Name gelöscht" <name.geloescht@xxxxxxxxxxxx>
> To: <liste@xxxxxxx>
> Sent: Wednesday, December 19, 2007 11:47 AM
> Subject: Re: [A-DX] Perseus-Logs

> Vor dem Hintergrund verwunderte mich die Frage, denn es geht ja bei
> der Beurteilung des Perseus nicht nur um die reine Empfangsleistung,
> die ich mit exzellent einstufen würde, sondern es sind die neuen
> Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, statt mit einer Angel (und sei
> sie aus noch so luxuriösem high-tech-Material gefertigt) mit einem
> Trawler und Schleppnetz fischen zu können.

Genau so sehe ich das auch.
Damit verbunden ist aber die Gefahr eines extrem hohen Beifanges, der mehr oder weniger
unerwünscht ist und viel Zeit des Aussortierens in Anspruch nimmt.
Vergleichbar ist das mit der Tatsache, dass ein Perseus einem wesentlich mehr seiner Freizeit
nimmt als jeder andere Empfänger. Warum das so ist, liegt in der Psyche des Menschen begründet:

Man spult den Bandscan vor und zurück und scrollt sich von Balken zu Balken, schiebt hier ein Filter
drückt da ein Notch-Knöpfchen, setzt dort eine Marke, selektiert hier und dort einen Bereich und schon
ist es Nacht und man muß eine neue Aufnahme starten um nichts zu verpassen.
Hier stellt sich nach ein paar Tagen die unersättliche Gier ein, wirklich alles hören zu müssen.
Der Mensch ist ein Jäger und Sammler und so nimmt die Perseus Blackbox wieder alles auf, während man beim
schummrigen Licht eines Klemmspots und der Bildschirmbeleuchtung eines zweiten Rechners noch die Dateien
der vorhergehenden Woche durchforstet... Hat man auch wirklich nichts übersehen???
Liebes Tagebuch, ich habe den Perseus jetzt zwei Wochen und stelle Veränderungen an mir fest...
Ich habe das Gefühl, meine Umwelt schrumpft auf den Bildschirm eines Zimmers zusammen...
Was tue ich hier? Ich überlege, stelle mir wichtige Fragen:
Also lieber nochmal die Stunden der letzten Aufzeichnungen prüfen...
Da war doch eben noch ein grüner Punkt? Ein Signal oder doch nur eine atmosphärische Störung?
Verdammt, wie sichere ich bloß den letzten Dienstag? Die fünf neuen USB-Festplatten sind schon voll.
Also noch schnell eine sechste im Internet bestellt.

Doch da!
Plötzlich verschwimmen die farbigen, senkrechten Striche des Wasserfalldiagrammes vor den Augen
während der Kopf mit einem dumpfen Dröhnen auf die Tastatur schlägt und die Arbeit der letzten 6 Stunden zunichte macht.
In 60 Minuten klingelt schon der Wecker und ein paar Stunden später beginnt das Spiel von vorn, auf der Jagd
nach dem unbekannten Signal, welches noch niemand vorher entdeckte...
Wieder nichts gegessen, die Zeit zerrinnt mir wie Schnee zwischen den Fingern...

Viele Grüße
Gernot


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