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Re: [A-DX] Drahtlose Tastatur


  • Subject: Re: [A-DX] Drahtlose Tastatur
  • From: Tom DF5JL <df5jl@xxxxxx>
  • Date: Fri, 07 Dec 2007 07:29:19 +0100

Hallo Liste,
lieber Georg,

meine "Funktastatur" arbeitet im Infrarotbereich. Die Leistung scheint
so bemessen, dass nach knapp einem Meter Schluss ist. Mein Homebanking
verwendet JAVA, mit der Maus tippe ich Ziffern auf einem
Zahlentastenfeld ab. Zudem gibts ja noch die TANs. Und für ganz
Vorsichtige: Überweisungsformulare aus Papier.

Ich weiß nicht, worin diese verzerrte Risikowahrnehmung begründet liegt.
Sie erinnert mich ein bisschen an 9/11: Infolge des Anschlags nahmen
viele Amis das Auto statt den Flieger. Das daraus resultierende Problem
war: Die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle nahm deutlich zu. Die Zahl
der zusätzlichen Verkehrsopfer überstieg letztlich die Zahl der beim
9/11-Anschlag zu verzeichnenden Todesopfer.

Ein Bekannter von mir bezahlt des Öfteren per Credit Card im Internet.
Plötzlich findet er zahlreiche Buchungen von Waren vor, die er nie
bestellt oder erhalten hat: Die Auflösung: Eine Mitarbeiterin eines Car
Rentals hatte sich eine Kopie der Kartennummern gemacht und missbrauchte
diese.

Doch nun zu den hobbyspezifischen Angaben.

"...Grundsätzlich haben Sender in, bei und um 
Funkempfangsstationen nichts verloren."

Georg, nach diesem Modell dürfte es nur einen zentralen Sender geben
sowie zahlreiche Empfangsstationen, deren Anzahl exponential mit dem
Abstand zum Sender zunimmt. Die Realität falsifiziert diese Logik. Und
sie empfangen doch!

"...verschlüsselte, und daher als "sicher" geltende 
Systeme können mit den heute allgemein üblichen 
Rechnern und aus dem Internet zu beziehender Software 
relativ leicht und schnell ausgehebelt werden, wenn man 
nur die erforderliche kriminelle Energie hat."

Auch wenn ich unseren Geheimdiensten zunächst einmal keine kriminelle
Energie unterstelle, sondern ein Wirken im Rahmen der jeweilig gültigen
demokratischen Gesetze (bitte jetzt keine Diskussion zu dieser
Aussage!), so weiß ich doch, dass Verschlüsselungssoftware wie PGP oder
Truecrypt echte Nüsse für die Schlappmützen sind und einen enormen
Aufwand und Rechenkapazität schon im Einzelfall erfordern, der sich mit
Deiner Beschreibung, solche Verschlüsselung könne mit  "aus dem Internet
zu beziehender Software relativ leicht und schnell ausgehebelt werden",
keineswegs deckt.

Ich schätze, folgende Situationen sind deutlich wahrscheinlicher als die
bisher von Dir beschriebenen Conspirancy-Szenarien: 1. Opfer einer
Überfalls zu werden, nachdem man gerade am Bankautomaten eine große
Summe abgehoben hat. 2. Wohnungsbrand durch eine nicht sachgerecht
montierte Wachskerze am Tannengrün. 3. Wegen Gewitter, Schaltnetzteilen
oder Bohrmaschinen im DX-Empfang beeinträchtigt zu werden. 

Eines aber ist gewiss: eine Zunahme des allg. Angstpotentials in unserer
Gesellschaft durch nicht wirklichkeitsbezogene Berichte. 


Schöne Adventswochen
wünscht

Tom DF5JL
 



Am Freitag, den 07.12.2007, 02:01 +0100 schrieb Georg Lechner:
> Werte Listenteilnehmer,
> 
> Angesichts der Thematik ist es für mich klar, dass ich 
> mich in Sicherheitsangelegenheiten zuallererst direkt 
> an den betreffenden Listenteilnehmer wende. Wenn aber, 
> wie ich aus dem Mailaufkommen schließe, Interesse 
> besteht, oute ich mich gerne auch für die Allgemeinheit 
> in der Liste.
> 

-- 
Tom DF5JL -- RX: Lowe HF150, Sony ICF 7600D, Redsun RP2100, IC-745 E -
ANT: aperiodic 7-m-Vertical, L-Wire (matched), Magnetic Loop - QTH:
53881 Euskirchen // radioskala.blogspot.com


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